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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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ist und leichtfertig geglaubt hat, dass sie ihn liebt.“
    Sie schwiegen lange und hingen ihren Gedanken nach. Isabel meinte fast den Schmerz zu spüren, den es Nick bereitet haben musste, von der Geliebten so arglistig hintergangen worden zu sein.
    Kein Wunder, dass er sie verlassen hatte.
    Sie hatte ihm dasselbe angetan.
    Rock fuhr fort, ohne sich Isabels Gefühlsaufruhr bewusst zu sein: „Danach hat er den Frauen abgeschworen. Keiner hat er mehr vertraut. Bis wir hierherkamen. Bis Sie kamen.“
    Die Worte waren ein schwerer Schlag. Er hatte sich geöffnet, ihr vertraut, hatte sich wieder zu lieben getraut, in der Hoffnung, dass sie seine Liebe zu erwidern wüsste. Und sie hatte sich ihrer als unwürdig erwiesen, hatte ihn zurückgewiesen.
    Noch nie hatte sie sich so elend gefühlt.
    „Isabel?“ Rock sah sie besorgt an. „Er liebt sie.“
    Seine Worte machten es nur noch schlimmer. „Ich habe ihm genau dasselbe angetan wie Alana.“
    „Nein“, sagte er entschieden. „Das haben Sie nicht. Ganz gewiss nicht.“
    „Doch. Er liebt mich, und ich habe ihn zurückgewiesen.“
    „Sie hat ihn verraten , Isabel. Sie hat ihn ins Gefängnis gebracht. Er wäre gestorben, wenn ich ihn nicht gefunden und befreit hätte.“ Mit einem leisen Lächeln setzte er hinzu: „Sie sind das genaue Gegenteil von ihr.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das dürfte er aber anders sehen.“
    „Nein, Isabel. Er braucht nur Zeit.“
    „Wie viel Zeit?“
    „Das weiß ich nicht. Aber er wird nicht ewig von Ihnen fortbleiben können, darauf haben Sie mein Wort.“
    Sie schwiegen wieder eine Weile. Isabel sann über seine Worte nach, über ihre kurze Zeit mit Nick.
    Ihr ganzes Leben schon hatte sie Angst gehabt zu versagen und sich deshalb zurückgenommen. Sie hatte Angst, Townsend Park zu verlassen und sich dem Gerede zu stellen, das ihr Vater verursacht hatte. Sie wagte es nicht, James zur Schule zu schicken, aus Angst, er könne werden wie ihr Vater.
    Und aus Angst sich zu verlieren, hatte sie es nicht gewagt, Nick zu lieben.
    Nun jedoch, ohne ihn, war sie auch verloren.
    Aber sie hatte eine Chance, alles wiedergutzumachen. Es besser zu machen.
    Doch noch das Leben zu bekommen, von dem zu träumen sie begonnen hatte.
    Sie brauchte nur die Hand danach auszustrecken und es sich zu nehmen.
    Sich ihn nehmen.
    Entschlossen stand Isabel auf und sah Rock an. „Ich werde ihm hinterherfahren.“
    Rocks Brauen schossen in die Höhe. „Jetzt gleich?“
    „Jetzt gleich. Wo ist er?“
    „Vermutlich auf dem Weg nach London.“
    London .
    Sie nickte. „Dann also auf nach London.“
    Er erhob sich. „Ich bringe Sie hin.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das muss ich alleine machen.“
    „Isabel“, sagte er. „Nick würde mir den Kopf abreißen, wenn ich Sie allein nach London fahren ließe.“
    „Ich komme schon zurecht. Ich nehme die Postkutsche.“
    Rock lachte. „Wenn ich das zulasse, würde er mir vorher noch den Hals umdrehen.“
    „Aber warum? Viele meiner Mädchen kommen mit der Postkutsche her.“
    „Sie sind jetzt Lady Nicholas St. John und Schwägerin des Marquess of Ralston. Will sagen, Sie können unmöglich die Postkutsche nehmen.“
    Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, zeigte sie sich einsichtig. „Na schön. Und was schlagen Sie stattdessen vor?“
    „Wir werden uns morgen einen Sechsspänner mieten.“
    „Aber damit brauchen wir Tage!“
    „Zweieinhalb Tage, wenn wir nur anhalten, um die Pferde zu wechseln.“
    Isabels Miene hellte sich auf. „Dann würde ich Ihre Begleitung gern annehmen, werter Cousin.“
    Rock hob den Blick himmelwärts. „Er wird mir das Fell über die Ohren ziehen.“
    „Nicht, wenn es mir gelingt, ihn zurückzugewinnen“, entgegnete Isabel lächelnd. „In diesem Fall dürfte er Ihnen sein Lebtag dankbar sein.“ Sie drehte sich um und eilte die Treppe hinauf, um alles für die Reise vorzubereiten. Dann fiel ihr noch etwas ein. „Moment“, sagte sie und sah sich nach Rock um. „Wohin gehen wir eigentlich, wenn wir in London sind?“
    Da brauchte Rock nicht lange zu überlegen. „Nach Ralston House. Sie dürften die Unterstützung der Marchioness benötigen.“

22. KAPITEL
    I ch könnte dich dafür umbringen, dass du mir das eingebrockt hast.“
    „Deine Schuld, dass du nach London zurückgekehrt bist. Ich an deiner Stelle wäre den ganzen Sommer über fortgeblieben.“
    „Wie hätte ich ahnen können, dass Callie einen Sommerball gibt?“ Nick trank einen tiefen Schluck

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