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Aufstand der Vampire

Aufstand der Vampire

Titel: Aufstand der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so.
    »Hast du ihr die Puppe gezeigt?«, fragte die Lady ihren Bruder. Nicht mich – bis sie einmal das Wort an mich richtete, sollte es noch Stunden dauern.
    »Selbstverständlich«, sagte Mr. Molyneux. »Sie lehnte sie ab.«
    »Und wo ist die Puppe jetzt?«
    »Eine der Gören hat sie bekommen.« Das war das erste Mal, dass ich aus Mr. Molyneux’ Mund ein Wort hörte, das zu dem geringschätzigen Blick in seinen Augen passte. »Wir brauchen sie nicht mehr.«
    »Es war keine von ihren«, sagte die Lady, mehr zu sich selbst, als wollte sie ganz sicher gehen.
    »Nein«, sagte er. »Natürlich nicht.«
    Und dann waren sie wieder still. Ob das an meiner Anwesenheit lag oder daran, dass sie einander nach den langen gemeinsamen Fahrten, die sie schon hinter sich haben mussten, nicht mehr viel zu sagen hatten, konnte ich nicht beurteilen, aber den Rest der Fahrt über hörte ich kein Wort mehr von ihnen.
    Und die Fahrt war lang. Ich hatte erwartet, dass wir irgendwann zur Nacht vielleicht irgendwo Station machen würden, und mir  versucht auszumalen, wie es wohl war, in einem echten Gasthof abzusteigen – ob ich mit den Pferden im Stall schlafen müsste oder ein Zimmer bekäme, am Ende gar eines für mich allein … Doch nichts davon. Die Kutsche fuhr und fuhr, es wurde immer dunkler, und das Rütteln, nachdem ich mich einmal daran gewöhnt hatte, schläferte mich ein. Ich dachte nur kurz daran, dass ich noch nichts gegessen oder getrunken hatte seit dem Mittagessen, und dass dieses schon eine Weile zurücklag, aber ich wollte mich nicht deswegen beschweren; die Molyneux’ aßen und tranken während der Fahrt schließlich auch nichts. Und obwohl ich mir vorgenommen hatte, sie ganz genau zu beobachten, tat ich das Gegenteil und schlief ein.
    So verschlief ich den Großteil der Fahrt,  weswegen ich hinterher nicht einmal sagen konnte, wie lange sie nun wirklich gedauert hatte. Ich schlief so friedlich und fest, dass ich nicht einmal merkte, ob wir unterwegs die Pferde auswechselten, oder ob wir zwei Schwestern der legendären Black Bess vor uns hatten, die ihren Herrn, den gefürchteten Straßenräuber Dick Turpin, in einem Tag und einer Nacht von York bis nach London und zurückgetragen hatte. Der Kutscher musste der Teufel selbst sein, und zumindest in meinem Traum war er es auch: ein Höllenkerl mit Hörnern, der auf seine Pferde eindrosch und sie antrieb, dass ihre Hufe den Boden nicht mehr berührten. Und Mr. Molyneux … Und seine Schwester war … Im Traum wusste ich es. Doch kaum war dieser vorbei, erinnerte ich mich nicht mehr. So ist das mit Träumen.
    Ich wurde wach, und das Bild des Hauses, das ich eben noch so klar vor Augen hatte, verschwand. Nun, das sollte meine geringste Sorge sein. Ich würde das echte Haus sehen, sobald wir da waren. Hollyhock. Nicht ganz ein Zirkus. Aber meine neue Heimat.
    Eine Hand an meiner Schulter rüttelte mich leicht. Seltsam, dass ich davon wach wurde – die Kutsche hatte mich die ganze Fahrt über weitaus mehr geschüttelt, aber wer einmal die Betten von St. Margaret’s überstanden hatte, der konnte überall schlafen.
    Trotzdem, ich zögerte, die Augen zu öffnen. Ein letztes Mal versuchte ich, das Traumbild  – noch etwas, das man in St. Margaret’s lernte: Egal wie mies der Traum sein mochte, die Wirklichkeit war immer noch viel mieser. Schließlich blinzelte ich, rekelte mich ein bisschen und schlug die Augen vollends auf. Es war immer noch dämmrig in der Kutsche, aber das Licht war jetzt nicht mehr braungrau, sondern hatte die Farbe von Flieder. Es quoll zur halb offenen Tür herein und machte mich neugierig auf das, was jenseits der Kutsche liegen mochte. Aber zwischen mir und der Außenwelt stand die Lady, Mr. Molyneux’ Schwester, die sich über mich beugte.
    »Genug geschlafen«, sagte sie. »Es ist an der Zeit, aufzustehen. Du sollst nicht in der Kutsche wohnen.« Das waren also die ersten Worte, die sie an mich richtete. Man hätte sie mit einem Lächeln sagen können, sogar mit einem Lachen, aber Mylady sprach kühl und distanziert und artikulierte dabei jeden Buchstaben säuberlich, als ob sie eine fremde Sprache spräche.
    »Ja, Madam«, sagte ich, jeder Zoll wohlerzogenes Waisenmädchen. Rede nur, wenn du gefragt wirst, war uns mit dem Stecken eingebläut worden, und: Kinder soll man sehen, nicht hören. Ich beherrschte all diese Spielchen und Regeln, wenn es darauf ankam. »Vielen Dank, dass Sie und Ihr Bruder mich in Ihr Haus nehmen.«
    »Du wirst

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