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Augenschmaus - Das Zombiedorf (German Edition)

Augenschmaus - Das Zombiedorf (German Edition)

Titel: Augenschmaus - Das Zombiedorf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris van Harb
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vergessen. Und es erstaunte mich, dass mir das so problemlos gelang. Für gewöhnlich verfolgten mich die Bilder und Probleme der Fälle, bis ins Privatleben. Aber heute schrie mein Geist nach einer Ruhepause. Im Schlafzimmer schaltete ich das Radio ein, weil die Stille bedrückend wirkte. Auch das Licht ließ ich an. Dann entledigte ich mich meiner Kleidung und machte es mir in der Wanne gemütlich. Dicke, nach Vanille riechende Schaumberge umschmeichelten meinen Körper. Ich schloss die Augen. Atmete tief ein. Muskel für Muskel entspannte sich. Vollmundig umspielte der dunkle Rotwein meine Geschmacksknospen. So könnte es ewig bleiben , murmelte ich und griff zum Buch.
     
    Was ein Schwein wohl dachte, wenn es auf dem Weg zum Metzger war? Grelles Licht, kühle Luft und noch mehr Gedränge als sonst - Stress. Aber das hörte auf, sobald der Bolzenschussapparat zum Einsatz kam. Früher hatte es ein schwerer Schlag auf den Kopf getan. So wie jetzt. Wichtig war vor allem, dass es kein Gezappel gab, damit man seine Arbeit verrichten konnte.
     
    Schlag auf den Kopf! Bolzenschussapparat! Thriller gehörten zu meinen Lieblingsbüchern und dieses versprach gute Unterhaltung, aber heute Abend war mir der Stoff zu heftig. Ehe die augenlosen Gesichter von Tina und Bianca sich in mein Bewusstsein drängten, legte ich die Lektüre zur Seite. Noch ein Schluck Rotwein. Und noch einer. Den dezenten Klängen hinter der Badezimmertür lauschend, trieb ich im Land der Friedlichkeit. Als Vorsichtsmaßnahme steckte ich den großen Zeh in den Wasserhahn. Ein simpler aber effektiver Trick, um sich vor dem Ertrinken in der Badewanne zu schützen.

21:46 Uhr
    Seit wann lief die Musik nicht mehr? Von einer Sekunde auf die andere zurück katapultiert in die Wirklichkeit, starrte ich auf die Badezimmertür. Kein Laut zu hören. Erdrückende, quälende Ruhe. Mich hektisch abtrocknend, schlüpfte ich in den Trainingsanzug. Auf der Fensterbank lag, in weiser Voraussicht, die Walther P 99. Ihr Griff vom heißen Wasserdampf feucht. Zitternd tastete ich nach der Klinke, drückte sie vorsichtig nach unten und öffnete die Tür. Das Licht im Schlafzimmer war aus. Krampfend zog sich mein Magen zusammen. Flackernder Kerzenschein begrüßte mich. Auf dem Bett eine langstielige rote Rose. Entweder besuchte das Monster von Schnorkheim einen Kurs für gute Sitten oder die Fantasie spielte mir einen völlig verblödeten Streich.
    „ Hallo Schatz“, schnurrte die tiefe Stimme meines Exfreundes.
    „ Florian? Was tust du hier? Wie bist du in die Wohnung gekommen!?“
    Mit seiner verführerischen Selbstverständlichkeit erhob er sich aus dem Ohrensessel neben dem Kleiderschrank und kam zu mir. Im Arm hielt er noch mehr von dem blutroten Gemüse. „Ich vermisse dich. Sehr sogar.“ Volle Lippen, umrundet von einem attraktiven Dreitagebart, näherten sich den meinen. „Bist du des Wahnsinns hier einfach aufzutauchen? Was erlaubst du dir?“
    Meinen Wutausbruch ignorierend, warf er die Rosen auf den Boden und nahm mich in die Arme. „Du fehlst mir.“
    „ Lass mich los!“
    „ Unmöglich. Ich liebe dich!“ Alle Bemühungen, den Mistkerl zu vergessen, schmolzen dahin wie ein Schokoosterhase in der prallen Sonne. Stürmisch erwiderte ich seine fordernden Küsse. Während er mich nach hinten zum Bett drückte, öffnete er den Reißverschluss meiner Trainingsjacke. Als seine weichen Finger meine Brüste streichelten, explodierte ein Feuerwerk zwischen meinen Beinen. Anstandslos ließ ich ihn gewähren. Getrieben von einem Höhepunkt zum nächsten, verzieh ich Florian. Er war ein guter Lover, ein wundervoller Zuhörer und die Liebe meines Lebens. Außer Atem ließ er sich erschöpft auf mich fallen. „Ich liebe dich Rebecca! Nur dich! Das musst du mir glauben! Die anderen Frauen sind mir scheißegal. Das ist nur Sex.“
    „ Waaaas?“
    Mich unter ihm hervor rollend griff ich nach der Kleidung und zog mich hektisch an. „Du bist hier hergekommen, um genau dort weiter zu machen, wo ich die Scheiße vor drei Monaten beendete?“
    „ Rebecca! Bitte! Warum regst du dich so auf? Ich liebe dich!“
    „ Aber ich bin nicht bereit, dich mit anderen Frauen zu teilen!“
    „ Bei denen geht es nur um Sex! Alles völlig unwichtig!“
    „ Ach wirklich? Und was hatten wir gerade? Nonnenpetting? Verschwinde aus meinem Haus! Sofort!“
    „ Nein. Komm zurück ins Bett. Ich hab da was für dich.“ Breit grinsend schlug er die Decke zur Seite und präsentierte mir seine

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