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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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anderen, denn ich sah ein verräterisches Blitzen in seinen Augen, aber Gott sei Dank brachte es mich nicht völlig durcheinander. Jedoch nur so lange, bis er loslachte und ich wusste, dass unser Spielchen zu Ende war.
    »Was ist?«, fragte ich argwöhnisch. Irgendetwas war scheinbar irrsinnig komisch.
    Er langte in mein Gesicht, und ich erstarrte, da ich keine Ahnung hatte, was er vorhaben mochte. Er tippte auf meine Nasenspitze und sagte: »Du hast Eiscreme im Gesicht.«
    Meine Wangen wurden glühend heiß, und ich kam mir vor wie ein Kleinkind, das eine Trinklerntasse brauchte.
    »Du isst wie ein Reaper«, sagte er grinsend.
    Ich kniff die Augen zusammen. »Vielen Dank, Mistkerl.«
    Sein Lächeln wurde sanfter, und er leckte den Daumen ab, mit dem er mir das Eis von der Nase gewischt hatte. Er sah mich an, und als er erneut über die Theke langte, raste mein Herz los wie ein Motor. Er strich mein Haar zurück und ließ den Finger vom Ohr in Richtung Kinn gleiten.
    Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch da ging die Tür zur Garage plötzlich auf, und er zog hastig die Hand zurück. Nathaniel und Lauren traten ein, und sie lachte über irgendetwas, das er gesagt hatte. Überrascht stellte ich fest, dass Nathaniel seine wuscheligen, kupferfarbenen Locken ein wenig gebändigt hatte. Die beiden wirkten so glücklich zusammen, ganz offensichtlich nicht nur wie gute Freunde, und einen kurzen Augenblick war ich richtig neidisch auf sie. Ich hatte sie nie knutschen sehen, aber ich hätte jede Wette abgeschlossen, dass sie es taten, wenn keiner hinschaute.
    »Hey, Lauren«, sagte Will und stellte sich gerade hin. »Magst du Plätzchenteig?«
    Ich lachte laut los, und Nathaniel und Lauren starrten mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank.
    »Nicht besonders«, sagte Lauren und hängte Jacke und Tasche an die Garderobe neben der Tür. »Davon kriege ich Magenschmerzen.«
    Will bedachte mich mit einem triumphierenden spöttischen Grinsen, worauf ich beschloss, ihm bei der nächsten Gelegenheit im Schlaf die Augenbrauen abzurasieren.
    »Na und?«, brummte ich. »Wir haben keinen Einsatz festgelegt.«
    »Der Beweis, dass du Unrecht hattest, reicht mir als Belohnung völlig aus.«
    »Du hast geschummelt. Du wusstest, dass sie keinen Plätzchenteig mag.«
    »Vielleicht hab ich es geahnt.«
    »Wovon redet ihr eigentlich?«, fragte Nathaniel verständnislos.
    »Ach nichts«, erwiderten Will und ich im Chor. Statt etwas zu verraten, brach ich ein Stück von der Schokoladenwaffel und tauchte sie in meine Eiscreme.

FÜNF
    D urch die Reaper hatte ich einen weiteren Grund, den tiefsten Winter zu hassen. Die Sonne war um sechs bereits untergegangen, wodurch die grauenerregenden Wesen noch mehr Zeit hatten, draußen zu spielen. Will und ich zogen uns für die Jagd um, wenn auch nicht wie die Matrix-Helden, denn ich trug Jeans, Turnschuhe und eine Tweedjacke über dem Sweatshirt.
    »Es gibt eine Planänderung«, sagte Will, als ich mir eine Wollmütze über die Ohren zog. »Wir gehen heute Abend nicht mit Marcus und Ava auf Patrouille.«
    »Ach nein?«, fragte ich und stieg ins Auto. Ich war nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil, denn die gestrige Nacht war ziemlich hart gewesen, und ein freier Abend kam mir sehr gelegen. »Aber wieso haben wir uns dann umgezogen?«
    »Wir werden heute trainieren, statt zu jagen. Die beiden wollen wissen, was du draufhast, bevor wir uns die Nycteriden vornehmen.«
    Mein Magen verkrampfte sich. Manchmal war es einfacher, sich mit dämonischen Reapern anzulegen, als mit Will zu trainieren. Er ging nicht viel zarter mit mir um als sie. Und wenn Marcus und Ava dazukamen, wusste ich nicht, was ich zu erwarten hatte. Ich hasste Überraschungen, es sei denn, es handelte sich um ein leckeres Eis. »Aber Marcus hat mich doch schon kämpfen sehen.«
    Wills Mundwinkel zuckten. »Es geht hauptsächlich um Ava. Sie glaubt nicht, dass wir dich brauchen.«
    Mir sank der Mut. Offensichtlich war sie der Meinung, Will wäre ohne mich besser dran. »Wann hast du mit ihr gesprochen?«
    »Heute. Als du in der Schule warst.«
    Na toll. Ava erzählte blöde Sachen über mich und quatschte mit meinem sogenannten Exfreund. »Also habt ihr heute den Tag zusammen verbracht?«, sagte ich und bemühte mich um einen neutralen, beiläufigen Tonfall, aber wenn es um Will ging, konnte ich meine Gefühle nur schlecht verbergen.
    »Wir haben den Tag nicht zusammen verbracht. Sie ist einfach nur

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