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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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hatte und Kleo bemerkte, dass sie nicht mehr heraus konnte, begann sie zu zetern und zu schimpfen.
    „ Willst du sie nicht hinaus lassen?“ Alle starrten Leon an und Orion räusperte sich: „In diesem Fall muss Strafe sein.“
    Sie ließen die Kleine toben, bis sie heiser war und sie durfte die Tasche erst verlassen, als sie weinend beteuerte, sich in Zukunft besser zu benehmen.
    „ Himmlische Ruhe!“
    Kleopatra schniefte nur noch leise, während sie auf Flux’ Schulter saß.
    „ Wir passen schon auf, dass dich keiner frisst“, versprach ihr Orion, „und du wirst noch ein Einhorn sehen. Das kann man aber nicht erzwingen. Übe dich in Geduld.“
    Sofort hörte sie auf zu schniefen, hielt die Luft an und bekam leuchtende Augen. Vorsichtig und argwöhnisch schnuppernd trat ein Tier von der Größe und dem Erscheinungsbild eines weißen Pferdes aus einem Gestrüpp, sein Schwanz war der eines Stieres und seiner Stirn entsprang ein langes Horn. Es musterte die vier Wanderer, hob den Kopf in den Nacken und stieß das Gebrüll eines Tigers aus. „Ein Bai ma“, war Orion höchst beeindruckt, „ein sehr seltenes Einhorn, das man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt.“ Das Tier schnaubte, als gäbe es ihm Recht. Es scharrte einmal kurz mit dem Huf, dann verschwand es so ruckartig und spurlos, wie es aufgetaucht war. Wieder kullerten Kleopatra Tränen über die Wangen, diesmal vor Freude.
    „ Ein guter Anfang, möchte ich meinen“, fand der Greif seine gute Laune wieder.
    „ Zufrieden?“, zischte Calep und zu seinem Erstaunen nickte die Prinzessin.
    Bis sie einen Lagerplatz gefunden hatten, schwieg die junge Fee und lächelte verträumt.
    „ Ob sie krank ist?“, fragte sich Flux, denn das war bisher noch nicht vorgekommen. Auch Orion war das geradezu ins Auge gesprungen und er lobte sie, dass sie so brav war.
    Mit Kulleraugen sah sie ihn an. „Bekomme ich jetzt ein Schüsselchen Ambrosia?“ Doch die Antwort lautete leider nein, wie an den Abenden zuvor, zwar hatte ihnen das Feenvolk auf den letzten Drücker noch Proviant zugesteckt, die Leib- und Magenspeise ihrer Prinzessin hatten sie aber vergessen.
    „ Warum zauberst du dir nicht etwas herbei, Kleo?“, wollte Calep in Erfahrung bringen.
    Säuerlich verzog sie die Mundwinkel: „Für dich immer noch Prinzessin Kleopatra!“
    „ Kleo, Kleo, Kleo“, frotzelte er.
    „ Gleich verwandle ich dich in eine Kröte!“ Drohend schwang sie ihren Zauberstab.
    „ Sachte, sachte!“, ging Orion dazwischen.
    „ Aber so darf mich nur mein Papi nennen!“
    „ Auch gut, Pummelchen.“
    Mahnend sah Orion ihm tief in die Augen.
    „ Ich will jetzt mein Ambrosia!“, demonstrativ schwirrte sie von Flux’ Schulter herunter, vergrößerte sich und nahm eine Protesthaltung ein.
    „ Dann zaubere dir doch welchen!“
    Nun wurden ihre Augen schon wieder wässrig. „A-a-aber so was Schweres kann ich noch nicht zaubern!“, schniefte sie, Orion legte tröstend einen Flügel um sie.
    „ Wir haben leider auch keinen … woher also nehmen und nicht stehlen?“
    Mit einem Spitzentuch trocknete sie ihre Tränen: „Be-be-bekomme ich dafür Ananas?“
    Bevor Calep auch nur einen Ton sagen konnte, war Flux schon auf die Füße gesprungen: „Ich melde mich freiwillig!“
    Mit Funkelaugen sah sie ihn an. „Ein echter Kavalier – würde Mami sagen.“
    Ächzend gab Flux seinem Bruder einen Wink und schon verschwand er im Unterholz.
    „ Gegen sie war Beelzebub ein Engelchen!“, schnaubte Flux, als die Brüder unter sich waren.
    Verständnislos sah Leon ihn an. „Sie ist noch jünger als du. Außerdem war sie noch nie von ihren Eltern getrennt.“
    „ Und sie ist ein Mädchen“, vollendete Flux, als würde das alles sagen. Da Leon ihn nicht ärgern wollte, hielt er lieber den Mund und dafür die Augen offen. Er pflückte Bananen von einer Staude und tat sie in den Vorratsbeutel, später kamen noch Kiwis dazu und sogar die Früchte eines Litschibaumes. Sie kamen vorbei an einem kleinen Wasserfall, der malerisch umrahmt war mit blühendem Ingwer und tropischen fransigen Blüten, die ein wenig Orions Schweifquaste ähnelten. Missmutig schüttelte Flux mit dem Kopf: „Alles, nur keine Ananas!“
    „ Was für ein Pech aber auch!“, krächzte es. Blitzschnell schossen zwei starke Arme hinter großen Bananenblättern hervor, packten zu und nahmen den kleinen Elf in den Schwitzkasten. Leon fuhr herum.
    „ Ihr sucht nach einer Ananas … wie niedlich.“
    Mit hämischem Grinsen trat

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