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Aufbruch der Barbaren

Aufbruch der Barbaren

Titel: Aufbruch der Barbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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reiten.«
    »Er schwört, daß er mit den Toten reden kann und Horcans Auserwählter ist. Das mag sein. Aber er behauptete, einer meiner Männer sei von Toten besessen. Er meinte Takrut, einen aus meiner Viererschaft. Er sagte, das sei ein schreckliches Omen und würde Horcans Zorn über uns bringen. Und der Zorn des Hüters der Seelen könnte wohl das Ende der Großen Horde bedeuten. So schlug er vor, wir sollten Tacrut und alle seine Toten bestatten. Welch ein Ansinnen! Als er meinen Grimm sah, da gab er einen anderen Rat. Wir sollten Takrut mit seinen Toten aussenden, daß er sie ins Reich Horcans zurückbringe. Welch ein Wahnsinn! Würdest du an Takruts Stelle wissen, wohin du gehen müßtest, um Horcans Reich zu finden?«
    »Nein. Aber glaubst du nicht, daß diese Toten, von denen er besessen ist, ihm den Weg weisen würden?«
    Urgat starrte ihn an. »Ja«, stimmte er schließlich zu. »Ja, das mag sein. Ich habe nie soviel nachgedacht über Geister und Dämonen. Ich führe eine gute Klinge, und mit dem Bogen bin ich der beste der Quaren. Aber ich bin auch ihr Führer. Ich wurde keinen Lebenden bestatten und ich würde keinen meiner Männer zu dieser Jahreszeit losschicken, um Horcans Reich zu finden – selbst wenn ich nicht davon überzeugt wäre, wovon ich überzeugt bin.«
    »Wovon bist du überzeugt?«
    »Ich bin von der gleichen Art von Geistern besessen wie Takrut und die anderen Gefährten. Es sind keine Toten. Es sind Lebende! Wenn sie tot wären…« Er stockte. »Dann wäre ich ebenso tot. Bin ich tot, Juccru?«
    »Nein, Urgat, ich glaube nicht, daß du tot bist.«
    »Ich war fast einer von ihnen«, sagte Urgat, und seine pelzbehandschuhte Faust umklammerte den Griff seines Schwertes. »Wenn Nottr nicht gekommen wäre…«
    »Ich muß mehr darüber wissen, wenn ich dir helfen soll. Was ist geschehen in den Bergen-am-Rand-der-Welt? Wenn es dir schwerfällt, zu reden oder dich daran zu erinnern, kann ich deinen Kopf leicht machen… mit Pois und dem Alppilz…«
    »Nein, Schamane!« erwiderte Urgat heftig. »Nein… nein, du könntest Dinge wecken, die nicht wieder verschwinden… wie bei Cahrn…«
    »Cahrn? Wer ist er?«
    »Er war einer meiner Gefährten.«
    »Der mit Skoppr zu den Wölfen ging?«
    »Ja. Skoppr gab ihm etwas von diesen Kopfleichtmachern… Imrirrs Fluch über seine Neugier! Danach war Cahrn nicht mehr Cahrn.«
    »Nicht mehr Cahrn?«
    »Einer der… anderen. Der Geist einer fremden Frau hatte von ihm Besitz ergriffen und verschwand nicht wieder…«
    Sie ritten eine Weile stumm, dann konnte Juccru seine Neugier nicht länger bezähmen.
    »Ich verstehe nun, daß du das gleiche fürchtest. Erzähl mir, was geschehen ist.«
    »Ich weiß nicht viel. Ich war kaum bei Sinnen. Frag Nottr. Er weiß…«
    »Ich glaube, ich gab ihm ebenso törichte Ratschläge über seinen Sohn, wie Calutt dir über einen deiner Männer. Er wird nicht Vertrauen genug haben.«
    »Und weshalb sollte ich?«
    »Weil du von Teufeln geplagt wirst, die du gerne los wärst. Hast du von ihm nicht erfahren, wie er dich gerettet hat?«
    »Doch. Aber das meiste wußte er selbst nicht zu erklären und ich verstand noch weniger.«
    »So erzähle, was du weißt.«
    Es kam zögernd und stockend über Urgats Lippen – zögernd, weil er nicht gern von seinen Ängsten sprach, und stockend, weil die Erinnerungen so unglaublich waren.
    »Wir waren vier Viererschaften, als wir das Tal in den Bergen fanden und die Stimmen hörten…«
    »Geisterstimmen?«
    »Ja, es müssen Geisterstimmen gewesen sein, denn wir hörten sie alle und sahen doch niemanden in unserer Nähe. Erst dachten wir, daß der Wind die Stimmen aus dem Tal zu uns trug. Wir stiegen hinab, aber wir fanden niemanden. Da wußten wir, daß es Geisterstimmen waren und daß wir sie nur in unserem Kopf hörten. Wir wollten umkehren, aber wir konnten es nicht mehr. Diese Stimmen riefen uns und lockten, und obwohl wir keines der Worte verstanden, wußten wir doch, daß wir ihnen folgen mußten. Sie führten uns zu einer Höhle an einem der Hänge. Wir hatten keine andere Wahl, als hineinzugehen. Drinnen schwang eine Felswand plötzlich auf wie… sie drehte sich einfach zur Seite, und wir blickten in das leuchtende Innere eines…«
    »Eines Tempels?«
    »Ja… es muß wohl ein Tempel gewesen sein, denn sein Inneres erinnerte mich an den Tempel in Orlin, als wir die Stadt plünderten. Aber das ist lange her. Da hatten sie auch solch ein Götzenbild aus Stein… und Schamanen,

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