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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Das ändert gar nichts“, grollte der schlechte Verlierer, blitzschnell zog er seinen Dolch aus Leons Rücken, welcher aufjaulte. Der Gorgone holte schwungvoll damit aus und wurde in derselben Sekunde in eine Flammenwolke gehüllt. Erschrocken wich Leon zurück von den Flammen, aus denen ein keuchendes Fluchen drang. Als das Feuer sich verzog, strand der Gorgone noch immer auf seinen Füßen. Flux holte noch einmal tief Luft, doch dieses Mal kamen nur ein paar Funken aus seinem Rachen.
    „ Das nennt man Selbstüberschätzung, Jungchen!“, hustete der Antagonist, kurz darauf trafen ihn zwei Hufe frontal auf der Brust und die Wucht schleuderte ihn gegen den nächsten Baum.
    „ Und das nennt man einen Pferdekuss!“, grollte Flux.
    Ächzend kam die Kreatur wieder auf die Füße, sie warf ihnen noch einen bitterbösen Blick zu, dann verschwand sie zwischen den Bananenstauden.
     
    Schweigen herrschte sogleich, so als würde der Dschungel die Luft anhalten. Vorsichtig und unsicher wandte der kleine grüne Drache den Kopf. „Leon … ich …“ Doch sein Bruder konnte ihn nicht hören, er hatte das Bewusstsein verloren.
     
    Ruckartig erhob sich Orion und lauschte.
    „ Was ist?“, wollte Calep wissen, doch ohne eine Antwort zu geben, wetzte der Löwenvogel auch schon los, er folgte dem Rufen, bis er den kleinen Elf sehen konnte, der wild mit den Armen winkte.
    „ Hier, Orion!“
    Sofort stoppte der Greif und warf einen kurzen Blick auf die Szenerie.
    „ Du meine Güte, das sieht übel aus.“
    Flux schluckte trocken. „Das wird schon wieder, schnell, zeig mir Morganas Kräuter.“
    Sofort breitete Flux die Sammlung von Blättern und Kräutern vor ihm aus, zielsicher pickte Orion ein paar getrocknete purpurne Orchideenblüten heraus, zerbröselte sie zwischen zwei Klauenfingern und streute sie über die große Wunde in Leons Rücken. Das Blut hörte auf zu fließen und die Blessur verschloss sich mit Schorf. Als Leon sich kurz darauf zu regen begann, flösste Flux ihm auf Orions Geheiß etwas von dem Stärkungstrank ein. „Sehr gut“, lobte der Greif und ließ den Blick schweifen, „aber wer hat dir das angetan?“ Vor Wut legte er die Ohren an und stieß das Gebrüll eines Löwenrudels und das Geschrei eines Adlerschwarms aus. Als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, berichtete ihm Flux von dem Angreifer und wie Leon jenen in die Flucht geschlagen hatte, seine eigenartige Metamorphose erwähnte er dabei mit keinem Wort.
     
    „ Was ist denn nun wieder?“, Calep raufte sich die roten Haare. „Ich habe dir doch deine Ananas gebracht und keine Ahnung, wo die anderen stecken!“
    Leises Mosern drang weiterhin aus dem Zelt, in dem es sich Kleopatra inzwischen bequem gemacht hatte. Um es wohnlicher zu gestalten, hatte sie überall ihre Puppen um ihren Schlafsack drapiert und natürlich durfte auch ihr riesiges rosa Einhornpony aus Plüsch nicht fehlen.
    „ Ich will ein paar Blumen haben!“, quengelte sie. „Dieses Zelt riecht irgendwie muffig … nach Ziegenschweiß.“
    Ächzend knirschte Calep mit den Zähnen, er wollte gerade seinem inneren Drang nachgeben und der Kleinen gehörig den Hintern versohlen, als Orion zurückkehrte, er stützte Leon und Flux ging mit besorgter Miene nebenher.
    „ Gibt jetzt Ruhe!“, rief Calep an das Mädchen gewandt. „Und lege dich schlafen! Du kannst morgen Blumen pflücken, gute Nacht!“
    Maulend fügte sich Kleopatra und bettete sich selbst zur Ruhe.
    „ Bei Bastets Katzenkopf!“ Natürlich half auch Calep nun tatkräftig dabei, den geschundenen Mitstreiter zu versorgen. Leise fluchend hörte auch er sich die Geschichte an und Orion versprach sofort, die ganze Nacht hindurch Wache zu halten:
    „ Wenn dieses Ungeheuer kommt, wird es meinen Zorn zu spüren bekommen!“
    Unglaublicherweise schien das Calep so sehr zu beruhigen, dass er tatsächlich schlummern konnte, ganz im Gegensatz zu Flux. Dieser tat kein Auge zu, mucksmäuschenstill harrte er neben seinem Bruder aus, den sie mithilfe eines azurblauen Rosmarinzweigs in einen tiefen Genesungsschlaf versetzt hatten.
     
    Eine rastlose Ruhe erfüllte die Nacht, es blieb friedlich, doch Orion traute der Idylle nicht, Gorgonen waren hart im Nehmen und gaben nicht so leicht auf. Daher hielt er seine Augen besonders weit offen und lauschte nach jedem verdächtigen Geräusch.
     
    „ Leon?“ Der Mond stand noch immer am Himmel, als er die Augen wieder auftat. „Ich …“, stammelte Flux und suchte nach den

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