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Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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noch andere Papiere bei der Einreise nach Großbritannien. Nur einer bekam Schwierigkeiten – und das war Raschid.
    Perot knöpfte sich den Beamten der Einwanderungsbehörde vor. »Sie werden nicht von mir gehört haben, aber ich heiße Ross Perot, und wenn Sie mich überprüfen lassen, vielleicht bei der US-Zollbehörde, werden Sie sicher zu dem Schluß kommen, daß Sie mir trauen können. Für mich steht viel zuviel auf dem Spiel, als daß ich einen illegalen Einwanderer in Großbritannien einschmuggeln würde. Ich bürge persönlich für diesen jungen Mann. Wir werden England innerhalb von vierundzwanzig Stunden wieder verlassen. In der Frühe melden wir uns bei Ihren Kollegen in Gatwick und nehmen den nächsten Braniff-Flug nach Dallas.«
    »Ich fürchte, das geht nicht so einfach, Sir«, sagte der Beamte. »Dieser Herr wird bei uns bleiben müssen, bis wir ihn ins Flugzeug setzen.«
    »Wenn er bleibt, bleibe ich auch«, sagte Perot.
    Raschid war wie vor den Kopf geschlagen. Ross Perot würde eher die Nacht am Flughafen oder sogar in einer Gefängniszelle verbringen, als ihn, Raschid, im Stich zu lassen! Es war unglaublich. Wenn Pat Sculley ihm das angeboten hätte oder Jay Coburn, wäre Raschid dankbar, aber nicht sonderlich überrascht gewesen. Aber Ross Perot persönlich!
    Der Beamte seufzte. »Kennen Sie jemanden in Großbritannien, der für Sie bürgen kann, Sir?«
    Perot zermarterte sich das Hirn. Wen kenn’ ich denn in Großbritannien? dachte er. »Ich glaube nicht – nein, Moment mal, natürlich!« Er kannte doch einen von Englands großen Helden, einen alten Seebären, der mehrmals bei den Perots in Dallas zu Besuch gewesen war! Auch Perot und Margot waren bei ihm in England zu Gast gewesen, und zwar in einem Ort namens Broadlands. »Der einzige Engländer, den ich kenne, ist Earl Mountbatten of Burma«, sagte er.
    »Das muß ich mit meinem Vorgesetzten besprechen«, sagte der Beamte und verließ das Flugzeug.
    Er ließ lange auf sich warten.
    Perot sagte zu Sculley: »Sobald wir hier rauskommen, besorgst du uns allen Erster-Klasse-Tickets für die Brannif-Maschine, die morgen früh nach Dallas geht.«
    »Yes, Sir«, sagte Sculley.
    Der Beamte der Einwanderungsbehörde kam zurück. »Sie dürfen vierundzwanzig Stunden bleiben«, sagte er zu Raschid.
    Raschid sah Perot an. Oh, Mann, dachte er, das ist vielleicht ein Boß!
    Sie zogen ins Post House Hotel in der Nähe des Flughafens, und Perot rief Merv Stauffer in Dallas an.
    »Merv, wir haben hier jemanden mit iranischem Paß und ohne amerikanisches Visum bei uns – du weißt, wen ich meine.«
    »Yes, Sir.«
    »Er hat mehreren Amerikanern das Leben gerettet, und ich will nicht, daß er bei einer Einreise Schwierigkeiten bekommt.«
    »Yes, Sir.«
    »Du weißt, an wen du dich wenden mußt, ja?«
    »Yes, Sir.« Sculley weckte die Mannschaft um sechs Uhr morgens. Coburn mußte er regelrecht aus dem Bett schmeißen: Er litt noch immer unter den Nachwirkungen von Simons’ Aufputschtabletten, war erschöpft und schlecht gelaunt, und es war ihm völlig egal, ob er das Flugzeug erwischte oder nicht. Sculley hatte einen Bus organisiert, der sie nach Gatwick bringen sollte, von Heathrow aus eine Fahrt von gut zwei Stunden. Unterwegs hörten sie im Radio, daß China in Nordvietnam eingefallen war. Einer sagte: »Das wird unser nächster Einsatz.«
    »Klar«, sagte Simons. »Wir können uns ja zwischen den feindlichen Linien absetzen lassen. Egal, wohin wir schießen – wir treffen immer die Richtigen.«
    Als Perot am Flughafen hinter seinen Männern herging, fiel ihm auf, daß andere Leute einen großen Bogen um sie machten, und plötzlich ging ihm auf, wie schrecklich sie alle aussahen. Die meisten von ihnen hatten sich seit Tagen nicht mehr richtig gewaschen oder rasiert und trugen bunt zusammengewürfelte, schlecht sitzende und schmutzstarrende Klamotten. Vermutlich stanken sie auch.
    Perot fragte nach dem Fluggastbetreuer von Braniff. Braniff war in Dallas beheimatet und Perot mit der Fluglinie mehrmals nach London geflogen, so daß die meisten vom Personal ihn kannten.
    Er fragte den Betreuer: »Kann ich für meine Mannschaft das gesamte obere Deck im Jumbo mieten?«
    Der Mann starrte sie nur an. Perot konnte sich gut vorstellen, was er dachte: Normalerweise bestand Mr. Perots Gesellschaft aus wenigen, ruhigen, gutgekleideten Geschäftsleuten, und nun kam er mit Männern daher, die aussahen wie Automechaniker, die an einem ganz besonders verdreckten Motor

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