Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
Vom Netzwerk:
macht es
dir sicher nichts aus, dass wir das Ganze nun überprüfen
müssen.
Bringt das Wahrheitsserum !“, befahl sie, „ jetzt gleich!“ „ Schon da “, knurrte jemand. Der Zwerg betrat nun den
Keller. Seine Nase hatte das Kaliber einer Erdknolle und der
rote Bart hing ihm über den Bauch. Auf einem Tablett trug
er eine kleine Phiole und stellte alles auf den Stuhl neben
Willet.
„ Soll ich dann?“, fragte
er,
worauf
die Dame
ihm
ein
wohlwollendes Lächeln schenkte.
„ Nur zu, und es gibt keinen Grund sparsam zu sein.“ Mit seinen groben Fingern entkorkte er die Flasche und
hielt sie dem Gefesselten an den Mund.
„ Rein damit , mach schon!“
Willet zögerte und atmete durch die Nase.
„ So kommen wir nicht weiter “ , stellte Hanora fest, „ trink und
ich werde dir glauben!“
In Willets Augen gab es weder Angst noch Kapitulation. Nur
noch Trotz und Entschlossenheit.
„ Wie du willst“, sprach die Dame genervt, „ alles los, dann
helft ihm!“
Doch wie es schien, hatte der Hüne nur auf seinen Einsatz
gewartet. Gewaltsam packte er Willets Kiefer und hielt ihm
in den Mund auf. Währenddessen träufelte der Rotbart die
Flüssigkeit hinein. Tropfen für tropfen. Hustend kämpfte
Willet dagegen an. Aber ohne Erfolg. Bald war die Flasche
leer und der Brutaltrupp zufrieden.
„ Das war’s“, erklärte der Zwerg, „ aber beeilt euch, es wirkt
nur kurz.“
Der Gefangene sackte zusammen. Selbst sein Kopf fiel nach
vorne, so, dass der Riese ihn nun am Schopf packen musste.
„ Nun zu dir Willet “, sprach Hanora und hob die Brauen:
„ hast du mir eben die Wahrheit erzählt ?“
Willets Augen formten Schlitze und er sah angestrengt in
ihr dickes Gesicht. „ Ja“, knurrte er.
    „ In wie weit ist die Kleine an dem Ganzen beteiligt? “ „Gar nicht .“ Seine Brauen kniffen sich fest zusammen. „Und weißt du vielleicht zufällig
wo sich
das Numen
befindet ?“
Das Numen? Noch mehr Fragen spukten durch Veluras
Kopf. Und Willet schien nun mit einer übernatürlichen
Macht zu kämpfen.
„Ja!“ , stammelte er.
„ Sag mir wo! “.
„ In Tarlond, beim Markgrafen.“
„Und kannst du es für uns besorgen?“
„Ja“ , kam es ganz ruhig, dann schloss er die Augen
„ Wie schön “, fand Hanora zufrieden, „ das ging ja schneller
als ich angenommen hatte.“
Willets Kopf fiel wieder nach vorne. Er wirkte benommen in
einer Art Dämmerzustand. Und in seinen Fesseln wurde er
gepackt und zu Boden gerissen.
„Und das Mädchen?“ , fragte ein Wächter, „ was sollen wir mit
ihr machen?“
„ Lasst sie los!“ , erwiderte Hanora, „ wir haben bereits was wir
wollen.“
Vell fühlte Hass. Das Gesicht der Dame erinnerte sie an
einen
fiesen
Hamster,
vor allem
wenn
sie so süffisant
lächelte.
„ Was siehst du mich so an Kleine ? Das war doch ein kurzer
Spaziergang.“
„Was habt ihr jetzt mit uns vor ? Und was in aller Welt ist ein
Numen?“
„ Das muss dich
nicht kümmern, Kleines“, versprach
die
Dame, „ wir werden das morgen besprechen “.
Lächelnd tätschelte sie Veluras Wange und machte sich
dann auf den Weg. Sie war die erste, die den Keller verließ,
gefolgt von zwei großen Männern.
    Schlaft schön“, sprach der Nordmann zum Abschied. Dann
verließ er den Raum.
In ihre Kutten gehüllt, stapften alle hinaus in die Dunkelheit
und schlossen die dicke Tür.
Nur der Zwerg war noch hier. Als einziger.
Mit verschränkten Armen setzte er sich auf den freien Stuhl
und nahm eine bequeme Sitzposition ein. Das Knacken
seiner Fingerknorpel stahl die letzte Behaglichkeit und sein
böser Blick machte Vell Angst.
Schweigend kauerte sie auf ihrem Stuhl und umschlang ihre
Beine.
Doch
Willet
konnte
nicht
still
halten.
Mit
geschlossenen Augen lag er auf dem Boden und sein Körper
fing an sich zu krümmen
„ Was habt ihr mit ihm gemacht?“, fragte Velura beunruhigt.
„ Das
Wahrheitsserum “, sprach der Rotbart zufrieden,
„ macht einen mächtigen Brummschädel.“
„ Aber er braucht Hilfe!“
„ Nicht dieser Bastard. Er verdient es nicht besser.“
„ Und wenn er vergiftet ist?“
„ Was soll’s. So leicht stirbt der nicht.“
„Und wenn doch?“, fauchte sie , „was willst du dann deiner
Herrin sagen?!“
Daraufhin glotzte er mürrisch und seine Unterlippe schob
sich wütend nach vorne.
„ Bitte!“, flehte Vell , „ gib ihm wenigstens etwas Wasser.“ „ Zum Teufel! Sehe ich aus wie ein Wirt?“
Zornig erhob er
sich
vom
Stuhl und stapfte zu
einem
Rucksack . „ Immer

Weitere Kostenlose Bücher