Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)
hob dessen Ruger auf. AJ machte den Mund auf, um etwas zu sagen, aber er hob die Hand. »Lass uns ins Treppenhaus gehen, bevor du mir alles erzählst. Sammle noch ihre restlichen Waffen ein, bevor wir gehen.«
Sie nickte, lief durch das Zimmer und suchte die Waffen zusammen, dann packte sie noch ihren Rucksack.« Nimm dir das Hemd von dem da.« Sie zeigte auf einen der Kerle. »Er riecht nicht ganz so furchtbar wie der andere. Bleib hier, ich bin gleich zurück.« Sie verschwand ins Schlafzimmer und kehrte mit einem Kissenbezug zurück. Sie nahm den Bezug zwischen die Zähne und riss mit Händen und Zähnen daran. Offenkundig, um ihn in Verbandsstreifen zu rei ßen.
»Lass uns gehen.« Sie griff zu ihrer eigenen Waffe, die immer noch neben der Badezimmertür lag, wo Kane sie deponiert hatte. Dann schulterte sie den Rucksack, prüfte die anderen Waffen, steckte sie in den Hosenbund und durchquerte den Raum, um zum Fenster hinauszusehen. »Oh, verdammt, verdammt, verdammt. Sie gehen.«
Er konnte es sich in etwa vorstellen und fragte nicht, wer und wohin. Noch nicht. Nicht, bis sie hier raus waren.
Als sie zu ihm kam, war ihre Atmung normal und ihr Puls wieder gleichmäßig. »Fertig. Ich kümmere mich um deinen Arm, sobald wir in Sicherheit sind. Binde die Blutung ab, damit du keine Spur ziehst.«
»Ja, Madam«, sagte er ironisch. Sie hatte einen kühlen Kopf bewahrt, aber er hatte eine kurze Sekunde lang dieses entsetzte Flackern in ihren Augen gesehen, als sie all das Blut an ihm gesehen hatte. Sein Respekt vor ihrem Mumm wuchs ein weiteres Stück. Er selber war auch nicht gerade erpicht, Blut zu sehen.
Aber es hätte ihm noch weit weniger gefallen, wäre es AJs Blut gewesen. Er trat behutsam zur Tür hinaus. Der breite, nur schwach erleuchtete Korridor war leer. Im Moment.
Kane bedeutete AJ, hinter ihm zu bleiben. Sie hatten bis zum Treppenhaus den zweihundert Meter langen Gang hinter sich zu bringen. Zweihundert Meter mit nichts als schmalen Türrahmen, in denen sie Schutz suchen konnten, falls Raazaq und seine Wachen zurückkehrten.
Sie rasten auf das Treppenhaus zu, als sei der Teufel hinter ihnen her. »Lauf. Lauf. Lauf.«
Sie stießen die Tür auf und rasten drei Treppen hinunter, bevor Kane sie in einen Türrahmen zog, der von oben nicht einzusehen war. »Gib her.«
»Zieh das Hemd aus«, instruierte sie ihn knapp, während sie den Kissenbezug in weitere Streifen riss und im Reden gekonnt seinen Arm verband. »Laut eines Geständnisses auf dem Sterbebett befindet sich der chemische Wirkstoff in einer schwarzen Aktentasche aus Leder. Das ist die einzige Information, die ich habe«, klärte sie Kane auf.
»Mein Gott, Kane, du läufst aus wie ein Sieb. Verdammt. Hier, halt das fest. Fester. Ja, genau so.«
Sie riss mit den Zähnen den nächsten Streifen ab, knüpfte ihn an das Ende des Stofffetzens in seiner Hand und schob die Arme um ihn, um seinen Oberkörper zu verbinden. Ihr immer noch feuchtes Haar roch nach Seife, als ihr Kopf seine Brust streifte.
»Was auch immer er vorhat«, sagte sie und kaute mit den Zähnen auf der Unterlippe, während sie die Wunde unter seinem Arm inspizierte, »passiert genau jetzt. Er wird alle zwingen, sich in der Pyramide zu versammeln. Er hat angedroht, Sprengsätze zu zünden und das Hotel in die Luft zu jagen, wenn es nicht innerhalb einer Stunde evakuiert ist.«
»Das gleiche Sterbebett-Geständnis?«
»Stammt von einem anderen Kerl. Ich lasse meine Informationen immer von mindestens einer Quelle bestätigen.« Sie grinste, dann lehnte sie sich nach hinten und begutachtete ihr Werk.
»Ja«, sagte sie trocken. »Das tut es fürs Erste, bis sie dich zur Notoperation einliefern. Der Vorhof des Hotels wimmelt schon von Leuten.«
»Die Sonne steht im Zenit, und sämtliche Uhren sind defekt. Das Zeitlimit ist also, gelinde gesagt, ziemlich boshaft«, sagte Kane grimmig.
»Niemand wird so dumm sein, in einen derart beengten Bau zu gehen.« Aber sie saßen in der Zwickmühle. »Sie werden das Hotel verlassen und zusehen, dass sie, für den Fall, dass er seine Drohung wahr macht, so weit wie möglich davon wegkommen«, spekulierte er. »Aber sie gehen ganz bestimmt nicht in diese Pyramide. Das wird nicht passieren.« Die andere Alternative war, dass Raazaq die Bio-Chemikalie draußen über die so praktisch versammelte Menge versprühte. »Dispersion aus dem Flugzeug?«
»Ja. Er hat das Zeug aus der russischen Ladung. Und das ist schlimm, Kane, wirklich
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