Aufregende Begegnung in Texas
dafür.“
Sie nahm einen Karton Milch aus einer Tüte auf dem Fußboden und schenkte zwei Gläser ein. Als sie sich über den Tisch beugte, rutschte das TShirt nicht nur hoch, sondern klaffte auch noch am Ausschnitt, so dass er den Ansatz ihrer Brüste und die weiße Spitze ihres BHs sehen konnte.
Verlangen und Schmerz kämpften in ihm. Er war neugierig, wer von beiden gewinnen würde.
Sie blickte ihn aus den Augenwinkeln an. Der trotzige Zug um ihren Mund und die Spannung in ihren Schultern verrieten ihm, dass sie seine Missbilligung erwartete. Er hatte Erfahrung darin, die Personen zu enttäuschen, die einem wichtig waren, und vergeblich ein Gleichgewicht zu suchen zwischen dem, was erwartet wurde, und dem, was man selbst wollte. Dieser Gewissenqual wollte er sie nicht aussetzen.
„Du siehst hübsch aus“, sagte er schließlich und griff nach seinem Stock.
Sie eilte zu ihm und half ihm auf die Beine. „Meinst du wirklich, dass ich so gehen kann? Ist es nicht zu… zu anrüchig?“
Kevin unterdrückte ein Lachen. „Wenn es im Supermarkt verkauft wird, muss es wohl in Ordnung sein.“
„Ich hoffe es. Ich habe mir noch mehr gekauft. Während du geschlafen hast, habe ich alles gewaschen. Auch deine neue Jeans. Jetzt ist sie nicht mehr so steif.“
Sie hatte den Arm um seine Taille gelegt und führte ihn zum Tisch. Er spürte, wie ihre Brust seine Seite berührte, und atmete den lieblichen Duft ihres Körpers ein.
Apropos steif, dachte er und seufzte. Im Kampf von Schmerz gegen Verlangen schienen die niederen Instinkte zu siegen.
„Es ist nett von dir, dass du dich um die Wäsche kümmerst“, sagte er und setzte sich an den Tisch. „Du hast dir ganz schön viel aufgehalst durch dein Angebot, mich nach Hause zu fahren.“
Sie setzte sich ihm gegenüber. „Das stört mich nicht. Es macht Spaß. Wenn ich zu Hause wäre, würde ich…“ Sie verstummte und presste die vollen Lippen zusammen.
„Was würdest du tun?“
„Nichts Interessantes.“
„Wenn du es interessant findest, mich herumzukutschieren und meine Wäsche zu waschen, dann war es richtig wegzulaufen.“
Sie lachte. „Da hast du Recht. Zumindest gibt es in den Motels Kabelfernsehen.“
„Ist es Pfarrerstöchtern nicht erlaubt, Kabel zu sehen?“
„Schon, aber es bleibt nicht viel Zeit für Freizeitaktivitäten.“ .
„Für welche Freizeitaktivitäten war denn Zeit?“
Haley nahm einen Bissen Hähnchenfleisch und kaute langsam. Schließlich sagte sie: „Ich will mein Leben nicht furchtbar klingen lassen. Mein Vater ist ein wundervoller Mensch, der mich sehr lieb hat.“
„Das bezweifle ich nicht. Aber manchmal ist es schwer, mit unzähligen Erwartungen und Vorschriften zu leben.“
Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Für mich ist es das.“
„Für mich auch. Mein Bruder war immer der liebe Junge und ich immer der Bösewicht. Ich hatte ständig Hausarrest, bin ausgebüchst und habe wieder Hausarrest gekriegt.“
„Ich war nie böse. Ich konnte nicht mal etwas Ungezogenes denken, ohne dass es jemand gemerkt hat.“
„Das muss hart gewesen sein. Ich habe schon früh angefangen, Streiche zu spielen. Mit sieben habe ich eine Schachtel voll Schaben mit in die Schule genommen und laufen lassen.“
„Das ist nicht wahr!“
Er bekreuzigte sich. „Ich schwöre es.“
„Was geschah?“
„Es gab viel Geschrei, und ich musste ungefähr sechs Wochen nachsitzen.
Zumindest kam es mir so lange vor.“
Sie lächelte. „Ich musste nie nachsitzen. Was hast du sonst noch angestellt?“
„Als ich neun war, habe ich zwei meiner Freunde betrunken gemacht, und mit vierzehn wurde ich beim Ladendiebstahl erwischt und zum ersten Mal festgenommen. Mit zwölf habe ich das erste Mädchen geküsst, und die erste Frau, mit der ich…“
Als er verstummte, beugte Haley sich eindringlich vor und drängte: „Sprich weiter.“
Er schüttelte den Kopf. „Sagen wir nur, dass sie eine ältere Frau war.“
„Wie alt?“
„Neunzehn.“
„Und wie alt warst du?“
Er nahm eine Gabel voll Mais. „Das ist wirklich ein großartiges Dinner.“
„Kevin! Wie alt?“
Er seufzte. „Fünfzehn.“
Sie rang nach Atem. „Du warst erst fünfzehn, als du das erste Mal…“ Ihre Stimme verklang. Ihre Miene schwankte zwischen entsetzt und beeindruckt.
„Ich war ein neugieriges Kind.“
„Offensichtlich. Und seitdem?“
„Ich nenne keine Zahlen.“
„Dann sag mir wenigstens die Obergrenze.“
„Weniger als Hundert.“
„Mehr als
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