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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Ich muss dich verbinden. Das sind anscheinend keine kleinen Kratzer, das kann sich schlimm entzünden.«
    »Schon klar«, sagte sie kühl. »Ich kann dir auch so folgen.« Sie stand auf und bewegte sich natürlich auf ihn zu. »Geh vor.«
    »Und warum lässt du lieber die Augen zu?«
    »Weil ich blind bin.«
    »Oh.« Er räusperte sich. »Und allein, hier? Da wirst du mir einiges zu erzählen haben.«
    »So wie du mir auch. Gehen wir endlich? Die Wunden brennen.«
    » Klar, komm.«
     
    Einige Zeit später saßen sie an einem knisternden und wärmenden Lagerfeuer und knabberten leckeres Fleisch von Knochen. Das über dem Feuer gegarte und geröstete Fleisch schmeckte ähnlich wie Hühnchen, was es wirklich war, wollte sie lieber nicht wissen.
    »Du hast nicht zum ersten Mal jemanden verarztet.«
    »Stimmt.« Er lächelte.
    »Zac?«
    »Oh, nein. Er hielt sich von Auseinandersetzungen mit anderen, gefährlichen Sportarten und allem fern, was Verletzungen verursachen konnte.«
    View lächelte ebenfalls. Ja, das wusste sie schon. Auch wenn Steven es absichtlich so normal hatte klingen lassen. Bisher hatten sie das Thema Zac umschifft, nur über Belangloses geplaudert, während er das Feuer entzündet, ihre Wunden gesäubert, verbunden und sich umgezogen hatte. Sie hatte ihn um ein Tuch gebeten, das sie sich um den Kopf gebunden hatte. So lief sie nicht Gefahr, ihm versehentlich zu schaden, falls sie wieder die Augen öffnete. Er fragte nicht nach. Sicher dachte er, sie wollte ihre gespenstisch aussehenden Augen vor ihm verbergen.
    »Okay, View. Die Situation ist wirklich seltsam, aber ich platze beinahe vor Unruhe. Bitte erzähl mir endlich, warum du dich auf diesen mehr als gefährlichen Weg zu mir gemacht hast und warum zum Teufel Zac nicht bei dir ist. Nur er weiß, wo ich lebe. Wo wir zwei früher zusammengelebt haben.«
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich würde sagen, das Schicksal hat Zac und mich zusammengeführt. Wir haben uns in wenigen Tagen sehr gut kennengelernt und vertrauten uns. Zumindest vermute ich das. Es gab nur ein Ziel für ihn – dich zu finden.«
    Steven warf den Knochen ins Feuer. Es knisterte. Funken stoben empor. Er öffnete eine Flasche, hielt offensichtlich inne und lachte auf. »Wasser, View. Nur Wasser. Ich trinke normalerweise nicht.«
    »Sagte der Alkoholiker.«
    »Hey! Es stimmt. Ich trinke nie. Das wäre hier viel zu gefährlich. Nur zwei Mal im Jahr muss es sein. Einer dieser Tage ist heute.«
    »Die Tage, an denen Zacs Mutter starb und er verschwand?«, flüsterte sie.
    »Er muss dir wahrhaftig vertraut haben, View.« Stevens Stimme klang belegt. Es quälte ihn, von seiner Familie zu sprechen. »So ganz richtig ist es aber nicht. Layla ist nicht tot. Zumindest starb sie nicht bei uns. Sie hat uns verlassen.«
    View schluckte. Das war besonders für Zac sicher noch schlimmer gewesen. Zurückweisung für so ein sensibles Kind. »Tut mir leid.«
    »Ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht, was genau hinter all dem steckt, was kurz vor ihrem Verschwinden geschah und warum sie es tat.«
    »Magst du es mir erzählen?«
    »Neugierig?«, fragte er, nicht unfreundlich.
    »Nein, eher nicht. Aber es gibt noch so vieles, was ich dir erzählen möchte und ich denke, dann kann ich einiges vielleicht besser verstehen. Außerdem schafft es in mir Vertrauen und das benötige ich.«
    »Du bist ehrlich. Das gefällt mir. Hier.« Er reichte ihr die Wasserflasche. »Noch ein Schenkelchen?«
    »Gern.«
    »Hm, wo fange ich an? Weißt du, Zachary ist ein besonderer Mensch, sehr sensibel. Und wenn ich sehr sage, dann meine ich das auch. Das hat uns niemals gestört. Er ist unser Kind. Unser ein und alles. Als seine Sensibilität extremer wurde, kam Layla mit dem Vorschlag, dass es besser wäre, den Bauernhof aufzugeben, auf dem ich mich um Zac kümmerte, während sie als Chefsekretärin in der Stadt arbeitete, und in die richtige Abgeschiedenheit zu ziehen. Raus aus der Schule und der Gesellschaft. Für unseren Sohn haben und hätten wir alles getan. Er konnte ja nichts dafür, dass er so empfindsam war, er hatte es gewissermaßen von seiner Mutter und Großmutter geerbt. Vielleicht aber ist die Geburt mit dieser Gabe auch nur Zufall und von völlig anderen Kriterien abhängig, denn davor sind keine Besonderheiten in der Familie bekannt. Bei Layla war es aber bei Weitem nicht so schlimm wie bei Zac.« Steven räusperte sich. Seine Stimme brach ab und zu. Er warf ein paar Holzscheite ins Feuer. »Sie sagte

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