Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen
Abreise aus London hatte Nick sich die Vollmacht über Townsend Park übertragen lassen – sehr zu Densmores Erleichterung –, sodass Minerva House nun unter seinem Schutz stand. Die Frauen waren geradezu aufgeblüht, seit sich ihrer aller Wohl in den Händen von Nick, Rock und den Wachmännern befand, die ganz selbstverständlich Teil des Haushalts geworden waren. Selbst Georgiana konnte nach dem aufwühlenden Wiedersehen mit ihrem Bruder langsam aufatmen. Der Duke schien ihr Geheimnis zu wahren – zumindest bislang.
Isabel wurde nicht länger von Angst und Ungewissheit geplagt. Ganz gleich, was die Zukunft bringen mochte: Nick würde sich für Minerva House ebenso sehr einsetzen, wie sie es tat.
Mit sich und der Welt zufrieden, schlang sie die Arme um seinen Nacken und küsste ihn überschwänglich. „Ich bedauere nicht, keine richtige Hochzeit gehabt zu haben. Wenn du mir versprichst, dass wir dafür eine richtige, gute Ehe führen werden.“
„Das sollst du haben“, sagte er, hob sie auf seine Arme und trug sie zum Bett. Er legte sich zu ihr und ließ seine Hand an ihrem Schenkel hinaufwandern, schob ihre seidene Chemise mit sich. „Wie gut und richtig fühlte es sich bisher an?“
Sie tat, als müsse sie sehr lange darüber nachdenken, worauf er sie zur Strafe zärtlich in die Schulter biss. Sie lachte, bis seine Liebkosungen ihr Lachen in einem wohligen Seufzen verklingen ließ. Er hörte es mit Freuden, während sein Blick auf ihre Chemise fiel, die sich an ihre lieblichen Rundungen schmiegte, die zu seiner Freude nicht von einem Korsett eingeschnürt waren. „Ich finde, wir sind auf dem besten Weg“, meinte er. „Und es freut mich, dass ich dich zur Einsicht bringen konnte und du das Korsett verbannt hast.“
Sie lächelte still. „Nicht du hast mich zur Einsicht gebracht, Nick. Aber ich werde es tatsächlich eine Weile nicht tragen. Einige Monate mindestens.“
Verdutzt sah er sie an. „Du meinst …“
Sie nickte.
Er ließ seine Hand höher wandern, legte sie auf ihren nur leicht gerundeten Bauch. „Ein Kind“, flüsterte er ehrfürchtig.
Sie legte ihre Hand auf seine, verschränkte ihre Finger mit seinen.
„Ich war selbst ganz erstaunt“, sagte sie trocken. „Jane, Kate und Gwen mussten mich erst davon überzeugen, sonst hätte ich es nicht geglaubt.“
Er lachte leise. „Wie immer wussten die Frauen von Minerva House mal wieder vor mir Bescheid.“
„Überrascht dich das?“, fragte sie lachend.
„Nicht im Geringsten.“
Mit einem Kuss beendete er die Unterhaltung, einem Kuss, so tief und innig, dass er ihnen beiden den Atem raubte. Isabel fuhr mit den Händen über seine Brust, seine Schultern, vergrub ihre Finger in seinem Haar und seufzte verzückt in seinen Mund, als er seine Hand wieder abwärts wandern ließ.
„Nick“, flüsterte sie. „Ich liebe dich.“
Er lächelte an ihren Lippen. „Ich weiß.“
Die Selbstgewissheit, mit der er es sagte, brachte sie zum Lachen. Er fing ihr Lachen mit einem Kuss ein.
Und zeigte ihr, wie sehr auch er sie liebte.
– ENDE –
Weitere Kostenlose Bücher