Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)
des heftigen Schlags aus den Händen glitt.
Kane legte dem Mann von hinten seinen Arm um den Hals und verdrehte ihn. Der Mann brüllte. Die Muskeln in seinem breiten Nacken schienen aus Gummi zu sein, aber Kane arbeitete daran. Der Kerl bockte, Kane blieb dran und drosch eine Serie von Hakenschlägen an seinen Kopf, wobei er gleichzeitig die Beine um den Oberkörper des Kerls schlang und ihn ritt wie die Bullen seines Bruders.
Raazaqs Handlanger war groß, schnell und durchtrainiert. Aber Kane war größer, schneller, mit Wut und Adrenalin voll gepumpt und fühlte sich mittlerweile wie Superman auf Speed.
Er vergaß allen Schmerz, hakte den rechten Ellenbogen um den Hals des Mannes und blieb so dicht an ihm, dass der andere sich seinem Griff nicht entwinden konnte. Dann legte er beide Hände an den Hals seines Gegners, benutzte den Körper des Kerls als Gegengewicht und stieß mit der linken Hand die Handkante der nutzlosen Rechten nach oben.
Der Mann ächzte und wand sich wie ein Alligator in einem Sack.
Kane drückte die Handgelenke kräftig gegen die Kehle des Kerls. Der Mann gurgelte, buckelte und mühte sich freizukommen. Kane kontrollierte ihn mit den Beinen, die fest um seinen Rücken lagen und mit den Handgelenken an seiner Kehle. Der Kerl lag noch nicht im richtigen Winkel, um ihm das Genick zu brechen, aber Kane arbeitete daran.
Er zog mit der linken Hand den Kopf nach hinten, dann trieb er ihm die rechte Hand gegen die Kehle.
Der Mann würgte. Aber er starb nicht. In einem wüsten Kraftakt kam er wie ein sich aufbäumender Wal auf die Beine und nahm Kane mit sich.
Sie kämpften beide stolpernd um ihr Gleichgewicht, umkreisten einander, täuschten. Kanes Waffe lag unter dem Sofa auf der anderen Seite des Raums. Die des Dicken lag dicht bei der Leiche seines Partners, drei Meter entfernt.
Kane hatte nichts gegen einen kleinen Faustkampf, wenn er die Zeit dazu hatte. Aber im Augenblick musste es schnell gehen. »Los, du hässlicher Bastard«, provozierte er den Kerl auf Türkisch. »Nun mach schon. Ich habe noch was zu erledigen und eine Lady zu finden.«
Der Kerl setzte zu einem Kinnhaken an. Kane sah den Schlag kommen, nahm die Fäuste nach oben und folgte der Bewegung des Gegners mit einem linken Haken in dessen Gesicht, dann mit einem rechten. Der Kerl röhrte, das Gesicht rot. Den Kopf gesenkt, versuchte er einen ziemlich dummen Kopfstoß.
Kane nutzte seinen Schwung aus, um ihn hinten am Kopf zu packen, dann riss er schnell und mit aller Wucht das Knie nach oben und hörte die Nase des Mannes brechen. Er gab sein Opfer frei und ließ den Mann zu Boden fallen.
Seine eigenen Schmerzen hatten sich noch nicht wieder gemeldet. Adrenalin war ein fabelhaftes Schmerzmittel, aber er bandagierte besser seine Wunden, bevor er noch verblutete. Und dann musste er AJ retten.
Er hörte langsamen Applaus, schoss herum und sah sie am Türstock lehnen. »Sehr schön«, sagte sie, kam ins Zimmer geschlendert und stieg über Schurke Nummer eins. »Dreckig, aber ordentlich gemacht. Du musst mir diesen Reite ihn-Cowboy!-Trick irgendwann beibringen.«
Ihre Stimme war gleichmäßig, aber Kane sah den schnellen Pulsschlag an ihrer Kehle und die spezielle Art von Glitzern in ihren Augen. Sie trug Raazaqs Uniform - schwarze Hose, weißes Hemd - und irgendjemandes Schnürstiefel. Interessant.
Sie hob die Hand, als wolle sie nach ihm greifen, ließ sie nach einem winzigem Zögern aber wieder sinken und steckte sie in die Hosentasche.
Er fasste sie nicht an. Er wollte zu viel. »Alles in Ordnung?«
»Ich bin nicht die mit einem Loch im Körper.« Ihr Lächeln hatte ein wenig Schlagseite. »Du blutest auf den Teppich.«
Er suchte sie schnell mit den Augen ab, um sicherzugehen, dass sie in einem Stück war.
»Hatte Raazaq dich?«
»Nicht im biblischen Sinne, so viel ist schon mal sicher. Sie haben mich zu ihm gebracht, aber er hat die Suite verlassen, um unten irgendetwas für das Treffen mit den Gästen vorzubereiten. Es ist mir gelungen, den Burschen k.o. zu schlagen, den sie ins Badezimmer mitgeschickt haben und mir das hier zu besorgen.« Sie zupfte an Hosen und Hemd.
Kane zog eine Augenbraue hoch. »Er hat dich mit einem einzigen Typen alleine gelassen?«
»Nein, sie waren zu viert. Ich habe sie erledigt.«
»Aber Raazaq nicht.«
Sie fuhr hoch. »Nein«, sagte sie dann tonlos. »Raazaq habe ich nicht erledigt. Schon wieder nicht.«
»Das sollte keine Kritik sein.« Kane stieg über Schurke Nummer zwei und
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