Auf Schokolade und ewig!
Stephen anstand, um das Essen zu bestellen.
âSehr schön, wir können uns zu ihnen setzenâ, meinte Olivia. âJetzt hast du die Chance zu beweisen, dass du ihnen nicht böse bist.â Sie reichte Muriel einen Fünf-Dollar-Schein. âBestell mir einen Cheeseburger und âne Cola, ja?â, bat sie, bevor sie zu Pat hinüberging.
Muriel fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut und reihte sich etwas befangen in die Schlange ein, zwei Plätze hinter Stephen.
Er entdeckte sie und lieà die anderen vorgehen, damit er sich zu ihr gesellen konnte. âNa, willst du hier in Icicle Falls mal richtig einen draufmachen?â, neckte er sie.
âSo ungefährâ, erwiderte sie.
âWie kommtâs, dass du gar nicht mit Arnie zusammen bist?â
âWeil ich nicht mit ihm zusammen bin. Wie kommst du darauf?â
âIhr zwei seid doch ein Paar, oder nicht?â
Sie dachte, sie hätte bereits ziemlich deutlich gemacht, dass das nicht der Fall war. âWer hat dir denn das erzählt?â
âPat.â
Pat, ihre ehemalige gute Freundin. âIn einer Kleinstadt wird viel geredet. Nicht alles davon ist wahr.â
Er zog eine Augenbraue in die Höhe. âAch, ja?â
âArnie und ich sind gute Freunde. Und mehr werden wir auch nie sein.â
âDas heiÃt, wenn dich jemand anderes bitten würde, mit ihm auszugehen â¦â
Sie lächelte. âDann würde ich vielleicht Ja sagen.â
Als sie schlieÃlich ihre Bestellung aufgegeben und die Sachen bekommen hatten, kehrten sie zurück an den Tisch, wo Pat schon vor Wut kochte. âIch kann mich nicht erinnern, dass ich dich an diesen Tisch eingeladen habeâ, sagte sie.
âKeine Angst, wir bleiben nichtâ, konterte Muriel eisig. Sie nickte Olivia zu. âKomm, lass uns drüben zu Hildy und Nils gehen.â Olivia hatte besorgt von einer Freundin zur anderen geschaut. Jetzt nickte sie und stand auf. âDas ist echt nicht gutâ, sagte sie, als sie Muriel auf die andere Seite des Restaurants folgte.
âNein, das ist es nichtâ, stimmte Muriel zu.
âWir sind schon seit Ewigkeiten befreundet. Das ist nicht richtig.â
Muriel seufzte. âIch schätze mal, nur Liebe kann eine Freundschaft zerstören.â
In den folgenden Wochen wechselte Stephen die Fronten. Er kam in den Laden und fragte Muriel, ob sie Lust hätte, mit ihm ins Kino zu gehen. Sie sagte Ja und bekam dann ein schlechtes Gewissen. Pat hatte sich heftig in diesen Mann verliebt, und sie ging einfach mit ihm aus. Hatte Pat recht? War sie wirklich egoistisch und sammelte Männer wie Trophäen?
Im Kino teilten sie sich eine Tüte Popcorn, und Stephen legte einen Arm um Muriels Schultern. Während John Wayne auf der Leinwand gegen die Bösen kämpfte, focht sie dort in der Dunkelheit ihren eigenen Kampf aus. Sie wollte Stephen. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass er der Richtige für sie war, dass sie zusammengehörten. Aber sie wollte auch ihre Freundin nicht verlieren. Wie sollte das funktionieren, wenn sie alle hier in Icicle Falls lebten?
Plötzlich kam ihr ein anderer Gedanke. Wollte Stephen überhaupt in Icicle Falls bleiben?
âGefällt es dir hier eigentlich?â, fragte sie ihn daher etwas später, als sie bei Hermanâs noch etwas tranken.
âSicher. Es ist eine nette Kleinstadt, wenn auch ziemlich viel kleiner als Seattle. Weià nicht, ob ich hier mein ganzes Leben verbringen möchte.â
Muriels Magen verkrampfte sich. âWo möchtest du denn dann leben?â
Er zuckte mit den Schultern. âKeine Ahnung. Ich muss mir erst einmal noch viel anschauen.â
âDu könntest um die ganze Welt fahren, aber ein schöneres Plätzchen als Icicle Falls wirst du nirgends finden.â
âEs ist hier schon ganz hübschâ, meinte er. âAber in so einem kleinen Ort ist es schwierig, Erfolg zu haben.â
âAn was für eine Art von Erfolg denkst du denn?â Muriel hatte immer gedacht, ein einfaches Leben mit einer Familie und engen Freunden würde schon als Erfolg gelten.
Freunde . Sie dachte an Pat und schob frustriert ihr Glas weg.
âDas kann ich noch nicht so genau sagenâ, antwortete Stephen. âIch weiÃ, dass ich was aus mir machen will, aber was und wie, wird sich noch zeigen.â Er runzelte die Stirn. âEins weià ich aber genau: Ich werde
Weitere Kostenlose Bücher