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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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den Hals trug. Sie war nun gekleidet in ein regenbogenfarbenes Gewand und ein silberner Punkt zierte ihre Stirn. „Mein Name ist Morgana“, ihre Stimme blieb sanft und freundlich. Die Brüder erstarrten innerlich.
    „ Morgana!“, Flux konnte es nicht fassen. Leon machte schnell einen Hofknicks, denn diese Lady war niemand geringeres als die letzte oberste Herrscherin von >Aurum & Argentum<, die legendäre „Königin des Friedens“. Nachdem Flux den Schreck überwunden hatte, machte auch er eine Verbeugung. Die Lady lächelte, als würde sie sich darüber freuen, dass man auch hier ihren Namen noch nicht vergessen hatte.
    „ Ich bin nicht als Königin hier“, sprach sie sehr geheimnisvoll, „und ihr zwei seid die Einzigen, die mich im Moment sehen können.“
    „ Tatsächlich“, staunte Leon, denn als er sich umsah, schien sich sonst niemand für den hochherrschaftlichen Besuch zu interessieren. Die Kinder spielten auf der Wiese und der Dorfälteste, der nun endlich seinen Mittagsschlaf beendet hatte, machte einen kleinen Spaziergang. Als er an ihnen vorüber ging, schmunzelte er nur kurz und schwang seinen Gehstock zum Gruß.
    „ Wirklich erstaunlich“, fand Flux das alles und ihm fielen wieder die Geschichten ein, die man ihm in der Schule über Morgana erzählt hatte.
    Man vermutete, dass Morgana ein ätherisches Wesen sei, das seine Gestalt nach Belieben verändern konnte. Ätherische Wesen gehörten zu den mystischsten Geschöpfen von ganz >Aurum & Argentum<. Sie konnten so plötzlich auftauchen und wieder verschwinden wie eine Vision. Manchmal erschienen sie in der Gestalt von Zweibeinern, sehr oft aber auch in der von Tieren. Sie waren geheimnisvolle Lichtgestalten und manchmal so durchscheinend wie ein Geist. Viele weise Bewohner vermuteten, sie hätten keinen festen Körper, sondern würden aus einer reinen spirituellen Energie bestehen. Ihr Erscheinen war immer dramatisch, auch wenn sie selbst von einer allgegenwärtigen Aura der Ruhe umschlossen waren. Im Allgemeinen hielt man sie für Verwandte der Feen, doch diese Wesen liebten es, ihre Herkunft in einem Nebel der Verschleierung zu verbergen. Das verlieh ihnen natürlich den Ruf des Geheimnisvollen. Sie waren bekannt als die „Beschützer von >Aurum & Argentum<“ und sollten schon in vergangenen Zeitaltern eingegriffen haben, wenn es zu Kämpfen und Kriegen kam. Alte Legenden erzählten davon, wie sie unzählige Leben gerettet oder gar Tote wieder zum Leben erweckt hatten. Böse Zungen hielten sie für Dämonen und bei Morgana machten sie keine Ausnahme.
     
    „ Ihr habt schon von mir gehört, wie schön“, Morgana lächelte und Flux bekam das starke Gefühl, dass sie seine Gedanken gelesen hatte. Sie war eine sehr mächtige Frau, das konnte er spüren. Ihre Zauberkraft war legendär. Außerdem hieß es, dass sie niemals etwas vergessen würde und nicht nur das letzte Zeitalter, sondern auch alle davor miterlebt hatte. Ob man ihr Alter nun in Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden zählte, sah man ihr aber nicht an. Ihr Gesicht war faltenfrei und jung.
    „ Vielen Dank für das Kompliment.“
    Flux schluckte, nun war es gewiss, diese Frau konnte wirklich Gedanken lesen.
    „ Ihr habt meine Geschenke also behalten“, Morgana lächelte und ihr silberner Umhang flatterte im Wind, „das freut mich außerordentlich.“
    Leons Blick hatte sich entrückt, es war eine große Ehre, dieser lebenden Legende zu begegnen. Nun riss er sich aber zusammen und fragte kleinlaut, was ihm auf der Zunge lag: „Warum wurden wir beschenkt? Wir haben doch gar nicht Geburtstag.“
    Morgana lachte glockenhell und Flux seufzte, sein Bruder war wieder einmal unfreiwillig komisch. Die Lady beruhigte sich schnell und schmunzelte: „Der Grund ist auch ein ganz anderer.“
    Flux machte ein erwartungsvolles Gesicht, er war gespannt wie ein Flitzebogen.
    „ Ihr habt von mir die Taiji bekommen, weil ihr auserwählt seid.“
    Der Elfenjunge machte den Mund auf und nicht wieder zu.
    „ Auserwählt?“, sein Bruder war verwirrt. „Aber wieso denn das?“
    Morgana setzte sich auf die Bank neben Flux und schlug die Beine elegant übereinander.
    „ Es ist nicht meine Art, alles auf einmal zu offenbaren“, wurde sie wieder sehr geheimnisvoll, „aber eines kann ich euch schon jetzt verraten: Ihr seid auserwählt, euch auf eine wichtige Reise zu begeben und eine Queste zu erfüllen.“
    Leon verstand wieder einmal nur die Hälfte, was war denn eine Queste?
    „ Das, mein

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