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Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition)

Titel: Aufbrach aus der nacht (Liebesromane) (Tagebücher der Dunkelheit: Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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    Aber als er dann drinnen eintraf und der Regen platschend von Haar und Hemd herunterfiel und ihm an den Nähten der Jeans entlanglief, wusste Quent, dass er in diesem Aufzug dort im Pub nur wenig Staat machen konnte. Obwohl die Pints sich schnell wieder füllten und die Bedienungen freundlich waren und Elliotts Geliebte, Jade, oft auf der Bühne ein Lied zum Besten gab, als wäre es geradezu eine Art von Vorspiel, ging Quent an der Tür vorbei. Seine Ledersandalen gaben feucht Laut.  
    Vielleicht nachher, wenn er sich umgezogen hatte – die Wildlederjeans schrumpften schon vor Nässe – und wenn er etwas mit seinem Haar angestellt hatte, vielleicht änderte er dann seine Meinung. Aber eher unwahrscheinlich.  
    Was er wirklich tun sollte ... was er auf einmal tun wollte ... war, zurück ins Labor zu gehen und diesen Kristall nochmal anzufassen.  
    Wenn Elliott ihn vorher nicht unterbrochen und den Stein weggezogen hätte, wäre Quent vielleicht in der Lage gewesen, mehr von dem Edelstein herauszufinden. Dieser Strom aus Gesichtern wäre vielleicht von dem Fast-Forward-Modus eines Videos in den Modus einer gemächlichen Parade gewechselt und er hätte vielleicht noch ein paar Erkenntnisse sammeln können. Jemanden identifiziert. Seinen Vater gesehen.  
    Er hätte entdecken können, wo die Fremden lebten oder woher sie kamen. Und dann könnte er tun, was er tun musste.  
    Danach ... daran verschwendete Quent keinen Gedanken, denn er würde dabei wahrscheinlich sterben, weil sicherlich würde man ihm nicht gestatten, einfach einen der Anführer der Fremden zu töten und dann einfach davon zu spazieren.  
    Quent ging in seinem Zimmer sofort zum Schrank und suchte vorsichtig tastend dort an der Regalhalterung danach. Macht der Gewohnheit, das machte er immer als Allererstes, wenn er in seine Höhle zurückkehrte. Und als er merkte, dass er gerade überprüft hatte, ob der letzte von Zoës kostbaren Pfeilen immer noch da war – und das war er –, packte ihn wieder die Wut, weil er immer noch dieses dämliche Spiel spielte.  
    Es immer noch spielen wollte.
    „Da versteckst du sie jetzt also.“
    Quentin erstarrte. Zorn und Wut kamen ihm hoch, seine Knie drohten plötzlich nachzugeben, und seine Mundwinkel wollten nach oben, widerstreitend und lähmend, all das überrumpelte ihn. Kurz nur. Er riss sich zusammen, setzte ein gleichgültiges Gesicht auf und drehte sich um.
    „Was zum Teufel hast du denn so lange da draußen im Regen getrieben?“, sagte Zoë mit ihrer tiefen, rauen Stimme. Sie sah wie eine Bollywood Schauspielerin mit einem beknackten Haarschnitt aus – exotische Gesichtszüge, zimtfarbene Haut und das kurzgeschorene, nachtschwarze Haar fiel wild durcheinander um hohe Wangenknochen und Kinn. Ein voller Mund, spitzes Kinn, hohe, handtellergroße Brüste und lange, schlanke Beine vervollständigten das Päckchen.  
    Sie lehnte auf der anderen Seite des Zimmers lässig an der Wand hinter der Tür, durch die er gerade gekommen war. Köcher und Bogen, die sie sonst über die Schulter geschlungen trug, lagen jetzt friedlich auf dem Boden. Alles an ihr schrie nur Herablassung und Kampfbereitschaft heraus – bis auf ihre dunklen, mandelförmigen Augen. Selbst in dem schummrigen Zimmer, in dem nur eine kleine Lampe in der Ecke etwas Licht gab, spürte Quentin das Gewicht ihrer Blicke aufeinander. Heiß.  
    Das Blut pumpte wild in ihm. „Hast du auf mich gewartet?“, fragte er, sein abweisender Blick im Gleichschritt mit seiner Arroganz. „Oder war es nur, weil du mein neuestes Versteck noch nicht gefunden hast?“  
    Sie löste sich von der Wand, anmutig und schlank in ihrem engen Muskelshirt und der weiten, tief sitzenden Cargohose, und tat noch einen Schritt von der Tür weg. Ins Zimmer hinein. Musterte ihn. Sein Mund wurde trocken. Das Blut in ihm pumpte schneller, sein Herz hämmerte.  
    „Du bist reichlich kreativ geworden im Vergleich zum Anfang, als du sie nur unters Bett geschoben hast.“
    Verdammt, ja. Quent erinnerte sich immer noch an seinen nutzlosen Wutanfall, als er entdeckte, dass Zoë in sein Zimmer gekommen war und sich noch einen Pfeil zurückgeholt hatte ... ohne ihn zu treffen. Ohne das Spiel zu spielen.  
    Ohne diese wilde, heiße Nummer da auf dem Bett oder den Fick an die Wand, den er mittlerweile erwartete.  
    Sein Körper fühlte sich lebendig an, wach, bereit, aber er behielt den nichtssagenden Gesichtsausdruck und die gleichgültige Haltung bei ... obwohl er das

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