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Auf dünnem Eis: Die Psychologie des Bösen (German Edition)

Auf dünnem Eis: Die Psychologie des Bösen (German Edition)

Titel: Auf dünnem Eis: Die Psychologie des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Benecke
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Charlotte mit einem ihrer Schnürsenkel. Auch ihre nackte Leiche bringt er in eine entwürdigende Haltung. Es erregt ihn, sie so noch nach ihrem Tod zu erniedrigen. Gleichzeitig gibt es ihm ein Gefühl von Macht, die Menschen, die sie finden, zu schockieren. In diesem Fall will er, dass Hausbewohner die Leiche finden. Deshalb hinterlässt er Charlottes Leiche in der Waschküche der Apartmentanlage, in der sie wohnte. Als Trophäe nimmt er ihre Ohrringe mit.
    Dass auch dieser Mord den nur ein halbes Jahr zurückliegenden Taten an Jill Barcomb, Georgia Wixted und Pamela Lambson sehr ähnelt, fällt der Polizei nicht auf. Zunächst bleibt unklar, wer die Tote aus der Waschküche überhaupt ist. Charlotte wird erst vier Tage nach der Auffindung ihrer Leiche als vermisst gemeldet. Drei Monate vergehen, bis im September 1978 geklärt wird, dass sie die unbekannte Tote ist. In diesem Monat tritt Rodney in der Fernsehsendung »The Dating Game« auf.
    Während Rodney in Los Angeles den Mord an Charlotte begeht, arbeitet die Polizei in New York weiter am Fall der vermissten Ellen Hover. Ebenfalls im Juni 1978, fast ein Jahr nach ihrem Verschwinden, finden Polizisten endlich ihre Leiche. Obwohl Rodney der Mord an Ellen nicht nachgewiesen werden konnte, ist er der Hauptverdächtige in dem Fall geblieben. Deshalb befragten die Polizeibeamten Menschen aus seinem New Yorker Bekanntenkreis. Dabei fanden sie heraus, dass Rodney öfter Frauen für Fotoshootings in die Umgebung des Rockefeller-Anwesens in North Tarrytown gebracht hatte. Da es sonst keine brauchbaren Hinweise in dem Vermisstenfall gibt, leitet die Polizei in diesem Gebiet eine Suchaktion ein, bei der Ellens Leiche gefunden wird.
Außer Kontrolle
    Rodney ist klar, dass sein Risiko, überführt zu werden, wächst, wenn er weiter so häufig tötet. Außerdem reicht es ihm eine Weile aus, sich an die Morde des Jahres 1978 zu erinnern, während er sich selbst befriedigt. Er versucht seinen Drang, Frauen zu töten, zu unterdrücken. Acht Monate nach dem letzten Mord, am 13. Februar 1979, entdeckt er im Riverside County die 15-jährige Anhalterin Monique Hoyt. Er ruft ihr aus dem Auto zu: »Hey, willst du für ein paar Fotos Modell stehen? Es ist für einen Wettbewerb. Wir könnten die Gewinner sein!«
    Monique ist begeistert und steigt in sein Auto, in dem sie eine Menge Foto-Gerätschaften sieht. Er stellt sich mit seinem echten Namen vor und sagt, er müsse erst noch weiteres Zubehör holen. Als er mit Monique am Haus seiner Mutter ankommt, wo er derzeit wohnt, wird es bereits dunkel. Rodney erklärt, dass sie für die Fotos aber Tageslicht brauchen, und bietet ihr an, bei ihm zu übernachten, damit sie die Aufnahmen am nächsten Morgen machen können. Monique nimmt das Angebot an.
    Am nächsten Morgen – es ist zufällig Valentinstag – lässt sie sich von ihm in die Berge fahren. Dort gehen sie noch eine Viertelstunde zu Fuß, bis sie mitten in den Wäldern mit den Aufnahmen beginnen. Nach einer Weile fragt Rodney, ob er Monique auch nackt fotografieren darf. Sie willigt ein. Irgendwann währenddessen wird sein Verlangen, ihr Schmerzen zuzufügen, sie bewusstlos zu würgen und brutal zu vergewaltigen, übermächtig. Er verliert die Kontrolle über sich. In seinem späteren Geständnis sagt er: »Das war so nicht geplant, die Dinge sind schiefgelaufen.«
    Über das, was genau passiert, bevor Rodney sie brutal vergewaltigt, gibt es später abweichende Aussagen. Monique zufolge schlägt Rodney ihr irgendwann vor, sie solle zum Spaß für ein Foto ihr T-Shirt über den Kopf ziehen. Als sie dies tut, schlägt er sie mit einem großen Ast nieder. Rodney schildert diesen Teil der Geschichte etwas anders. Monique habe nicht nur zugestimmt, Nacktbilder von sich machen zu lassen. Sie habe auch freiwillig in sexuellen Posen mit ihm zusammen posiert. Dabei habe sie schließlich auch erlaubt, dass er sie fesselt. Doch dies sei ihr schnell unangenehm geworden und sie habe versucht, sich aus den Fesseln zu befreien. Daraufhin habe er sie bewusstlos gewürgt.
    Beide Schilderungen können wahr sein oder auch nicht. Rodney hätte einen Grund zu lügen, weil er möglicherweise versuchen will, Monique eine Teilschuld zuzuschieben. Er könnte damit den Eindruck erwecken wollen, dass seine Hemmschwelle gesunken sei, weil Monique freiwillig sehr viel mit sich machen ließ. Selbst wenn Rodneys Schilderung wahr sein sollte, so hat Monique natürlich trotzdem keine Schuld an dem, was er

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