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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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violetten Rückenzacken gefallen mir und die abwechselnd hellen und dunklen blauen Schuppen auf seinem Bauch.“
    Nun war Flux noch eingeschnappter, er war doch keine Schmuseechse! „Ich bin ein Smaragdrache“, stellte er richtig, im selben Moment dämmerte es ihm, ob er nicht etwas vergessen hatte. Sofort fuhr er herum, sein Bruder hatte sich schon wieder aufgesetzt und lächelte ein wenig schief.
    „ Unkraut vergeht nicht“, murmelte er, als er Flux kurz in die Arme schloss.
    „ Der Unglückliche, er muss auf seinem Kopf gelandet sein!“, mutmaßte Calep, Orion lachte nur hinter vorgehaltener Pranke.
    „ Noch einmal wiederhole ich mich nicht!“
    Grinsend drehte Flux dem kleinen Aufschneider den Kopf zu: „Hast du schon vergessen? Drei Köpfe, mit Zähnen wie Dolche, gewaltigen Klauen und Augen, die wie Fackeln glühen!“
    Sofort sah Calep das Bild einer Flussbiegung mit drei Weiden wieder vor sich und wurde ein wenig rot um die Nasenspitze.
    „ Das schreckliche Ungeheuer?“, erinnerte sich auch Kleopatra und bog sich vor Lachen. „Du bist mir ja ein schöner Maulheld!“
    Das ließ der Hobgoblin natürlich nicht auf sich sitzen, lautstark verteidigte er seine Ehre als tapferer Vagabund.
    „ Die Hauptsache ist doch, dass es allen gut geht“, mischte sich Orion ein, dem das Gezanke zu bunt wurde. Als sich die beiden endlich beruhigten, war Flux längst wieder der Elf, der ihnen so wohl vertraut war, und auch Leon hatte den gröbsten Schrecken verdaut.
    „ Ich bin und bleibe nun einmal ein törichtes Fluchttier. Was soll man da machen?“
    „ Jedoch ist Davonlaufen die Beste von allen möglichen Taktiken“, nach einem kurzen Blick auf das steinerne Trio fügte Orion hinzu: „Gehen wir. Man muss das Schicksal nicht unnötig herausfordern.“
    So verließen sie dann auch den unseligen Ort, die Geschichte mit Flux’ Verwandlung ließ ihnen natürlich so schnell keine Ruhe und so sah er sich gezwungen, alles zu erzählen, was er wusste. Viel war es jedoch nicht. Ihm war lediglich bekannt, dass seine Eltern einst weit entfernt in den Bergen in einer Kolonie unter ihresgleichen gelebt hatten: Smaragdrachen von erhabener Schönheit. Doch im laufe der Zeit war es immer häufiger zu Angriffen von Drachenrittern gekommen, skrupellosen Individuen, die Jagd auf sie machten und sich damit brüsteten, etwa Gutes zu tun. Im Grunde lag ihnen aber nur der Profit am Herzen, denn Schuppen und Organe der „Echsenkönige“ ließen sich gut verkaufen, da man sie für allerhand Zaubermixturen gebrauchen konnte. Daher war es viel zu gefährlich geworden, das Ei dort auszubrüten, das Flux’ Mutter eines schönen Morgens gelegt hatte. Schweren Herzens hatten sich die beiden von der Kolonie verabschiedet und waren in Gestalt von unauffälligen Elfen bis nach Elfenheim gewandert, wo sie sich niedergelassen hatten. Zwar war es bekannt, dass Drachen über magische Kräfte verfügten und die Gestalt von Zweibeinern annehmen konnten, doch ihr Geheimnis war dennoch nie gelüftet worden. Nicht einmal Flux hatte etwas Derartiges geahnt. Schon kurz nachdem er geschlüpft war, hatten ihm seine Eltern mit der Hilfe der Magie eine andere Gestalt gegeben, damit er gefahrlos aufwachsen konnte. Es war nicht allzu lange her, da sie jedoch übereinkamen, dass es nun an der Zeit war, ihm endlich die Wahrheit zu sagen. Flux hatte es bewundernswert krampffrei hingenommen, ja, er war sogar sehr stolz darauf. Mit Begeisterung hatte er sich in die Kunst des Feuerspuckens einweihen lassen und sich Geschichten über das stolze Drachenvolk angehört.
     
    Nicht nur Orion war schwer beeindruckt und Calep war der Einzige, bei dem noch ein wenig Misstrauen zurückblieb.
    „ Das werden mir meine Freundinnen zu Hause niemals glauben!“, posaunte Kleopatra. „Ich kenne einen richtigen, echten Drachen! Die werden Augen machen, wenn sie das hören!“ Quietschvergnügt hüpfte sie ein paar Mal auf Orions Kopf auf und ab. Fast lautlos nahte ein Schatten, ein Greiffuß schnellte vor, packte sie und riss sie mit sich.
    „ Hinterher!“, brüllte Orion, doch im selben Moment stürzten weitere Schatten auf sie zu, diesmal wurde Calep an den Ohren gepackt, sogleich verwandelte sich Flux in einen Drachen und fauchte nach einem der fliegenden Unholde. Hin und her gerissen tänzelte Leon für einen Augenblick auf der Stelle, dann riss er sich zusammen und jagte davon, der entfleuchende Schatten war kaum noch zu sehen, gut zu vernehmen war jedoch Kleopatras

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