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Auf Inseln (German Edition)

Auf Inseln (German Edition)

Titel: Auf Inseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel von Treppen
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ausüben würde, wegen dieses Krümmels auf meinem Tisch. Es hatte den Anschein, dass er unter der Wirkung der braunen Substanz einen gewissen Goautismus entwickelte, der wohl für ihn äußert reizvoll war. Hin und her überlegend machte ich mir Gedanken darüber, einen Abend wie den gestrigen zu wiederholen, mit der Dealerin, die äußerst reizvoll war, wenn sie ihre Brüste entblößte. Vielleicht war sie ja auch etwas nuttig, was auf die Jungs mächtig Eindruck machte oder irgendwie - und das wäre ein Wunder - naturgeil. Gerade dem süßen Horror entkommen, regten sich Gedanken in mir, ihn zu wiederholen. Es musste sich dabei um eine absonderliche Form von Masochismus handeln, bei dem man sich zusätzlich Scherereien mit der Polizei holen konnte. Als Polizei in unserer Straße aufgetaucht war, hatte ich in Panik unseres nächtliches Treffen aufgelöst. Man wurde ja nicht nur durch Kameras beobachtet, sondern auch durch Nachbarn. Der Reiz dieses Wahns war so groß, dass man zum Wiederholungstäter werden konnte, ein Umstand, der für mich vor einer Stunde noch unklar gewesen war. Vielleicht züchtete sich die Geheimpolizei eine Szene, die verrückt und bereitwillig genug war, sich auf Experimente mit Wespenstichen und Aborigines einzulassen. War Katharina eine Agentin? Wie ich mich erinnerte, hatte ich mir in der berauschten Nacht die gleiche Frage gestellt. Aber was sollte diese Anmache, wenn wir eh freiwillig bereit waren, an Versuchen mit Drogen und Aborigines teilzunehmen. Die Aussicht Paola wiederzusehen, war zu verlockend, obgleich ich nicht wusste, ob man, wenn man sich einen Urlaub in New Havanna verdient hatte, einen Einfluss auf die Wahl des Urlaubsorts hatte. Paola war die große Liebe meines Lebens. Etwas verbittert sagte ich mir immer, dass das alle Urlauber, die mit Paola ihre Zeit verbracht hatten, so empfinden mussten. Ich aß meine Bratwurst mit Ketchup im Stehen, beobachte Passanten und befand, dass dies eine Zeit im Aufbruch war. Was für Gedanken mochten sich in den hübschen Köpfchen befinden, deren Haar unter meist schwarzen Kopftüchern steckte. Eine von diesen Passantinnen kannte ich, mein Herz fing deutlicher zu schlagen, weil diese Frau zielstrebig auf mich zu kam. Sie trug, den Vorschriften entsprechend züchtige Kleidung. Es fehlte mir die Vorstellungskraft hinter dieser Frau die Teufelin zu vermuten, die mir gestern so sehr zugesetzt hatte. Die Hexe des Bischofs bestellte sich frittierte Kartoffeln und begrüßte mich freundlich.   
     
     
     
     
    Es war äußerst ungewöhnlich, dass Frauen und Männer auf der Straße in der Öffentlichkeit miteinander redeten, wenn sie nicht miteinander verwandt waren oder ein Paar bildeten. Es war nicht verboten, eher verpönt. Leicht konnte man in den Verdacht geraten, Unzüchtiges zu wollen. Wir alle standen voll unter dem Schutz der Kirche. Womöglich beobachteten ihre Schergen uns geheim. Eine Kamera in der Nähe hatte ich schon entdeckt. Ich konnte mir gut vorstellen, dass auch Katharina systematisch überwacht wurde, um sie der Prostitution zu überführen. Wessen Werkzeug war sie? Auch wenn sie ein doppeltes Spiel spielte, wurde sie überwacht. Nachdem sie gefragt hatte, ob wir uns heute Abend wieder treffen würden, hatte ich ausweichend geantwortet, aber zu gern hätte ich Aspekte des gestrigen Abends wiederholt! Ich fürchtete mich vor dem Wahn, der wieder in meine Wohnung einziehen würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich der einzige Verrückte gewesen war, ausgenommen natürlich die coole Dealerin. Womöglich war sie aber auch betroffen, pflegte einen kultivierten Wahn, der ihr einen Kick gab, mehr als ein festes Glied zwischen ihren Schenkeln. Sie aß da völlig harmlos ihre Fritten, aber diese Frau konnte einem aus der Umlaufbahn werfen. Wollte ich mich den Aborigines aussetzen, wäre es vielleicht sogar vernünftig, vorher vom Wahnsinn zu kosten, mich gezielt meinem Wahn auszusetzen, um die zukünftigen Risiken abschätzen zu können. Aber hätte ich dann nicht auch freiwillig Bekanntschaft mit einer Avignon-Wespe schließen können. „Doch könnte gut sein, dass ich heute Abend wieder in der „Gemütlichen Ecke“ bin. Wir könnten dann auch wieder zu mir.“ Sie lächelte, offensichtlich zufrieden. Ihr Geschäft ging auf. Unsere Wege trennten sich so schnell, wie es dauert, eine Portion Fast Food zu essen und zu bezahlen. Die Frau war mir ein Rätsel. Sie sah passabel aus. Warum war sie nicht verheiratet? Hatte sie

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