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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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silbernen Handspiegel. Sie hörte die Ausführungen nur mit halbem Ohr und hatte glücklicherweise keine Ahnung davon, worum es überhaupt ging. Von diesen ominösen Gorgonen hatte sie noch nie etwas gehört und das war auch besser so.
     
    „ Wieso bist du so traurig?“
    Unsicher blickte Flux zur Seite, was sollte er darauf antworten? Hatte Leon vielleicht schon vergessen, was geschehen war? Für ihn war er doch immer sein kleiner Elfenbruder gewesen.
    „ Ich …“, er seufzte, „wollte dich nicht belügen.“
    Doch anstatt ärgerlich zu werden, hob Leon ihn einfach auf seinen Pferderücken. Die anderen waren schon fast außer Sichtweite. Grübelnd saß Flux nun da und wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte. Schweigend sah er auf seine Hand und dabei zu, wie ihr langsam grüne Schuppen wuchsen und seine Nägel zu goldenen Krallen wurden. Leon seinerseits zuckte noch immer mit keiner Wimper, obwohl da nun ein kleiner Drache auf seinem Rücken hockte. Irritiert fragte sich Flux, was er wohl getan hätte, wäre er an Leons Stelle gewesen – er wäre wohl ausgeflippt.
    „ Ich“, versuchte der Kleine es erneut, „habe es auch erst vor drei Monden erfahren … Vater war alleine im Wald mit mir unterwegs, bis dahin dachte ich auch immer, ich sei ein Elf, wirklich!“ Unsicher legte er die Ohren an und wartete auf die Reaktion. Wer wollte schon einen Drachen zum Bruder haben? Es wäre normal gewesen, hätte Leon ihn jetzt abgesetzt und sich nie wieder blicken lassen, doch Flux kannte ihn zu gut, um ihm so etwas zuzutrauen. „Ich wollte es dir sagen, ehrlich, aber irgendwie habe ich nie den passenden Moment gefunden.“ Wie sollte Leon ihm jetzt noch vertrauen, wenn er bisher nicht einmal gewusst hatte, wer er wirklich war? Dazu kam auch noch seine Feuerphobie und ein Drache war ja so etwas wie der Inbegriff der Flammen. „Vielleicht sollte ich nach Hause gehen, die Anderen werden auch nicht gerade begeistert sein.“
    Um ihn davon abzuhalten, griff Leon nach seiner Pfote. „Wir sind doch immer noch Brüder. Egal was passiert.“
    Ein Stein fiel dem Kleinen da vom Herzen. „Wirklich?“
    Leon nickte unmissverständlich.
    „ Ach, wie rührend“, grollte eine Stimme.
    „ Mir wird gleich übel“, zischte eine zweite und die einer Frau fügte hinzu: „Räumen wir sie endlich aus dem Weg!“
     
    Mit Kampfgeschrei und erhobenen Pranken stürzten drei Gorgonen zwischen den Bananenstauden hervor, Leon machte entsetzt einen Satz nach vorn und gab Fersengeld, als ihn eine der Kreaturen am Schweif packte. Zwar verlor er dadurch ein paar Haare, doch das war das geringste Übel.
    „ Hinterher!“, kreischte die weibliche Gorgone und nahm die Verfolgung auf. Einen von den beiden anderen Gorgonen erkannte Flux sofort wieder, es war das Scheusal vom Vortag. „Heute kriege ich euch!“, fauchte es und Flux konnte deutliche Brandblasen an ihm sehen. „Ihr entkommt mir kein zweites Mahl und meine Rache wird fürchterlich sein!“
    „ Was wollt ihr denn überhaupt?“, doch Flux bekam keine Antwort auf seine Frage. Dies konnte aber kein Zufall oder eine Verwechslung sein.
    „ Wir kriegen euch ja doch!“, schnaubte der Gebrandmarkte, während sein Kumpan mit den Flügeln schlug, vom Boden abhob und sich schnell näherte, doch Flux erwartete ihn schon und empfing ihn, wie es sich gehörte: mit einem ordentlichen Feuerschwall. Leider ging das auch nach hinten los, denn Leon schlug entsetzt einen Haken und bog zur Seite ab, dadurch verlor sein Brüderchen die Kameraden wieder aus den Augen, die er soeben in einiger Entfernung erspäht hatte. Erschrocken rief er in ihre Richtung nach Hilfe, war sich aber nicht sicher, ob sie es vernahmen.
    Der zweite Nachteil seines spontanen Handelns war es, dass nun auch der andere Gorgone rasend vor Wut und Schmerz war, nur die dritte im Bunde hatte noch gut lachen: „Das nützt euch gar nichts! Wir schnappen euch ja doch!“
     
    In wildem Ritt ging es über große Wurzeln, umgefallene Baumstämme und andere Hindernisse dahin. Die Gorgonen holten immer weiter auf und Flux, in seiner Not, versuchte es noch einmal mit dem Feuerspucken. Doch nur Funken kamen aus seinem Rachen, Pfeil und Bogen waren sorgsam mit dem Gepäck verschnürt, das Orion heute trug.
    „ Mist, verdammter!“, zischte Flux und hatte alle Hände voll damit zu tun, nicht abgeworfen zu werden. Hals über Kopf ging es mal in einer scharfen Kurve nach rechts, dann wieder nach links, ohne Rücksicht auf Verluste.
    „

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