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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siobhan Vivian , Jenny Han
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ist ein Vollzeitjob. Ihr repräsentiert nicht nur euch , ihr repräsentiert mich . Dies ist mein Team, und ich habe hohe Ansprüche.« Nach einer Kunstpause fährt sie fort: »Wenn alles klappt, bekommen wir diese Saison neue Uniformen, und zu denen gehören bauchfreie Oberteile. Das heißt, ich will bei keiner von euch Pommes auf dem Teller sehen. Nicht mal ein einziges Stäbchen. Ich meine es ernst, verstanden? Ach, und übrigens, Dori ...«
    Dori sieht erschrocken auf.
    »Du musst unbedingt diese Jacke ausrangieren. Darin siehst du aus wie eine Fußballmutter.«
    Mir bleibt fast die Luft weg, Ashlin kichert hinter vorgehaltener Hand.
    Die Mädchen fangen nervös an, miteinander zu flüstern. Mit einem raschen Blick über die Schulter vergewissert sich Rennie, dass die Trainerin nicht schon zurückkommt, dann blafft sie die Mädchen an. »Hatte ich gesagt, ich sei fertig?«
    Alle verstummen.
    »Kein einziges Glied in der Kette darf schwächer sein als die anderen. Das heißt, wenn deine Freundin in irgendeinem Punkt Schwächen zeigt, dann musst du ihr das auch sagen. Nur mal so als Beispiel: Melanie, merk dir diese drei Worte und vergiss sie nie wieder: reinigen, klären, pflegen.«
    Tränen schießen Melanie in die Augen, doch sie nickt sofort.
    Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ich meine, gut, Melanie hat ein Problem mit unreiner Haut, aber muss Rennie sie jetzt vor allen Leuten so vorführen? Ich sehe zu Ashlin hinüber in der Hoffnung auf Solidarität, doch sie zuckt nur mit den Schultern und flüstert: »Die drei Schritte kann sie vergessen. Das Mädchen muss zum Hautarzt.«
    Rennie zeigt auf Nadia. »Seht euch alle mal Nadias Beine an. Das ist genau die Bräune, die ihr haben müsst. Wenn nicht, dann geht zu Becky ins Mystic Beach in der Sandtrap Street. Die kann euch weiterhelfen.«
    Meine Schwester läuft rot an vor Stolz und senkt demütig den Kopf.
    »Und ich rede hier nicht nur zu den Freshmen.« Rennies Blick wandert zu den Sophomores und Juniors, die auch da sind. Ich weiß genau, nach wem sie Ausschau hält – Teresa Cruz. »Kein Grund zum Zurücklehnen, bloß weil ihr in den oberen Klassen seid. Jede muss sich ihren Platz hier verdienen. Wenn es dem Team nützt, werde ich Ballast abwerfen, ohne eine Sekunde zu zögern.«
    Gerade kommt die Trainerin durch die Metalltür, also räuspere ich mich und mache Rennie ein Zeichen, dass sie zum Schluss kommen soll.
    Zum ersten Mal lächelt sie, als sie verkündet: »Jetzt ist die letzte Gelegenheit, Mädels: Wenn einer das hier nicht passt – da drüben ist der Ausgang.«
    Keine rührt sich von der Stelle.
    Rennie und ich sind allein in der Umkleide, um unsere Uniformen auszuziehen. Ashlin und Christy lassen die Mädchen ein paar Runden rennen.
    Ich ziehe mir meinen Pullover über den Kopf. »Also wir fahren jetzt direkt zu Alex, ja? Er war ziemlich stinkig heute in der Mittagspause.«
    »Wieso das denn?«
    »Weil wir von der Party weggegangen sind.«
    Bei dem Wort Party wird Rennies Miene völlig ausdruckslos.
    »Ich hab ihm gesagt, wir kommen nach dem Training, um die Deko einzusammeln und das Gartenhaus wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Kommt Reeve auch?«
    Säuerlich sage ich: »Hoffentlich nicht.« Ich bücke mich, um meine Turnschuhe auszuziehen.
    »Du hast doch mitgekriegt, wie Reeve sich heute beim Essen endlos darüber ausließ, wen er als Cheerleader haben will, oder?« Als ich nicht antworte, redet sie einfach weiter. »Ich glaube ja, das war nur seine Art, mich quasi durch die Blume zu bitten. Ich meine, das wäre ja wohl auch logisch. Kapitän und Kapitänin.«
    Ich binde meine Haare zum Pferdeschwanz. »Hat er im Sommer nicht ständig mit Teresa Cruz rumgemacht?«
    Rennie lacht trocken. »Zweimal vielleicht. Außerdem, hast du Teresas Oberschenkel gesehen? Die kann ja kaum noch die Beine kreuzen, geschweige denn einen Spagat machen. Glaubst du im Ernst, Reeve würde wollen, dass sie da draußen seine Spielernummer repräsentiert?«
    »Keine Ahnung.« Ich ziehe das Gummi um meinen Pferdeschwanz enger.
    »Wie? Du weißt nicht?«
    »Ich finde Teresa hübsch.« Rennie sieht mich an, als wäre ich verrückt geworden, aber ich tue so, als bemerkte ich es nicht. »Du kommst also mit, ja?«, frage ich.
    Rennie verdreht die Augen. »Die Familie hat doch ein Hausmädchen. Lindy braucht uns nicht.«
    »Hausmädchen sagt man nicht mehr.«
    »Belehr du mich nicht, was reiche Leute sagen und was nicht«, fährt sie mich an, während sie ihr Spaghettitop

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