Auf Schokolade und ewig!
Strömung zu dem kleinen Mädchen vorkämpfte. Es war ein heldenhafter Kampf. Der Fluss gab seine Beute nicht so leicht wieder her, und beim ersten Versuch scheiterte Stephen. Beim zweiten Mal erwischte er Wendy, doch es sah aus, als würde er all seine Kraft aufbieten müssen, um sich und die Kleine ans Ufer zu bringen.
âWarum hilft ihm denn keiner?â, brüllte Olivia.
Hank fand einen langen Ast und streckte ihn Stephen entgegen. Der griff danach und benutzte ihn, um sich und das Mädchen in Sicherheit zu bringen.
Wendy war in Tränen aufgelöst, genau wie Olivia.
Auch Josie weinte vor Schreck, und Peter sah aus, als müsste er sich sehr beherrschen, um nicht ebenfalls anzufangen.
Nils griff nach dem Arm seines Bruders und fragte: âWas habt ihr denn getrieben, verdammt?â
âWir haben nur Fangen gespieltâ, protestierte Peter. âSie ist ins Wasser gelaufen, um abzuhauen und â¦â, jetzt flossen auch bei ihm die Tränen.
âSie ist zu weit reingelaufenâ, beendete Muriel seinen Satz, während sie ihr Sweatshirt um das triefnasse Mädchen legte. âOh, Wendy, was hast du dir nur dabei gedacht? Du müsstest es doch besser wissen!â
âIch bin ausgerutschtâ, schluchzte die Kleine.
âKommt, wir müssen sie zum Feuer bringenâ, meinte Pat und übernahm die Führung. âKomm, Schätzchen. Wir wärmen dich in null Komma nichts wieder auf.â
Pat und Olivia versuchten, Wendy zu beruhigen. Muriel schnappte sich eine Decke und ging hinüber zu Stephen, der gerade mit Nils redete. âIch dachte, vielleicht kannst du die gebrauchen.â
âDankeâ, sagte er und legte sie sich um die Schultern.
Nils war klug genug zu wissen, wann eine Frau einen Mann für sich alleine haben wollte, und machte sich von dannen. So hatte Muriel jetzt zum ersten Mal heute Abend die Chance, allein mit dem Neuankömmling zu sprechen.
âWas du getan hast, war wirklich heldenhaft.â
Er schüttelte den Kopf und starrte in die Flammen. âAch, was.â
âDochâ, widersprach sie. âAuÃer dir ist niemand ins Wasser gesprungen.â
âJemand hätte es schon noch getan. Ich war nur einfach der Erste.â
âDas ist doch das, was Helden tun, oder nicht? Sie stellen sich unerschrocken der Gefahr.â
âGlaub mir, davon hatte ich mehr als genug.â
âEinige Männer sind einfach zum Helden geboren, ob sie es nun wollen oder nicht.â
Sein Lächeln wirkte spöttisch. âBist du auf der Suche nach einem Helden, Muriel?â
Vielleicht. âWäre das so falsch?â
Arnie trat zu ihnen. âOlivia will nach Hause. Ich glaube, wir sollten vielleicht auch gehen.â
Wieso führte er sich so auf, als wäre er ihr Freund? Am liebsten hätte Muriel ihn getreten. âIch möchte eigentlich noch nicht gehen.â
âOkay. Willst du Olivia noch Tschüss sagen?â
Natürlich wollte sie das! Pech nur, dass gerade jetzt, wo sie bei Stephen verlorenen Boden wiedergutmachen wollte, Pat ankam und ihn anlächelte, als wären sie schon ein Paar.
Trotzdem, ein Mädchen ignorierte ihre beste Freundin nicht wegen eines Mannes. Muriel ging zu Olivia hinüber, die gerade ihre Sachen zusammenpackte und aussah, als würde sie gleich wieder in Tränen ausbrechen. âAlles okay bei dir?â
âMeine Eltern bringen mich um, und ich kann es ihnen nicht mal verdenken. Das ist alles mein Fehler.â
âDu hast sie doch nicht in den Fluss geschubst.â
âIch hab aber auch nicht auf sie aufgepasst. Ich war zu sehr damit beschäftigt, mit Nils zu flirten.â
Das konnte man nicht leugnen. Aber den Kindern von Icicle Falls wurde schon in jungen Jahren eingebläut, dass der Fluss Gefahren barg. âEs war schlicht und einfach ein Unfallâ, entgegnete Muriel. âDas Wichtigste ist doch, dass es ihr gut geht.â
âJa, aber nicht wegen mirâ, jammerte Olivia unglücklich. âFangenâ, fügte sie grimmig hinzu.
âDas haben wir doch alle gespieltâ, erinnerte Muriel sie.
âAber nicht am Fluss.â
Muriel umarmte sie und versicherte ihr, dass alles gut werden würde. Dann, nachdem sie alles getan hatte, um ihre Freundin aufzumuntern, sah sie sich nach Stephen um. Er stand nicht mehr am Lagerfeuer. Genauso wenig wie Pat. Muriel entdeckte die beiden, wie sie den Weg am
Weitere Kostenlose Bücher