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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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ziehen.“
    Calep rollte jedoch nur mit den Augen. „Nun habt euch doch nicht so! Ihr seid vielleicht zwei trübe Tassen …“
    „ Mein Bruder ist verschwunden und wir machen uns Sorgen! Sollen wir vielleicht vor Freude herumhüpfen?“
    So war es natürlich nicht gemeint gewesen, Calep seufzte nur schwer: „Zufällig habe ich auch Eltern und Geschwister! Ich weiß, was es heißt, sich zu sorgen.“
    Ganz sicher war sich Flux da aber nicht.
    „ Ich werde noch einmal von der Luft aus suchen“, entschied Orion und hob sogleich ab, „wartet hier! Rührt euch nicht vom Fleck!“
    Kaum war er weg, ließ sich Calep auch schon auf den Boden fallen und beobachtete ein paar Insekten, Flux ging derweil unruhig auf und ab, das Warten machte ihn noch ganz wirr.
    „ Jetzt mach doch nicht die Rehe scheu, du kleiner Feuerspucker.“
    Leise brummelnd hielt Flux an und verschränkte die Arme, dieser Hobgoblin ging ihm gehörig auf den Keks. Es war viel zu offensichtlich, dass er seine Unsicherheit damit zu verbergen trachtete, Flux konnte es förmlich riechen.
     
    „ Jetzt haben wir uns komplett verlaufen!“, Kleopatra blieb abrupt mitten im Dschungel stehen, ihre Augen waren feucht und ihre Füße taten weh. „Ich will endlich wieder nach Hause! Zu meiner Familie! Und ein Pony habe ich auch immer noch nicht.“
    So gern er es auch getan hätte, Leon konnte leider nicht zaubern, immerhin machte er ihr einen Vorschlag und fürs Erste mussten sie zum Fluss zurück.
    „ Außerdem kann ich dein Pony sein. Es ist natürlich nicht dasselbe …“
    Der armen Kleopatra taten jedoch dermaßen die kleinen Füße weh, dass sie nicht mehr so wählerisch war und sich auf seinen Rücken heben ließ.
    „ Und jetzt gehen wir zu den Anderen zurück? Kennst du denn den Weg?“
    Bedauerlicherweise hatte Leon komplett die Orientierung verloren. Seufzend sah die junge Fee zur Seite und zuckte zusammen. „Schon wieder ein Ungeheuer!“ Sie klammerte sich in panischer Angst an ihn und das so genannte Monster trompete lautstark. Es besaß zwar einen Löwenkörper, dazu aber Rüssel und Stoßzähne eines Elefanten.
    „ Ich darf doch sehr bitten, mein Fräulein!“, empörte sich das Geschöpf. „Ich bin ein Gajasimha und keine Bestie!“ Es hob den Kopf in den Nacken und sein rotes Fell mit der braunen Zeichnung schien noch kräftiger zu leuchten. Außerdem sträubte es die gelbe Mähne auf seinem Kopf und an seinem Hals.
    Mit großen Augen sah Kleopatra den Fremdling an. „Willst du mich etwa nicht fressen?“
    Das Tier peitschte mit seinem langen Schweif und kräuselte den Rüssel: „Wo kämen wir denn hin, wenn ich jeden fressen würde, der mir über den Weg läuft? Nein, nein, ich bin schon ein bisschen wählerischer als beispielsweise diese Flügeläffchen, das sind ja wandelnde Müllschlucker: Obst, Insekten, Frösche, kleine Vögel, Blätter – die vertilgen einfach alles.“ Bedeutsam kratzte sich der Gajasimha an der Brust. „Ich hingeben bin Feinschmecker.“
    Rasch warfen sich Leon und Kleopatra viel sagende Blicke zu. „Bitte, bitte“, nutzte sie nun ihren weiblichen Charme aus, „lieber Gajadingsda, würdest du uns vielleicht den Weg zum Fluss zeigen?“
    Der Dschungelbewohner fühlte sich geschmeichelt. „Gajasimha. Natürlich kann ich das, liebes Kind. Folge mir mit deinem Mauleselchen.“ Offenbar war es ein wenig kurzsichtig, doch immerhin ein echter Kavalier. Ohne sich lange zu zieren, marschierte es voran und Leon folgte ihm wortlos, er überließ der Kleinen das Reden. Sie schmeichelte dem Gajasimha noch ein wenig und erzählte nebenbei auf dramatische Weise, wie sie von ihren Freunden getrennt worden waren.
     
    „ Der lässt sich aber viel Zeit“, gelangweilt fing Calep an, auf einem Grashalm zu kauen, ihm entging völlig das Geräusch, das Flux vernahm. „Was soll das nun wieder?“, Calep setzte sich ruckartig auf, als Flux urplötzlich die Gestalt seines Drachen-Ichs Drac’o annahm. Ohne Vorwarnung sprang er mit einem Mal vor und stieß den Kumpel unsanft zur Seite. „He! Pass doch auf!“, beschwerte sich der Hobgoblin. „Was hat dich denn gestochen?“
    Mit lautem Fauchen landete ein großes Geschöpf dort, wo Calep gerade noch gesessen hatte. Flux zog ihn beherzt zur Seite, so entging er auch dem Schlag der klauenbewehrten Tatze. Wütendes Gebrüll kam daraufhin aus der Kehle des Affenkopfes, es hielt seinen Marderhundkörper angespannt und die Tigerbeine zum Sprung bereit, sein Schlangenschwanz

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