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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siobhan Vivian , Jenny Han
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paar Flickflacks rückwärts. Es wundert mich, dass ihr noch nicht total schlecht ist, schließlich hat sie schon während des ganzen Spiels Überschläge gemacht. Rennie hat sich so für Reeve ins Zeug gelegt, als glaubte sie, seine Scouts würden vielleicht auch ihr ein Stipendium anbieten, als Reeves persönlichem Cheerleader.
    Ich dagegen schüttle meine Pompons nur noch halbherzig.
    Die Homecoming-Spiele sind immer sehr gut besucht. Praktisch die ganze Schule ist da – Lehrer, Eltern, sogar einige Ehemalige. Alle haben auf unsere Slogans geantwortet, und unsere Kampfsongs konnten sie Wort für Wort mitsingen.
    Reeve hat tatsächlich sagenhaft gut gespielt. Ein perfekter Pass nach dem anderen. Einmal schnappte er sich sogar den Ball an der Mittellinie, lief selbst mit ihm bis in die Endzone – Touchdown! Unsere Fans haben sich die Kehle wund gebrüllt, so laut haben sie seinen Namen gerufen. Nur ich nicht.
    Ich weiß nicht, ob Mary da war oder nicht. Gesehen habe ich sie auf der Tribüne jedenfalls nicht. In ihrem eigenen Interesse hoffe ich, dass sie zu Hause geblieben ist.
    PJ läuft an mir vorbei, und ich klopfe ihm auf den Rücken. Er ist nicht einmal verschwitzt. »Gut gemacht, PJ «, sage ich und mache einen schnellen Hocksprung für ihn.
    Er lächelt und reckt die Faust.
    Nach ihm kommt Alex. An der Cheerleader-Bank dreht er sich um und joggt rückwärts an uns vorbei. Mit einem breiten Lächeln ruft er uns zu: »Danke für die tolle Arbeit, meine Damen!«
    Kopfschüttelnd lächle ich ihn an.
    »Gern geschehen!«, ruft Nadia laut, und ihre Freundinnen kichern und kriegen sich gar nicht mehr ein.
    Vor ein paar Wochen hätte mir dieser Moment den ganzen Abend verdorben. Aber seit ich mit Alex gesprochen habe, glaube ich ihm, dass er es nicht auf Nadia abgesehen hat. Nie würde er etwas tun, womit ich nicht einverstanden wäre. Insofern hat meine Rache vielleicht sogar etwas gebracht: Zwischen uns ist es wieder wie früher. Wie früher, als Alex alles für mich getan hätte. Nur dass ich das jetzt nicht mehr ausnutzen würde. Er hat schließlich auch Gefühle.
    Die Jungs sammeln ihre Ausrüstung ein und machen sich auf den Weg zu den Kabinen. Alle außer Reeve, der sofort von den Scouts umringt wird. Die Band beendet ihren letzten Kampfsong, die Zuschauer verlassen ihre Plätze auf der Tribüne. Die ersten Mädchen packen ihre Pompons in die große Sporttasche.
    Als Rennie das sieht, läuft sie rot an. Sie stürmt zu ihnen hinüber und brüllt: »Hier wird gecheert, bis der letzte Spieler den Platz verlassen hat!«
    Von so einer Regel höre ich zum ersten Mal. Ashlin geht es anscheinend genauso, denn sie sieht mich achselzuckend an. Reeve ist inzwischen wirklich der letzte Spieler auf dem Platz, und es kommt mir albern vor, für ihn zu cheeren, während er mit den Scouts redet. Offenbar begreift Rennie das jetzt auch, denn sie beauftragt die neuen Mädchen seufzend, die Transparente abzunehmen und unsere Ausrüstung hinten in Rennies Jeep zu packen. Ihre Schlüssel vertraut sie Nadia an.
    Auf der Heimfahrt sprudelt Rennie über vor Energie. Sie hat eine CD mit einem Cheerleading-Mix eingelegt, das sind normale Club-Songs, die einfach noch ein Stück schneller gespielt werden. Sie hat ihr Radio voll aufgedreht, in den Lautsprechern knackt und brummt es von den Bässen. Ich stelle das Gerät leiser.
    »War das nicht ein Wahnsinnsspiel, Lil?«
    »Total.« Und für den Fall, dass ich mich womöglich nicht begeistert genug angehört habe, schiebe ich fröhlich hinterher: »Um gute Stimmung beim Ball morgen müssen wir uns keine Sorgen machen.«
    Rennie nickt. »Wir sollten uns übrigens mal Gedanken über einen neuen Halbzeitauftritt bei den Playoffs machen. Nur so, damit es nicht langweilig wird.« Dann langt sie nach hinten und tastet nach ihrer Handtasche. Dabei kommen wir beinahe von der Straße ab. Rennie ist wirklich die übelste Fahrerin, die ich kenne.
    Ich lege ihren Arm zurück ans Steuer und frage: »Was brauchst du denn? Ich geb’s dir.«
    »Kannst du Ash anrufen?«
    Ich rufe Ash an, stelle mein Handy auf Lautsprecher und halte es zwischen uns.
    »Hey, Ash!«, sagt Rennie. »Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich bin völlig aufgedreht. Ich finde, wir sollten noch was machen.«
    »Kommt doch zu mir rüber!«, schlägt Ashlin vor. »Dann könnt ihr euch auch endlich unsere neue Sauna ansehen!«
    Die Idee gefällt mir. Ich war schon ein paarmal in einer Sauna, wenn Mom Nadia und mich zu

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