Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
ausdrucksstarken Augen auf. »Wir halten vorsichtshalber Augen und Ohren nach ihnen auf und melden sie oder ihn am Finger Lake.«
    Verdammt. Sie sollte keine Angst haben müssen. Niemals .
    »Wie ich sehe, bist du startklar«, sagte er schroff und kämpfte eine ungewohnte, giftige Mischung aus Angst und Sorge nieder. Darius ging der Sache mit Croft nach und auch dem mutmaßlichen Mörder; in der Zwischenzeit würde er wie Öl in der Revolvertrommel an Lily kleben. »Es erstaunt mich, dass du nicht auch vor mir losgefahren bist.«
    Lily gab einen ungehobelten Laut von sich. »Oh, bitte, als ob ich dich linken müsste, um dich zu schlagen.«
    »Nein, das würdest du nicht, nicht wahr, Lily?« Er ging zu ihr und legte die Hand an ihre Wange. Ihre Haut war eiskalt. Sie waren einander so nah, dass ihr Atem sich in der kalten Luft berührte.
    Sie leckte sich die Unterlippe, ein glatter, geschmeidiger Zungenschlag ohne jeden Hintergedanken, doch er jagte ihm einen feurigen Stich in die Lenden.
    »Sei jetzt bloß nicht zu nett zu mir.« Ihre Stimme war heiser, und sie sah mit weiten Pupillen zu ihm auf. Dass sie nicht wie üblich vor ihm zurückwich, war ein Geschenk.
    Er streichelte mit dem Daumen ihre Wange; eine leichte, beherrschte Zärtlichkeit, wo er sie doch hart an sich reißen und ihren Mund unter seinem begraben wollte. Er strich noch einmal über ihre zarte Haut und sah erfreut, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg und ihre Augen verschwommen wurden.
    »Warum nicht?«, fragte er.
    Sie runzelte ein wenig die Stirn, als bemerke sie jetzt erst, dass sie nur einen Atemzug voneinander entfernt waren und er ihr Gesicht streichelte. Aber sie wich nicht aus. Stattdessen bedachte sie ihn mit dem üblichen Ich-weiß-was-du-vorhastaber-es-berührt-mich-nicht-im-Geringsten-Blick.
    Nur dass es vor Elektrizität knisterte, als ihre Augen einander trafen. Sie sahen einander an, und ihr Atem hing sichtbar in der eisigen Luft. »Ich hatte schon genug Adrenalinschübe, das reicht für heute«, sagte Lily mit einem leichten Zittern in der Stimme.
    Oh, dieser Versuchung konnte er nicht widerstehen. Er umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht, beugte den Kopf und gab ihr einen Kuss. Einen süßen, berauschenden Kuss. Mit nicht zu viel Zunge, nur gerade so viel, bis ihre versuchsweise mit ihm spielte. Sie schmeckte nach Kaffee und winterfrischer Zahnpasta.
    Als er sie vor all den Jahren ins Kino und zum Essen ausgeführt hatte, hatte er sie härter und länger geküsst. Es war Sommer gewesen, und er hatte sich, trotz der vielen Arbeit auf der Ranch, die Zeit genommen, sie zu treffen. Sie hatte ein hell minzgrünes Sommerkleid getragen, die gebräunten, durchtrainierten Arme und Beine nackt. Ihre bloßen Füße in den Riemchensandalen hatten ausgereicht, ihm einen unangenehm harten Ständer zu bescheren. Er hatte sie auf dem Parkplatz des Kinos wie ein notgeiler Teenager an den Wagen gepresst. Sie hatte es ihm in gleicher Münze zurückgezahlt, hatte die Arme um ihn geschlungen und sich an ihn gepresst. Sie hatte ihm gierig ihre Zunge gegeben und hätte ihm, hätte er ihr nur Zeit gelassen, auch gewiss ihren Körper gegeben.
    Stattdessen hatte sie tagelang seine Anrufe ignoriert, um dann mit seinem besten Freund auszugehen.
    Nein, dieses Mal würde er sich mäßigen. Ihr Zeit lassen. Er zog unter Aufbietung all seiner Beherrschung die Hand weg. »Ich hoffe, du weißt meine Zurückhaltung zu schätzen«, sagte er heiser und streifte ihr einen letzten, federleichten Kuss auf die Lippen, bevor sie Luft holen konnte. Er nahm sie sachte bei den Schultern und schob sie in Richtung des wartenden Schlittens.
    Er beobachtete noch, wie sich in ihrem Gesicht Verwirrung, Lust und Widerstand stritten, dann stapfte sie, ohne sich noch einmal umzudrehen, davon.
    Er lachte wehmütig in sich hinein, während er auf seinen Schlitten stieg. Es würde eine Schlacht werden, aber zur Hölle, er hatte schon schlimmere Kriege geführt und gewonnen. Doch diese Schlacht war von größter Wichtigkeit.
    » Heja! «, riefen sie gleichzeitig, und die Gespanne schossen wie düsengetrieben aus der Lichtung. Kopf an Kopf.
    Derek lachte befriedigt, als Lily an ihm vorbeiraste. »Frustriert und verwirrt, genauso will ich dich haben, Süße«, rief er ihrem kleiner werdenden Rücken zu. »Frustriert und verwirrt.«

    Lily spähte zu den tief hängenden Wolken hinauf. Es sah nach Schnee aus. Sie hatte Zeit gutgemacht und Finger Lake früh genug verlassen, um die

Weitere Kostenlose Bücher