Aufstand der Affen
Ordnung zu sein scheint. Also gehen wir meinetwegen hinein. Aber verhalte dich ruhig! Wenn du sie um eine Verabredung bittest, wird sie wahrscheinlich vor Angst davonlaufen.«
Armando ging voran in den Frisiersalon und sprach zu Mr. Phillys, einem mageren und nervösen jungen Mann. Er war nicht unfreundlich, hatte aber wenig Zeit und forderte Armando auf, seine Flugblätter »irgendwo liegenzulassen«. Gleich darauf eilte er wieder von Abteil zu Abteil und kümmerte sich mit viel Aufhebens um seine Kundinnen.
Armando begann, Handzettel in die Frisierkabinen zu reichen, und sagte dazu sein Sprüchlein auf. Cäsar hielt unterdessen nach Lisa Ausschau und sah sie beim Vorhang der letzten Kabine stehen. Eine launisch und verwöhnt klingende weibliche Stimme sagte gerade: »Richtig, das Buch. Nun, gib es schon her, Lisa. Dann nach Hause.« Eine fleischige, beringte Hand schob sich durch den Vorhang und machte eine ungeduldig fordernde Bewegung. Lisa legte das Buch in die Hand ihrer Herrin, sagte etwas mit schüchterner Stimme und wandte sich zum Gehen. Ihr Blick fiel auf Cäsar, und sie zögerte. Ein Ausdruck, den Cäsar für freudige Überraschung hielt, kam in ihre Augen, und er konnte sich kaum enthalten, ihr ein Zeichen zu geben. Armando zupfte mahnend an der Leine.
In diesem Augenblick wurde der Vorhang zurückgezogen, und Mrs. Rileys mißgelauntes Gesicht erschien, rot und verschwitzt unter der orangefarbenen, mit Lockenwicklern garnierten Frisur. »Du bist ja immer noch da, Lisa! Hast du mich nicht gehört, was ich sagte?«
Lisa eilte mit gesenktem Kopf hinaus. Armando wollte Mrs. Riley einen Handzettel geben, aber sie winkte geringschätzig ab.
Armando zuckte philosophisch die Schultern und verließ den Frisiersalon, Cäsar im Schlepptau. Obwohl der Zwischenfall absolut unbedeutend gewesen war, hatten Mrs. Rileys Ton und Erscheinung in Cäsar alle angenehmen Gedanken an Lisa ausgelöscht. Die unerfreulichen Empfindungen kehrten wieder, als er und Armando eine Stunde später abermals auf Mrs. Riley stießen.
Sie saß mit einem wesentlich jüngeren Mann in einem Restaurant. Sie war schon beim Kaffee und hatte eine Hand auf den Arm des jüngeren Mannes gelegt.
»Lassen wir es also bei Donnerstag?« hörte Cäsar sie sagen. »Zur gleichen Zeit?«
»Ja, ich werde versuchen, es zu schaffen«, erwiderte der Mann in einem eher gleichgültigen Ton. Mrs. Riley machte ein unglückliches und unzufriedenes Gesicht, als sie den Kellnergehilfen heranwinkte, um ihm ein Trinkgeld zu geben. Sie nahm eine kleine rote Schachtel aus ihrer Handtasche, und Cäsar, der zwei Tische weiter Handzettel verteilte, konnte trotz angestrengten Spähens nicht ausmachen, was es war.
Er legte einen Handzettel auf den Tisch und ging weiter zum nächsten. Dort saßen zwei offensichtlich wohlhabende Schwarze und unterhielten sich, ohne den Oberkellner, der auf seinem Wagen eine Omelette Surprise für sie vorbereitete, eines Blickes zu würdigen. Neben dem Oberkellner stand der Kellnergehilfe, ein junger Schimpanse, und beobachtete aufmerksam die geschickten Manipulationen der menschlichen Hände.
»... eigentliche Zukunft liegt bei den Meeresfarmen«, sagte einer der beiden. »Gestern abend sprach ich mit meinem Sohn darüber und ...«
»Ach du lieber Himmel, Harry, warum ihn in so etwas hineindrängen? Eine Zunahme der Meeresverschmutzung, und er kann die ganze Ernte wegwerfen. Nein, das große Geld ist heutzutage mit synthetischen Legierungen zu verdienen ...«
Cäsar legte einen Handzettel zwischen sie. Der erste Mann nahm ihn und warf ihn nach einem flüchtigen Blick auf den Boden, während sein Freund fortfuhr: »Vorausgesetzt, du verkaufst an die Regierung. Aber sieh selbst, was aus dem Raumfahrtprogramm geworden ist. Es ist so gut wie tot.«
»Ach, das kommt wieder, verlaß dich darauf.«
»So, meinst du? Das sagtest du schon vor zehn Jahren, Harry, und es ist nichts geschehen.«
Cäsar blieb an einem freien Tisch stehen und gab vor, seine übrigen Handzettel zu ordnen. Der Kellnergehilfe sah Mrs. Riley und ihren Begleiter aufstehen und eilte, um ihr in den Mantel zu helfen. Mrs. Riley hob die rote Schachtel und kippte sie über der aufgehaltenen Hand des Kellnergehilfen. Sechs oder sieben kleine, runzlige Dinger fielen in die Handfläche. Cäsar reckte sich, um besser sehen zu können. Rosinen!
Mit herablassendem Lächeln steckte Mrs. Riley die Schachtel in ihre Handtasche und ging. Der Kellnergehilfe stopfte sich die Rosinen
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