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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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fühlte er sich so.  
    Es wusste natürlich niemand genau, wie es vor sich gegangen war, aber etwa ein Jahr, nachdem die Hölle losgebrochen war, hatte sich das wissbegierige Duo Lou und Theo in Satelliten eingehackt und gesehen, dass der Rest der Welt genauso in Mitleidenschaft gezogen worden war wie Envy. Und sie konnten im Pazifischen Ozean einen neuen Kontinent erkennen, der womöglich die Ursache für all die großen Erdbeben, Tsunamis und die extremen Wetterumschwünge gewesen war, die nach dem Wechsel fast zwei Wochen angedauert hatten.  
    Quent stellte fest, dass ihm der Kiefer schmerzte, weil er ihn zu fest zusammenbiss, und dass seine Schultern quasi erstarrt waren. Ich werde ihn umbringen. Ich werde ihn finden und diesmal werde ich ihn verdammt noch mal umbringen.  
    Ich hätte es schon vor Jahren tun sollen.  
    Das war sein erster Gedanke gewesen, als er ein Foto von seinem Vater gesehen hatte, auf dem er neben zwei anderen stand. Alle zusammen kannte man sie als das Triumvirat der Fremden. Einer von ihnen war jetzt schon tot. Zwei blieben übrig. Und dann noch unzählige weitere Mitglieder des Kults.  
    Er stand auf, plötzlich überkam ihn das Bedürfnis, diesem Zimmer zu entkommen.  
    „Ich gehe jetzt“, erklärte er den anderen und wusste, seine Entscheidung war etwas abrupt. Aber in Elliotts Augen konnte er auch Verständnis erkennen. „Rauf. Wir sehen uns morgen früh.“  
    Wenn Fence, der große Typ mit der Glatze, der immer einen Witz – ob nun passend oder unpassend – vom Stapel lassen musste, hier wäre, hätte er sicher eine Bemerkung darüber fallen lassen, ob Quent nun alleine nach oben ging oder nicht. Und zugegebenermaßen war Quent genau deswegen sehr dankbar, dass der große Schwarze nicht hier war.  
    Denn er hätte damit wahrscheinlich mitten ins Schwarze – gewissermaßen – getroffen.  
    „Es regnet“, sagte Wyatt.  
    Ein Achselzucken von Quent. Aber sein Freund schaute ihn mit klugen Augen an und das verstärkte noch das Gefühl ein kompletter Volltrottel zu sein. „Bis dann“, erwiderte er, sammelte seine Handschuhe ein und verließ das Zimmer.  
    Er ging hinter Sage vorbei, die doch tatsächlich hochschaute, als er vorbeirauschte, aber keiner von beiden unterbrach, was er gerade tat, um zu plaudern. Sie schenkte ihm ein vages Lächeln und kehrte dann wieder zu ihren fünf Computerbildschirmen zurück, die Tasten klackerten laut, blassblaue Augen auf die Monitore gerichtet.  
    Auf der Wendeltreppe, die sich nach oben hin in einen Aufzugschacht schlängelte, traf Quent Simon, der höchstwahrscheinlich herkam, um zu versuchen, Sage von ihrer Arbeit weg und dann nach oben in sein Bett zu bugsieren, da es schon auf Mitternacht zuging.  
    Sei die verdammte Macht mit dir, Kumpel.  
    Mit den Handschuhen wieder an seinen Händen wusste Quent, dass er jetzt gefahrlos wütend auf die Zahlentasten pressen könnte, mit denen man in der alten Zeit das Stockwerk aussuchte oder die Tür zum Aufzug öffnete, die jetzt aber als Zugangscode fungierten, um einzutreten oder das geheime Treppenhaus zu verlassen, das zu dem Computerraum führte.  
    Was für einen verflucht dämlichen Sinn für Humor die Waxnicki Brüder hatten, viel zu gottverdammt viele Spionagefilme. Die hielten sich verdammt noch mal wohl für James Bond.  
    Dennoch akzeptierte Quent die Tatsache, dass das Computernetzwerk und die Informationen, die sie sammelten, geheim gehalten werden mussten, nicht nur vor den Fremden, sondern auch vor allen anderen in Envy. Sehr wenige Leute glaubten an oder wussten auch nur von den Gräueltaten, die ihre Mitmenschen in der Gewalt der Fremden erlitten hatten – sowohl was den Wechsel betraf als auch in den fünfzig Jahren danach. Und da die wenigen, die versucht hatten ihr Wissen darüber publik zu machen, verschwunden oder auf andere Arten mundtot gemacht worden waren, hielten sich die Waxnicki Brüder an ihre Strategie der Verschwiegenheit.  
    Der Aufzugschacht öffnete sich und Quent trat in den breiten, dunklen, heruntergekommenen Gang von dem, was einmal ein Casino in Las Vegas gewesen war. In diesem abgelegenen Trakt des Gebäudes, in einem Teil, der nach dem Wechsel nicht instand gehalten worden war, schien der Flur öde und verlassen – ein Zustand, den die Waxnickis sorgfältig aufrechterhielten, trotz ihrer täglichen Besuche im Computerlabor.  
    Er könnte den Weg in die sechsundzwanzigste Etage einschlagen, vorbei an dem bewohnten Teil des

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