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Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Auf Dünnem Eis (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Raubtierlächeln. Er war bereit.
    Er wog das Risiko ab, von Lily getrennt zu werden. Aber die mussten hinter ihm her sein, er gab ein leichtes Ziel ab. Und Lily war meilenweit entfernt und in Sicherheit.
    Er wollte Lily so weit wie möglich von sich entfernt wissen, auch wenn er sie lieber in seinen Armen gehalten hätte. Aber der Platz an seiner Seite war für sie momentan zu gefährlich.
    Das Satellitentelefon vibrierte. Er schaltete den Kanal um, damit Lily ihn nicht hören konnte. »Bitte kommen.« Es war Darius. Derek informierte ihn über den Lawinenabgang.
    »Könnte es an der Bewegung der Schlitten gelegen haben, oder haben die Hunde gebellt?«
    »Ich habe ein paar Sekunden, bevor sie abgegangen ist, eine Detonation gehört«, stellte Derek klar. »Es war nur schlechtes Timing. Ich war ein paar Sekunden schneller, als sie erwartet hatten, anderenfalls wäre ich verschüttet worden.« Der bloße Gedanke an Lily unter all den Schneemassen schlug ihm auf den Magen. »Es ist eine Sache, wenn diese Schweinehunde es auf mich abgesehen haben, aber Lily zu verletzten, ist etwas ganz anderes. Finde raus, wer, zur Hölle, davon weiß, dass ich hier bin.«
    Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten und waren beide verblüfft, wie die Dinge sich entwickelten.
    »Vielleicht hat Pekovic seinen Enkel zum Üben hergeschickt?«, schlug Darius vor.
    »Es ist schon erstaunlich genug, dass sie jemanden mit so wenig Erfahrung hergeschickt haben. Trotzdem kann auch so eine Null töten. Sieh dir nur an, was der Typ mit Croft angestellt hat. Der Kerl weiß, wie man mit einem Messer umgeht. Ein paar von den Schnitten waren post mortem. Der Bastard hat nicht nur seinen Spaß gehabt, er hatte nicht mal Angst, dass ich ihn jede Sekunde ertappen könnte. Er hat sich Zeit gelassen. Ich will, was Lily betrifft, kein Risiko eingehen. Füttere alles, was du an Daten hast, in den Rechner und gib mir ein Gesicht.«
    »Ich tue, was ich kann. S-i vo-i-i-g, De-k. Int …«
    Derek runzelte die Stirn, als Dare weg war, aber er hielt die Verbindung aufrecht.
    Wer, zur Hölle, war hinter ihm her? Und warum? Seine T-FLAC-Tarnung war wasserdicht, war es seit zwölf Jahren. Außer seiner Familie und seinen T-FLAC-Kollegen wusste keiner, dass er mehr als ein Rancher war. Er musste Lily losschneiden, um sie zu schützen. Verdammt, er konnte nicht glauben, dass er sie nicht schützen konnte. Doch die Lawine hatte alles geändert. Es kratzte an seinem Stolz, dass er nichts für sie tun konnte. Aber die Wildnis war ungeheuerlich groß, voller natürlicher Gefahren und Versteckmöglichkeiten.
    Und er hatte ein doppeltes Problem. Er war sicher, dass der Scharfschütze und Oslukivati nichts miteinander zu tun hatten. Zur Hölle. Er musste mehr als nur sicher sein. Dare musste nachprüfen, ob es doch einen Zusammenhang gab.
    War Lily sicher, wenn sie nicht bei ihm war? Die Vorstellung, dass sie versuchten, Lily zu kriegen, um damit ihn zu kriegen, gab ihm zu denken.
    »Verdammt.« Er hatte sie weder vor einem Heckenschützen noch vor einer Lawine bewahren können. Er zog an den Leinen, als Max und Kryptonite ein wenig ausscherten, um einem umgestürzten Baum auszuweichen. Wenn der Schütze nur halbwegs professionell gewesen wäre, wäre Lily jetzt tot gewesen. Wenn die Explosion die richtige Sprengkraft gehabt hätte, hätte der halbe verdammte Berg Lily und ihre Hunde in den Tod gerissen.
    Beide Male war er in Rufweite gewesen. Aber warum, zur Hölle, hatten sie dann auf Lily gezielt und nicht auf ihn? Unfähigkeit? Oder strategische Planung? Er wusste zum ersten Mal in seinem Leben nicht weiter. Die Leute, mit denen er bei T-FLAC arbeitete, konnten auf sich selber aufpassen.
    Aber Lily nicht. Lily war eine Unbeteiligte.
    Sie hatte nichts mit dem Abschaum der Welt zu tun, mit dem Derek und die anderen T-FLAC-Leute sich täglich herumschlugen. Er hoffte zu Gott, dass wer immer den Sprengsatz gelegt hatte, nicht gesehen hatte, wie er sie geküsst hatte. Wer wusste schon, was den Kerl antrieb? Nein. Bis die Sache geklärt war, würde er sehr vorsichtig mit Lily umgehen müssen. Er durfte keine Zuneigung zeigen. Sie war in Gefahr.
    Ließ er sie zurück, war sie den Attentätern schutzlos ausgeliefert. War er bei ihr, verdoppelte er die Gefahr. Vielleicht war sie sicherer, wenn er sie vorausfahren ließ.
    Darius war noch nicht wieder in der Leitung. Aber er würde sich bald melden. »Chiku hat Probleme«, teilte er Lily mit, nachdem er den Kanal gewechselt hatte.

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