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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Duprée
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Gäste,
die an
einem
großen
Brunnen,
ausstiegen. Sie selbst wollte dort nie ankommen. Aber es
war schon so weit.
„ Da wären wir“ , verkündete Hanora, „ also raus mit dir!
Meine Kutsche wird hier im Morgengrauen auf dich warten.“ Vell hatte keine Worte, nicht nach alldem. Ohne sich zu
verabschieden, verließ sie die Kutsche und machte sich
allein auf den Weg.
Der Parkweg führte über eine breite Allee, zum Eingang des
großen Schlosses. Die Gesichter der Gesellschaft flogen an
ihr vorbei wie Schatten. Sie selbst hatte nichts zu lachen
und niemand hier, wusste wieso. Eine kleine Treppe führte
zur Tür. Unzählige Gäste standen davor und Vell drängte
sich an ihnen vorbei in den Saal. Er war prächtig mit einer
mächtigen
Balustrade. An
den
Wänden
gab es
überall
Spiegel, so, dass der Raum noch größer wirkte. Von weitem
hörte sie die Stimme des Grafen. Er lachte und sah sich um.
„Zu spät.“
Er hatte sie gerade entdeckt.
Der Graf löste sich aus dem Kreis seiner Bewunderer und
kam auf sie zu.
„ Zierde des Abends !“, begrüßte er sie lächelnd, „ aus welchem
Feenreich seid ihr entstiegen? “
„ Ich denke nicht, dass es Feen waren“, erwiderte Vell.
„D ann müssen es Engel gewesen sein“, sprach er und nahm
ihre Hand, um sie gekonnt zu begrüßen „ und nun kommt , ich möchte euch meinen Gästen vorstellen.“
„ Ist das nötig?“
„Unbedingt“, sprach der Graf und zog sie hinter sich her, „ so
ein reizendes Geschöpf sollte nie allein sein.“
Auch
das noch!
Bald
darauf
stand sie im
Kreis
der
Herrschaften. Und alle starrten sie an.
„ Mein Abendstern“, stellte er
Velura vor, „ ist
sie nicht
zauberhaft?“
„ In der Tat “, erwiderte eine rothaarige Frau, „ sie übertrifft bei
weitem euren Geschmack.“
    „Nur etwas jung“, fand eine Blonde, „ darf ich fragen, wer du
bist, mein Kind ? “
Sie trug ein feuerrotes Kleid und blickte skeptisch über
ihren roten Schaumwein. Doch sie war nicht die einzige, wie
Vell feststellte. Viele der Damen musterten sie jetzt mit
wachsender Feindseligkeit.
„ Wir haben uns gerade erstkennen gelernt“, erklärte sie , „der
Graf war so freundlich, mich einzuladen .“
„Was du nicht sagst“, erwiderte die Blonde , „und hast du
auch einen Namen?“
„Ja, ich meine nein, ich muss mich zuerst noch dem Grafen
vorstellen.“
„ Dem Grafen sagt sie! Dieses niedliche Kind!
Weißt du denn nicht wer er ist?“
„Doch, er ist..“
„Eine Nummer zu groß für dich“, fand die Rothaarige; „ aber
keine Sorge Püppchen.
Zwei deiner
Qualitäten
wird er
sicherlich schätzen.“
Ihr vielsagender Blick fiel auf Veluras Busen. Die anderen
Damen lachten und erfreuten sich ihrer Verlegenheit.
Dabei trugen die Damen ihr Dekolleté noch viel tiefer, was
im Grunde nicht wirklich vorteilhaft war.
„ Da habt ihr wohl Recht“, erwiderte Vell, „ und ich bewundere
euch.“
„Mich?“, fragte
die Rotehaarige, „ und
warum,
wenn
ich
fragen darf?“
„Weil ihr andere Qualitäten besitzt“, versicherte Vell, „ ganz
andere .“
Die Dame erstarrte. Ihr Gesicht wurde rot und formte eine
wütende Fratze.
„ Du kleines Luder“, fauchte sie, „ ich dich krieg noch, darauf
kannst du dich verlassen. “
Die anderen Damen lachten. Aber dieses Mal nicht über
Vell.
Zum Glück hatte der Graf nichts mitbekommen. Ein Pulk an
Menschen versammelte sich um einen neuen Gast und es
war nun seine Aufgabe, ihn zu empfangen.
„ Eure Eminenz!“, begrüßte er den Kardinal, „ wir haben euch
erwartet.“
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Graf. Ich hoffe ich
komme nicht ungelegen.“
„Keineswegs. Wir wollen gerade anfangen.“
„Nun, denn“, sprach der Kardinal , „bringt mir Wein, damit
ich diesen Teil überstehe.“
Die Augen des Geistlichen durchkämmten die Gäste.
Was hatte er hier zu suchen? Hier auf einem Ball? Vell hatte
keine Antwort
Und als sie seinen schlanken Begleiter erkannte.
blieb
ihr das Herz stehen.
Großer
Gott.
Es war
Lord
Seraphim!
Seine Augen musterten die Gäste.
Das
war
ihr Ende!
Wenn
er
sie erkannte,
würde sie
auffliegen!
Durch die großen Spiegel sah sie fünf seiner Begleiter.
Zwei von ihnen hatten keine Haare und einer trug eine
große Tätowierung am
Hals.
Sie löste sich
aus dem
Gesprächskreis. Aber der Markgraf ließ sie nicht aus den
Augen.
„ Wo wollt ihr hin, meine Liebe ?“
„ Ich ?“
„ Ja. Es wird Zeit, nun den Ball zu eröffnen.“
Vell erstarrte. „Was?“,
„Ihr seid mein Ehrengast.

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