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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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nichts Festes gegessen.“
„Dem kann ich abhelfen“, versicherte Adamus, „ wenn es euch
nichts ausmacht, werde ich morgen kochen.“
„ Umso besser “, sagte der Naugrimm, „ er würde sonst glatt
unser Frettchen grillen. “
    „ Frag Willet, ob er nicht auch kommen möchte“ , raunte
Adamus, „ ich glaube, das wäre eine gute Idee.“ Er nahm ein
Stück Brot und schob es Vell neben die Schüssel, „ Geh jetzt!“
    „ Wie ihr wünscht“, flüsterte sie und steckte es in ihren
Mantel. Wie es schien, war der Moment günstig. Adamus
redete j ununterbrochen, und niemand kam auf die Idee sie
aufzuhalten.
Unbemerkt verließ sie die Küche kletterte sie die Treppe
hinauf unter das Dach. Zwei dunkle Kammertüren lagen
sich hier direkt gegenüber. Eine davon war nur angelehnt.
Sie ging hinein, und sah sie um. Hier gab es zwei Lager. Das
eine war überaus ordentlich. Und über dem anderen lag
noch der schwarze Umhang. Sie war also richtig.
Das
Fenster
stand offen.
Direkt
daneben
begann
die
Dachschräge. Darunter lag das türkisfarbene Meer. Statt zu
rufen,
legte sie ihren
Mantel ab
Fenstersims.
Eine dumme Idee.
luftiger Höhe.
und kletterte auf
den
Denn
jetzt
hing sie in
    Tatsächlich. Auf dem Dachfürst saß Willet. Er trug kein
Hemd und schien sich hier oben zu sonnen. „Nicht nach
unten
sehen“,
dachte
Vell.
Ihre
Angst
war
jetzt
nebensächlich. Mit dem Knie fand sie Halt auf den Ziegeln
und stemmte ihren Körper hinauf.
Um ihr zu helfen, kam er zu spät. Sie hatte es von allein
geschafft.
„ Was verschafft mir die Ehre ?“
„ Hier, das ist von Adamus . Er lässt fragen, ob du zum Essen
kommst.“
„Nein. Ich denke, ich bleibe noch.“
Das Brot aber nahm er an sich.
„ Was ist mit dir? Teilst du die Aussicht?“
Vell begriff, was er meinte. Das Meer lag nun wie ein
Teppich vor ihr und sie konnte bis zur anderen Seite der
Küste sehen.
„ Es ist schön hier “, fand sie, „ ein guter Platz.“
„A uch Hunger?“
Vell schüttelte. verlegen den Kopf
Willet setzte sich auf den Dachfürst. Er schien Hunger zu
haben, aß aber langsam und ohne Hast.
Vell setzte sich zu ihm. Das war um einiges höflicher. „Wie war dein Ausflug ?“, wollte er wissen, „ wo ist der Bruder
mit dir hingefahren ?“
    Natürlich! Er musste sie von hier oben gesehen haben.
„ Zum Hauptmarkt.
Er
wollte,
dass ich
ihm bei seinen
Besorgungen helfe. “
„ Und hat er dir irgendwelche Fragen gestellt?“
Woher wusste er das? Konnte er hellsehen?
„Nicht direkt.“ Doch seine Brauen schoben sich bedenklich
zusammen. „ Also was hast du ihm erzählt?“
„ Naja, wir haben geredet. Über verschiedene Dinge. Aber er ist
ein Mönch und wird niemandem etwas verraten.“
„ Das bezweifle ich “, erwiderte Willet, „ sie haben ihn auf dich
angesetzt.“
„Wie meinst du das ?“
„ Nenn es Intuition oder sechster Sinn. Ich kaufe ihm diese
Rolle nicht ab .“
„ Aber wer ist er dann?“
„Das weiß ich noch nicht, aber das werde ich bald.
Dein Vater hat auch unter falschem Namen gelebt.“ „ Mein Vater?“ Es war das erste Mal, dass er von ihm sprach. „Offiziell hat er als Juwelier gearbeitet
und den
Namen
Northgod angenommen. Inoffiziell hat er gegen die weiße
Hand gekämpft, die Organisation, die auch deine Mutter
getötet hat.“
„ Meine Mutter wurde ermordet?“
„ Ich dachte, du wusstest es ?“
Vell schüttelte den Kopf.
„Sie war der Grund, weshalb er untergetaucht ist. Er wollte sie
rächen und alle töten, die sie auf dem Gewissen hatten. Dabei
wurde es schließlich sein Handwerk zu jagen und man hat
ihm dafür viel Geld bezahlt.“
    Sie sah den jungen Mann mit den dunklen Augen.
„ Manchmal ist es besser einen Menschen zu töten, statt den
Tod vieler in Kauf zu nehmen“, erklärte er, „ und dein Vater
wusste, was er tat.“
„Und du weißt es auch, nicht wahr?“
Und während Willet an seiner Erklärung bastelte, fühlte
Vell ihre Welt zerbrechen.
„ Oh mein Gott .“ Sie zitterte. Und ihre Augen pressten sich
gegen die Handflächen.
„ Es ist nicht einfach so zu leben “, gestand er, „ dein Vater
hatte viele Feinde .“
„ Und was ist mit mir? Ich war ganz allein!“
„ Er hatte keine Wahl“, erwiderte Willet, „ sie waren längst
hinter ihm her.“
Der Schmerz war zu groß. Erst recht ihre Wut. Sie musste
hier weg.
„ Warte!“, rief er, „ bitte bleib hier.“
Er griff ihre Hand.
Aber Vell riss sich los. Unter Tränen kletterte sie über die
Dachschräge und

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