Auf den Spuren der Nahtoderfahrungen - gibt es eine unsterbliche Seele?
Grundlagen – ausreichender Aussagekraft entbehrt.
4. Sind Nahtoderlebnisse neurobiologisch deutbar?
Eine der Theorien, mit denen die Lichterfahrung im Nahtoderlebnis erklärt werden soll, sieht so aus: Das sterbende Gehirn bringt infolge Sauerstoffmangels einen größer werdenden Lichteffekt hervor,der als Tunnel-Licht-Erlebnis empfunden wird. Eine andere führt an, dass in Extremsituationen wie Autounfall oder Koma Stresshormone im Gehirn ausgeschüttet werden, etwa Endorphine oder Enkephaline, die Glücksgefühle produzieren. Psychiatrisch wird angenommen, dass bei Bedrohung eine innere Flucht einsetzen kann, die zum Gefühl führt, man verlasse den Körper und betrete ein Glückvolles Land. Andere sprechen einfach von Halluzinationen. Als besonders gravierend gilt, dass man durch mechanische Reizung eines gewissen Bereiches im Schläfenlappen des Gehirns (gyrus angularis) außerkörperliche Erlebnisse auslösen kann oder durch Einnahme bestimmter Drogen wie Ketamin nahtodartige Lichtvisionen zu
erzeugen vermag.
Nun lassen sich viele dieser Argumente einzeln in Frage stellen. So kann man beispielsweise bei Nahtoderfahrungen, die nicht in Todesnähe geschehen, nicht von Sauerstoffmangel im sterbenden Gehirn reden. Es ist auch hinreichend erwiesen, dass sich Nahtodvisionen grundlegend von Halluzinationen dadurch unterscheiden, dass sie wie reale Erlebnisse klar strukturiert sind, auch nach langer Zeit noch präzise in Erinnerung gerufen warden können und vor allem – bei ausreichender Tiefe – in einer Weise das weitere Leben nachhaltig beeinflussen, wie man das von Halluzinationen nicht kennt.
Hier möchte ichaber nicht weiter auf Einzelheiten eingehen, sondern den Kern des Problems in einem Vergleich zusammenzufassen versuchen: Wenn sich Menschen sexuell begegnen, dann werden im Gehirn ebenfalls Glückshormone wie Endorphine ausgeschüttet und es spielt sich neurobiologisch eine Reihe von Prozessen ab, die sich auch bei einem der beiden Menschen künstlich erzeugen lassen, ohne dass ein Partner existiert, etwa durch Pornografie oder direkten Hirneingriff. Die Einzelbefunde im Gehirn sagen also noch nichts aus über den Gesamtvorgang wie im Falle der sexuellen Begegnung. – Analog sagen einzelne Hirnphänomene, die im Nahtoderlebnis auftreten oder umgekehrt als Hirnreizung zu nahtodähnlichen Erlebnissen führen, noch nichts über das Ganze und dessen tiefer liegende Bedeutung. – Bildlich gesprochen tragen wir so etwas wie eine Schatzkammer in unserem Gehirn, von der man annehmen kann, sie wird erst im Tode
endgültig geöffnet, im Nahtoderlebnis nur ansatzweise und vorübergehend.
Bei einer neurobiologischen Befassung mit dieser Schatzkammer ist eine fundamentale methodische Feststellung zu treffen: Gegenwärtige Hirnforschung beruht fast vollständig auf klassischer Physik und ist damit einem Weltbild verhaftet, das in der Physik seit hundert Jahren in Frage gestellt wird. Allein diese Tatsache nimmt der Neurobiologie schon die Legitimation, Gesamtaussagen über Geist, Bewusstsein, Seele usw. vorzunehmen. Sie vermag nur hirnphysiologische Korrelate, Teilaspekte zu beschreiben, auch wenn diese medizinisch und psychologisch von erheblicher Bedeutung sein können. Zwar wird auch die Quantenphysik, wenn sie einmal zum methodischen Rüstzeug der Neuroforschung gehören wird, nicht die letzten Geheimnisse aufdecken. Aber sie wird schon bei Fragen wie der Realität von Schwebeerlebnissen eine neue Sicht ermöglichen. Das soll uns noch genauer beschäftigen. Betrachten wir zunächst weitere Beispiele, um eine
breite Grundlage für unsere Überlegungen zu gewinnen!
5. Dokumentation weiterer Nahtoderfahrungen
Wunderschön helles, warmes Licht
Folgenden Bericht von Frau Anna Brückner erhielt ich im Februar 2008; er sei unkommentiert wiedergegeben:
„Ich habe 1971 während der Geburt meines Sohnes ein Nahtoderlebnis gehabt. Ich konnte die ersten zehn Jahre mit niemandem darüber sprechen außer mit einer Hebamme kurz nach der Geburt, als alles vorüber war. später erzählte ich das Erlebnis meiner Mutter. Sie erklärte mir, dass ich etwas Wunderbares erlebt hätte, das nicht jedem Menschen beschert wäre.
Ich war damals zwanzig Jahre alt und nicht besonders gläubig oder besser gesagt keine große Kirchgängerin oder Beterin. Heute bin ich 56 Jahre alt, habe viel erlebt und habe mich oft gefragt, ob das alles einen Sinn hat. Bin immer nur gefordert worden, habe kaum Liebe oder Zärtlichkeit erfahren. Aber
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