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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Kipper vor.
    »Sagen Sie«, grübelte Martin laut
vor sich hin, »sind Sie nicht dieser Surfer, über den in >Extreme Sports<
ein Beitrag gelaufen ist?«
    Klinger grinste verlegen.
»Derselbe. Ich fürchte, Sie haben mich ertappt.«
    Ungläubig wandte Jim sich Martin
zu. »Sie haben sich >Extreme Sports< angesehen?«
    »Ich habe die Sendung gebebt«,
lachte der Priester. »Dieser Bursche hier war berühmt!«
    Sie tauschten Waffen und Munition
gegen Freilandtomaten, Gurken und Wassermelonen.
    »Wohin ist Ihre Gruppe
unterwegs?«, wollte Jim wissen.
    »Irgendwohin«, antwortete der Mann
und zuckte unbehaglich mit den Schultern. »Wir haben keinen richtigen Plan. Irgendwohin,
wo es besser ist als das, was wir bisher gesehen haben. Irgendwohin, wo noch
Leben ist. Ich war bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Buffalo, als es
losging. Eigentlich wollte ich nach Kalifornien zurückfliegen, aber bis ich
meine Entscheidung traf, hatte die Verkehrssicherheitsbehörde bereits
angeordnet, dass keine Flüge mehr starten dürften. Wegen dieses Piloten, der in
der Luft einen Herzinfarkt hatte.«
    »Davon habe ich nichts gehört«,
gab Jim zurück. »In West Virginia war die Berichterstattung eher lückenhaft.
Was ist denn passiert?«
    »Naja, er
starb während des Flugs irgendwo über Arizona. Ich vermute, dafür gibt es ein
eigenes Verfahren, jedenf alls schlugen alle
Wiederbelebungsversuche fehl. Der Copilot übernahm die Maschine, aber dann stand
der tote Kapitän wieder auf und griff ihn an. Das Flugzeug ist abgestürzt und
hat einen breiten Streifen der Innenstadt von Phoenix vernichtet. Durch die
Funksprüche zu den Fluglotsen und dieAufzeichnungen der Blackbox
konnte man die Ereignisse rekonstruieren. Als man sich die Geschichte grob
zusammengereimt hatte, war die Lawine natürlich weltweit bereits im Rollen. Was
ist mit Ihnen beiden? Wohin wollen Sie?« »Nach New Jersey.«
    »Jersey?«, fragte Klinger
ungläubig nach. »Das ist Selbstmord, mein Freund. Da wären Sie besser bedient,
wenn Sie sich gleich schnappen lassen. Der gesamte Umkreis von New York City
besteht fast nur noch aus Zombies.« »Waren Sie dort?«
    »Nein, aber wir haben davon
gehört. Wir sind von Buffalo aus aufgebrochen und haben unterwegs Überlebende
aufgelesen. Was die zu berichten wussten, hört sich alles andere als gut an.
New York, Philadelphia, Washington D. C., Teile von Pittsburgh und Baltimore —
dort ist es wirklich schlimm. In all diesen Städten haben viele Menschen
gelebt, die dort geblieben sind, nachdem sie starben. Und es geht nicht nur um
die Zombies.« »Was soll das heißen?«, hakte Martin nach. »Dort geht eine Menge
verrückter Scheiß ab. Banden, Skinheads, Bürgerwehren - alle möglichen
paramilitärischen Spinner laufen frei herum. Wir haben sogar gehört, dass die
Armee oder sonst jemand versucht hat, das südliche Pennsylvania zu übernehmen.
Es gibt keine Regierung mehr, keine Anführer, jeder ist auf sich selbst
gestellt. Sie beide wären wirklich besser dran, wenn Sie umkehrten. Oder kommen
Sie mit uns, wenn Sie möchten! Wir könnten zusätzliche
    Hilfe durchaus gebrauchen. In
einer Gruppe wie der unseren hat man zumindest eine Chance.«
    »Danke für das Angebot«, erwiderte
Jim, »aber in New Jer sey wartet jemand, der nur eine
Chance hat—uns. Wir müssen sofort weiter. Danke für das Essen.«
    »Wie Sie wollen. Ist Ihre
Beerdigung.«
    »Tatsächlich?«, fragte Jim.
    Schweigend fuhren sie weiter.
Dabei teilten sie sich auf dem Sitz zwischen ihnen hungrig eine Wassermelone
und spuckten die Kerne aus den Fenstern. Einmal sauste ein Vogel herab, und Jim
nahm zunächst an, er wäre hinter den Kernen her - bis ihm auffiel, dass er
keine Beine mehr hatte und auf sein offenes Fenster zuflog. Er beschleunigte,
und sie ließen das Tier rasch hinter sich.
    »Etwas Gutes hat das Ganze ja«,
meinte Martin.
    »Und das wäre?«
    »Weniger überfahrene Tiere. Jetzt
stehen die Kadaver am Straßenrand einfach wieder auf und trotten davon.«
    Jim lachte. Das Geräusch erfüllte
Martin mit Erleichterung. Vielleicht war es ein Zeichen dafür, dass sein Freund
sich allmählich aus dem Zustand der Besessenheit befreite, in den er nach
Jasons Selbstmord verfallen war.
    Allerdings fiel Martin auf, dass
Jims Lachen zwar echt wirkte, aber nie seine Augen erreichte.
    Eine Stunde später, an der Grenze
zu Maryland, erblickte Jim vor ihnen eine Gruppe Motorräder. »Freund?«, fragte
Martin.
    »Das werden
wir gleich rausfinden«, antwortete

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