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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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fühlte sich als Stammgast.
    Er aß kalten Braten, trank Bier, ging dann nach hinten, wo ein Billardtisch war. Ladicke spielte allein und trank noch etliche Biere. Später saß er an der Theke und unterhielt sich mit Manni. Inzwischen war er, Ladicke, der einzige Gast.
    22 Uhr.
    Â»Trink aus!«, gebot Manni. »Ich mach zu.«
    Â»Was? Jetzt schon?«
    Â»Meine Frau ist erkältet. Hat Fieber. Seit vorhin fange ich auch an zu frösteln. Von der Wade bis zum Nacken. Vorn genauso. Ich hau mich in die Falle.«
    Â»Du gehst ja nett um mit deinen Gästen.«
    Â»Nicht mit meinen Gästen. Nur mit dir«, grinste Manni. »Also hab dich nicht so. Das letzte Bier trinkst du zu Hause.«
    Â»Was kriegst du?«
    Â»42 und fuffzig.«
    Â»So viel?«
    Â»Du hast ganz nett gebechert. Freu dich, dass ich die Preise im Keller lasse.«
    Ladicke zog einen Fünfziger aus der Tasche und reichte ihn über die Theke.
    Â»Stimmt so.«
    Â»Danke! Sehr nobel.«
    Manni legte den Schein in die Kasse, stutzte und begann zu grinsen.
    Â»Hast du das gemalt?«
    Â»Was?«
    Manni zeigte ihm den Schein. Auf das weiße Feld der Vorderseite war mit Kugelschreiber ein kleines Glücksschwein gezeichnet – nicht gerade künstlerisch, aber doch klar als Borstenvieh erkennbar.
    Ladicke schüttelte den Kopf, rutschte vom Schemel, wünschte gute Besserung und gute Nacht mit schon schwerer Zunge und schlurfte zur Tür. Dort blieb er stehen. Er schien nachzudenken und kam zurück.
    Â»Wart mal, Manni. Gib mir den Schein zurück. Den hebe ich auf. Ist doch witzig. Kaum gibt’s die neuen Euro-Scheine – schon werden sie bemalt.«
    Er öffnete seine Brieftasche, fand aber nur einen Zehner. »Na ja, dann zahle ich morgen.«
    Manni, der den Fünfziger bereits in der Hand hielt, legte ihn in die Kasse zurück.
    Â»Wenn du morgen zahlst, kriegst du ihn morgen zurück.« »Was soll denn das heißen?« Ladicke war beleidigt.
    Â»Soll heißen, ich schreibe nicht an. Da mache ich keine Ausnahme. Und nun gute Nacht!«
    Â»Armleuchter!«
    Draußen war es bitterkalt. Ladicke schätzte 15 Grad unter null.Er nahm seine Wollmütze aus der Manteltasche und zog sie sich über die Ohren.
    800 Meter Heimweg. In eine schmale unansehnliche Straße, wo man in den fünfziger Jahren schmucklose Wohnblöcke errichtet hatte. Ladicke wohnte im fünften Stock von Nummer 46c. Das c bedeutete: Dritter Eingang im selben Haus – aber Diminivski wartete auf der Straße, wartete schon ziemlich lange und hatte die meiste Zeit in seinem Porsche gesessen bei laufendem Motor.
    Diminivski trug einen dicken Steppmantel, in dem er nach 150 Kilo aussah.
    Â»Kommst du endlich nach Hause?!«, fuhr er Ladicke an. »Heh-heh, Jörg! Was soll denn das heißen? Ich kann kommen, wann ich will.«
    Â»Ich friere mir hier den Hintern ab.«
    Â»Woher soll ich das wissen?«
    Â»Bist du blau?«
    Â»Keine Spur. Worum geht’s?«
    Dimi nahm ihn am Ärmel und zog ihn weg von der Haustür, sah sich außerdem um. Niemand war in der Nähe.
    Â»Du fliegst morgen Früh nach Malaga. Das ist in Spanien. Klar? Hier in dem Kuvert ist das Ticket. Du fliegst Holzklasse. Aber es ist ja keine Fernreise. Klar? Ich habe Hin- und Rückflug gebucht. Weil das sonst komisch ausgesehen hätte – wenn jemand wie du, der kein Spanier ist und dort auch bestimmt keine Ferienwohnung hat – wenn einer wie du nur die Hinreise will. Klar?«
    Â»Mir ist überhaupt nichts klar.«
    Â»In Malaga erwarten dich unsere Leute. Am Flughafen.
    Und du übernimmst einen Frischfisch-Container-Lkw. Also nimm deinen Führerschein mit. Auf einer genau ausgetüftelten Route – du kriegst eine Straßenkarte mit allen Erklärungen – bringst du den Brummi her. Hierher.Am Montag, also am 7., erwarten wir dich.«
    Â»Hm.«
    Â»Was ist?«
    Â»Es kommt überraschend.«
    Â»In unserem Job kommt alles überraschend.«
    Â»Frischfisch, hahah! Was habe ich wirklich drin?«
    Â»Hellpush! Die beste Designer-Droge aller Zeiten. Das Zeug ist klasse versteckt. Hat den schlappen Wert von zehn Millionen Euro. Damit decken wir fürs Frühjahr den ganzen deutschen Drogenmarkt ein. Also mach keinen Unfall. Aber, was rede ich. Du bist der beste Kurierfahrer, den wir je hatten.«
    Â»Im letzten Jahr hatte ich nicht eine einzige Fuhre. Inzwischen

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