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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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verschwunden und an die Legende von Manoa glauben nur noch wenige. Seit dort der Nebel aufgezogen ist, hat niemand mehr den Palast des obersten Königs gesehen. Die letzte Herrscherin wird aber noch immer als „Königin des Friedens“ verehrt. Da sie jedoch schon lange nicht mehr offiziell regiert, haben sich viele Völker inzwischen eigene Könige, Herrscher oder Prinzessinnen erwählt. Doch einen obersten Herrscher gibt es nicht mehr, aus Ehrfurcht davor, dass die große Magierin noch immer leben könnte. Ein Gleichgewicht zwischen den Kräften der Dunkelheit und des Lichts hat sich etabliert und lange Zeit gehalten. Doch nun ist der Friede wieder bedroht, denn erneut greifen diebische Finger nach dem Schatz und der Herrschaft über ganz >Aurum & Argentum<.
     
     
     
    Kapitel I
    Rätselhafte Amulette
     
    Friedlich lag es im Sonnenschein, das Dorf der Elfen. Es war eines neben vielen und nicht besonders groß oder prächtig, es gab auch keine uralten Gebäude oder Mauern aus Gold. Vielmehr war es ein schlichtes Bauerndorf, umgeben von Wiesen, Feldern, Weiden und Wäldern. Der frühe Nachmittag war in Elfenheim, wie es sich nannte, eingekehrt. Am dicken Stamm der ältesten Dorfeiche lehnte Leon. Er lebte hier im Dorf, doch er selbst war kein Elf, sondern ein Kentaur. Er besaß den Oberkörper eines Zweibeiners und den Körper und die Ohren eines Pferdes. Seine Haut war gefärbt wie Milchkaffee, das Fell seines Pferdekörpers haselnussbraun und sein Schopf und Schweif so dunkel wie Zartbitterschokolade. Er trug einen Gürtel und eine Art „Pferdelendenschurz“, beides in den traditionellen Grüntönen der Elfen dieses Dorfes gehalten. Seine Augen waren passenderweise auch grün und ein winziges dreieckiges Bärtchen zierte sein Kinn. Er war siebzehn Jahre alt und seine Ziehmutter hatte das Symbol des Stieres auf seine Kleidung gestickt. Die Sternzeichen galten hier als Glücksbringer und es gab weit mehr als nur zwölf davon. Man ordnete sie auch nicht den Monaten oder Jahreszeiten zu, sondern dem Charakter. Der Stier stand hier für Mut, Kraft und Selbstbewusstsein. Diese Eigenschaften sollte er denen verleihen, die sein Zeichen auf der Kleidung trugen.
     
    Leon sah Gedanken versunken hinüber zu einem Mast. An diesem flatterte die Fahne mit dem Wappen von >Aurum & Argentum< im Wind. Dieses Emblem trug alle Farben des Regenbogens und in seiner Mitte prangte das Symbol, das man Hotu nannte. Es bestand aus einer weißen und einer schwarzen Fläche, die ineinander griffen. Das Hotu war das Symbol für das Yin und Yang der Welt. Yin stand dabei für das Prinzip Erde, Yang für das Prinzip Himmel. In diesem Fall umschlossen die weiße und die schwarze Fläche eine goldene Mitte. Zwar war der große Goldrausch überwunden, aber es war abzusehen, dass es selbst in ferner Zukunft noch Wesen geben würde, die danach suchten. Somit blieb das Gold ein Wahrzeichen für das Land. Viele Zwerge und Gnome hatten sich darauf spezialisiert, in den alten Minen nach weiteren Gold- und Silberadern zu suchen und es sollte einen ganzen Stamm von Nixen und Wassermännern geben, die im Salzsee mit der Insel Manoa nach den versunkenen Schätzen tauchten. Sie alle fanden aber nur selten eine Kostbarkeit und so lange die Sucht nach den Bodenschätzen nicht stark anwuchs, würde die „Königin des Friedens“ sie gewähren lassen. Böse Zungen behaupteten jedoch, dass sie die Suche absichtlich erschweren und die Schätze immer tiefer im Erdreich und im schlammigen Grund des Salzsees versinken lassen würde.
     
    Der Wind wurde ein wenig stärker und die Fahne flatterte heftiger. Das Wappen darauf wurde flankiert von einem goldenen östlichen Kaiserdrachen, einem roten Greif und einem weißen geflügelten Einhorn, das man auch Alicorn nannte. Sie standen für die drei großen Klassen der Reptilien, Säugetiere und Vögel. Der Kaiserdrache unterschied sich zusätzlich von anderen östlichen Drachen dadurch, dass er nicht vier, sondern fünf Zehen besaß. In der rechten Vorderklaue hielt er ein weiteres Symbol, dieses nannte man Taiji, es stand für das individuelle Yin und Yang eines Lebewesens. Leon sagten diese Symbole aus der Naturphilosophie nicht viel, aber er dachte schon den ganzen Morgen darüber nach. Um seinen Hals hing nämlich eine Kette mit einem Taiji-Anhänger, nur war dieses Exemplar nicht schwarz-weiß, sondern dunkelblau und weiß. Das Rätselhafteste daran war aber, dass ihm jemand dieses Amulett des Nachts um den Hals

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