Auf die Plätze, fertig - tot! (German Edition)
gerade tat.
Und wahrscheinlich haben sie sogar recht. Schließlich ist auch Naomi verunglückt, und sie gehört nun mal keinem gegnerischen, sondern dem eigenen Team an.
Doch es half nichts. Auch wenn sich Aspen noch hundertmal einzureden versuchte, dass sie einfach eine zu rege Phantasie hatte – sie würde nicht ruhig schlafen können, bis sie der Sache endgültig auf den Grund gegangen war.
"Ich schau dann die Tage noch mal bei dir vorbei, ja?"
Naomi musterte ihre Freundin eindringlich. "Alles klar. Aber tu mir den Gefallen und vergiss diesen Blödsinn, okay? Nicht, dass du dir deswegen noch Ärger mit dem Coach einhandelst!"
Als Aspen aus dem Krankenhaus trat, fühlte sie sich ziemlich down. Warum bloß konnte sie Naomis Rat nicht einfach befolgen und die Sache ruhen lassen? Im Grunde sollte sie glücklich und zufrieden sein. Sie hatte eine Menge Freunde gefunden, und wenn auch die Sache zwischen Ryan und ihr nicht ganz so verlaufen war, wie sie es sich erträumt hatte, so waren sie doch wenigstens so etwas wie Kumpel.
Warum, zur Hölle, konnte sie sich dann nicht darüber freuen? Einfach ein stinknormales fünfzehnjähriges Mädchen sein? Dieses ganze Detektivspiel war doch eigentlich überhaupt nicht ihr Ding! Mit solchen Sachen kannte sie sich nicht aus – und wollte es im Grunde auch gar nicht!
Aspen stöhnte. Vielleicht sollte sie doch einfach versuchen, doch mit Ryan zu reden. Womöglich gelang es ihm ja, ihr diese fixe Idee auszureden. Einen Versuch war es immerhin wert, selbst wenn er sie am Ende für total durchgeknallt hielt! Doch im Grunde ihres Herzens wusste sie genau, dass sie nichts dergleichen tun würde. Ryans Meinung von ihr war ihr zu wichtig, als dass sie diese leichtfertig aufs Spiel setzen wollte.
6. KAPITEL
"Kann ich dich mal für einen Augenblick sprechen?" Payton lächelte Aspen freundlich zu. "Ich weiß, draußen wartet Ryan schon ganz sehnsüchtig auf dich, aber ich verspreche auch hoch und heilig, dass es nicht lange dauert."
"Ähm … Zwischen Ryan und mir … Also, es ist nicht so, wie es aussieht, weißt du? Ich …" Frustriert zuckte Aspen mit den Achseln und seufzte. "Egal, schieß los, was gibt’s?"
"Na ja, ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so richtig , wie ich anfangen soll." Payton seufzte. "Ich habe in letzter Zeit irgendwie den Eindruck, dass du irgendwelche Sorgen hast oder so. Du siehst immer so bedrückt aus … irgendwie nachdenklich. Tja, und deshalb wollte ich … Also, wenn du mal mit jemandem reden brauchst …"
Aspen lächelte. Sie wusste Paytons Angebot zu schätzen. Trotzdem schüttelte sie den Kopf. "Ist echt nett von dir. Aber es ist wirklich nichts. Wahrscheinlich bin ich bloß ein bisschen durch den Wind. Wegen der ganzen Aufregung in letzter Zeit und so."
"Klar. Kann ich gut verstehen. Es ist ja gerade einmal ein paar Wochen her, dass du die Schule gewechselt hast." Sie lächelte. "Und dann auch noch die ganzen Wettbewerbe und diese scheußliche Sache mit Naomi … Das kann einem schon an die Nerven gehen."
"Da du gerade Naomi erwähnt hast …" Aspen zögerte. Sollte sie vielleicht doch mit Payton über ihren Verdacht reden? Würde sie ihn nicht, ebenso wie alle anderen, als völlig verrückt abtun? Dennoch verspürte sie den beinahe unwiderstehlichen Drang, sich ihr anzuvertrauen – und das, obwohl sie bisher kaum mehr als ein paar Worte miteinander gewechselt hatten.
"Ja?"
Im letzten Augenblick überlegte sie es sich anders und schüttelte den Kopf. "Ach, schon gut. War nicht so wichtig."
Sie trat hinaus ins Freie und atmete tief durch. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander. Vielleicht war der ganze Stress in der letzten Zeit wirklich einfach ein bisschen zu viel für sie gewesen. Sie wäre nicht die Erste, die unter einer solchen Last zusammenklappte.
"Da bist du ja endlich, Sportskanone." Den Rücken lässig gegen die Wand der Halle gelehnt und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, stand Ryan da und musterte sie. "Hat mein Dad euch wieder gezwungen, eine Sonderschicht einzulegen? Oder wolltest du mich etwa versetzen?"
Mit einem traurigen Lächeln schüttelte Aspen den Kopf. Wenn sie nicht genau gewusst hätte, dass diese Frage rein freundschaftlich gemeint war …
Sie war schon ziemlich überrascht gewesen, als Ryan an diesem Morgen zwischen zwei Unterrichtsstunden zu ihr an den Spind gekommen war. Und dann hatte er sie auch noch gefragt, ob sie Lust hatte, mit ihm heute Abend ins Diner zu gehen!
Ob sie Lust hatte,
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