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Auf den Schwingen des Adlers

Auf den Schwingen des Adlers

Titel: Auf den Schwingen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Plastikbecher und ebenso viele -tassen sowie je zwei StangenZigaretten von vier verschiedenen Marken und zwei Kartons Schokolade.
    Aufgrund eines Mißverständnisses hatte die Flughafenkantine die Bestellung gleich zweimal geliefert.
    Der Start verzögerte sich. Urplötzlich war ein Schneesturm aufgezogen, und die Boeing 707 war die letzte, die enteist wurde, da Linienmaschinen Vorrang hatten. Bill fing an, sich Sorgen zu machen. Um Mitternacht würde der Flughafen geschlossen, dann mußten sie womöglich wieder aussteigen und ins Hotel zurückkehren. Er hatte keine Lust, die Nacht in Deutschland zu verbringen. Er wollte endlich wieder amerikanischen Boden unter den Füßen haben.
    John Howell, Joe Poché und Bob Young berichteten von ihrem Abflug aus Teheran. Sowohl Paul als auch Bill lief es kalt den Rücken hinunter, als sie hörten, wie unerbittlich Dadgar ihre Ausreise hatte verhindern wollen.
    Schließlich wurde die Maschine doch noch enteist, aber nun fiel das Haupttriebwerk aus. Pilot John Carlen fand heraus, daß es am Startventil lag. Flugingenieur Ken Lenz stieg aus und hielt das Ventil mit der Hand auf, während Carlen den Vogel startete.
    Perot führte Raschid ins Cockpit. Bis vor vierundzwanzig Stunden war Raschid noch nicht ein einziges Mal geflogen, nun wollte er gerne in der Pilotenkanzel sitzen. Perot sagte zu Carlen: »Na, dann führ uns mal einen Bilderbuchstart vor.«
    »Na klar«, sagte Carlen. Die Maschine rollte zur Startbahn. Carlen hielt die Abhebegeschwindigkeit so niedrig wie möglich, damit sie möglichst steil aufstiegen.
    In der Kabine lachte Gayden schallend. Er hatte gerade erfahren, daß Paul nach sechswöchigem Gefängnisaufenthalt in ausschließend männlicher Gesellschaft gezwungen worden war, von A bis Z einen Pornofilm abzusitzen.
    Perot ließ einen Sektkorken knallen und brachte einenToast aus. »Auf die Männer, die einen Entschluß faßten und ihn dann in die Tat umsetzten.«
    Ralph Boulware nippte an seinem Champagner und freute sich. Genau, dachte er.
    Er hatte noch einen weiteren Grund zur Freude. Am kommenden Montag war Kecias siebter Geburtstag. Bei jedem Anruf zu Hause hatte Mary ihm gesagt: »Sieh zu, daß du rechtzeitig zu Kecias Geburtstag zurück bist.« Und nun hatte es ganz den Anschein, als würde er es schaffen.
    Endlich entspannte sich auch Bill. Jetzt liegt nur noch ein Flug zwischen mir und Amerika, Emily und den Kindern, dachte er. Jetzt bin ich in Sicherheit.
    Er hatte sich schon mehrmals in Sicherheit gewiegt: als er im Teheraner Hyatt angelangt war, als er die Grenze zur Türkei überschritten hatte, als er von Van abgeflogen und als er in Frankfurt gelandet war. Jedesmal hatte er sich geirrt.
    Auch diesmal täuschte er sich.
    *
    Paul hatten Flugzeuge schon immer fasziniert, und jetzt nahm er die Gelegenheit wahr, in der Pilotenkanzel der Boeing 707 zu sitzen.
    Während sie Nordengland überflogen, bemerkte er, daß John Carlen, Bordingenieur Ken Lenz und Copilot Joe Fosnot Schwierigkeiten hatten. Auf automatische Selbststeuerung geschaltet, trudelte die Maschine zuerst nach links und dann nach rechts. Der Kompaß war ausgefallen, und das machte das Trägheitsnavigationssystem unberechenbar.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Paul.
    »Das heißt, daß wir den Vogel manuell über den Atlantik steuern müssen«, erwiderte Carlen. »Das läßt sich ohne weiteres machen, ist nur ein bißchen ermüdend.«
    Wenige Minuten später wurde es plötzlich sehr kalt,danach gleich wieder brütend heiß in der Maschine. Das Druckausgleichssystem gab seinen Geist auf.
    Carlen ging auf geringere Höhe hinab.
    »In dieser Höhe können wir den Atlantik nicht überqueren«, teilte er Paul mit.
    »Warum nicht?«
    »Wir haben nicht genug Treibstoff – ein Flugzeug verbraucht bei geringer Flughöhe mehr.«
    »Und warum können wir nicht höher fliegen?«
    »Da oben kriegen wir keine Luft mehr.«
    »Aber wir haben Sauerstoffmasken.«
    »Aber nicht genug Sauerstoff, um damit über den Atlantik zu kommen. Kein Flugzeug führt so viel Sauerstoff mit sich.«
    Carlen und seine Mannschaft hantierten eine Zeitlang an den Instrumenten herum, dann sagte Carlen seufzend: »Würdest du mal Ross herholen, Paul?«
    Paul holte Perot.
    Carlen sagte: »Mr. Perot, ich glaube, wir sollten mit dieser Kiste so schnell wie möglich landen.« Er erklärte noch einmal, warum sie den Atlantik nicht überqueren konnten.
    »John«, sagte Paul, »ich werd’ dir mein Leben lang dankbar sein, wenn du

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