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auf der verbotenen Insel

Titel: auf der verbotenen Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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stellte das rechte Ohr auf. Dann das linke. Dann hob er den Kopf. Seine Schwanzspitze schlug auf die Bettdecke.
    »Sei ruhig, Tim!« murmelte Georg verschlafen. »Es ist doch noch mitten in der Nacht.«
    Aber Tim war mit einem Satz vom Bett gesprungen. Er stellte sich an die Haustür und hielt den Kopf schief.
    »Kikeriki!« krähten die Hähne, »Kikeriki!«
    Unruhig lief Tim in das Schlafzimmer der Mädchen zurück. Er legte die Vorderpfoten auf die Bettdecke und leckte Georg über das Gesicht.
    Mit einem Satz fuhr Georg hoch. »Pfui, Tim! Mit deiner nassen Schnauze!« Sie rieb sich mit einem Zipfel der Bettdecke das Gesicht ab und starrte Tim ärgerlich an.
    »Wuffl« machte Tim und legte sich sofort brav auf den Bettvorleger.
    Georg lächelte. »Ist schon gut. Ich weiß ja, du hast es lieb gemeint.« Sie reckte die Arme und sah sich im Zimmer um. Anne hatte ihren Kopf noch immer unter der Bettdecke vergraben. Sie lag zusammengerollt wie ein Baby da. Nur der rechte Fuß guckte etwas unter der Decke heraus. Georg stieg vorsichtig aus dem Bett und schlich zu Anne hinüber. Ganz zaghaft kitzelte sie Anne an der Fußsohle. Das war das beste Mittel, um Anne aus dem Tiefschlaf zu holen. Sie war so kitzlig, daß die Geschwister sagten, sie würde auch aus einer Ohnmacht erwachen, wenn man sie nur einmal ein bißchen in der Armbeuge kitzeln würde. Anne fuhr hoch. Verwirrt sah sie sich um. Das war immer so: wenn sie irgendwo in Ferien waren, fand sie sich nach der ersten Nacht nie zurecht. »Wo sind wir, Georg?«
    »Kikeriki!« krähten die Hähne.
    Anne lachte. »Ach so, ich weiß schon. Auf Ellie Blacks Hühnerfarm! Ich habe herrlich geschlafen. Du auch, Georg? Komm, wir wecken jetzt die Jungen. Dann können wir vor dem Frühstück schon unseren ersten Rundgang machen.«
    Als die fünf Freunde aus dem Knusperhäuschen traten, ging gerade die Sonne über dem Meer auf. Erst jetzt sahen sie, wie dicht am Meer die Farm gebaut war. Die Weiden reichten genau bis zu dem hohen Kliff, das senkrecht ins Meer abfiel. Das Meer war ganz ruhig.
    »So glatt wie ein Spiegel., sagte Anne andächtig.
    »Da sehe ich auch die Insel!« rief Julius. Er deutete mit dem Zeigefinger nach rechts.
    Richtig, hinter den Klippen tauchte der letzte Zipfel einer kleinen bewaldeten Insel auf. Oben, auf der Spitze, erkannte man undeutlich die Umrisse eines Gemäuers. Als die Kinder näher an die Klippen herangingen, lag die ganze Insel plötzlich vor ihnen.
    »Ich wette«, sagte Richard, »daß das die Insel mit dem alten Kloster ist.«
    »Aber man sieht gar keine Kirche.«
    »Vielleicht hat sie keinen Turm mehr.«
    »Man müßte ein Boot haben und einmal hinüberrudern, um sich alles anzusehen. Ob es da noch alte Schätze gibt?«
    »Natürlich nicht!« sagte Georg. »Du hast doch gehört, daß sie früher immer Touristen dort rübergefahren haben. Aber vielleicht gibt es Inschriften an den Klostermauern. Ich meine, mit irgend etwas müssen die Mönche sich doch die Zeit vertrieben haben.«
    »Mönche beten den ganzen Tag«, sagte Anne. »Das haben wir gerade in der Schule gehabt. Und außerdem dürfen wir nicht auf die Insel, ihr habt doch gehört, daß es verboten ist!«
    Die anderen Kinder erwiderten darauf nichts. Anne hatte auch nicht damit gerechnet. Im stillen war ihr jetzt schon klar, daß sie bestimmt doch einmal auf der Insel landen würden. So etwas ließen sich die fünf Freunde doch nicht entgehen!
    »Und jetzt?« fragte Anne. »Wollen wir einmal das Kätzchen besuchen?«
    »Aber wir haben nichts zu fressen für das arme Ding.« Richard kramte in seiner Hosentasche. Er holte ein leicht zerquetschtes Päckchen mit Keksen heraus. »Wie wäre es damit?« fragte er.
    »Prima!« lachte Anne. »Ich bin sicher, daß Katzen unheimlich gerne Kekse fressen!«
    »Womit wieder einmal bewiesen ist«, antwortete Julius, »daß meine kleine Schwester keine Ahnung von Katzen hat.«
    »Vielleicht sind sie in der Schule noch nicht so weit!« spöttelte Richard.
    Anne wurde rot. »Ihr seid gemein!« rief sie. »Immerzu macht ihr euch über mich lustig.« Sie verzog das Gesicht und rannte den anderen davon.
    Aber Georg mit ihren schnellen, langen Beinen hatte die Kusine schon nach ein paar Schritten eingeholt. Sie umarmte Anne. »Sei nicht böse«, sagte sie freundlich. »Deine Brüder meinen es doch nicht so. Das weißt du ganz genau. Glaubst du, daß das Kätzchen sich streicheln läßt?«
    Sofort war Anne abgelenkt. Gemeinsam überlegten sie, wie sie die

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