Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)
»Gut. Gut. Halten.«
Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie sich des Mannes auf der Seite bewusst war. Ihr Blick flackerte nicht einmal in Richtung der Limousine.
»Okay, jetzt wirf den Kopf herum. Gib mir etwas Bewegung - mach was mit den Haaren.«
AJ griff in die langen glänzenden Strähnen und fasste die Kupferfluten über dem Scheitel zusammen. Die Arme erhoben, den Kopf nach hinten gelegt, ließ sie jeden Nerv und jede Zelle seines Körpers vibrieren, und er stellte sich vor, wie die kühlen Flammen seine Haut bedeckten. Es juckte ihn in den Fingern, ihre weiche glatte Haut zu berühren.
Er verlor die Scharfeinstellung, musste nachstellen und die Kamera neu ausrichten. Genug mit diesem Unsinn.
Er feuerte eine schnelle Bildersalve. Women’s Wear Daily gierte nach allem, was er schickte. Er würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und Kane hegte die Vermutung, dass die Bilder von AJ, in den Kleidern von einigen der besten Designer, seine bis dato berühmtesten Arbeiten waren. Die Kamera liebte sie.
Und bei Gott, er wollte sie. Gedruckt waren diese Bilder Zündstoff.
Sie stand im Zentrum der Aufmerksamkeit und war nicht im Mindesten verunsichert. Er vermutete, dass sie lieber Jeans und T-Shirt getragen hätte, um in ihren Trittin-den-Hintern-Stiefeln durch den Wald zu stapfen. Die Herrschaften Badgley und Mischka hätten mit den Augen gerollt, hätten sie AJ in ihrer Kreation sehen können. Der Saum des Kleides war großzügig von gräulichem Sand bedeckt und die Volants welkten in der Hitze dahin. Kane war ziemlich sicher, dass sie bei diesem femininen Kleid nicht an einen ungeduldigen Wildfang gedacht hatten. AJ Cooper in diesem zarten Nichts zu sehen, war wirklich fesselnd.
»Leg den Kopf nach links - so bleiben.«
Sie erstarrte auf der Stelle, aber ihre hellen Augen sprühten vor Hitze und Zorn. »Wie lange noch?«, zischte sie.
»Bis ich sage, dass wir fertig sind.«
Er stellte die Kamera aufs Stativ und lief über das spärliche Gras zu dem großen schattigen Sonnensegel, neben dem sie stand.
»Und jetzt? Mach ja nicht mit meinem Make-up rum«, warnte sie ihn, wich einen Schritt zurück und kreuzte die Zeigefinger, als wehre sie einen Vampir ab. Ihr Haar fiel den Rücken hinunter und über die Schultern. »Wenn es zerflossen ist, müssen wir eben aufhören.«
»Schau mich nicht so hoffnungsvoll an«, schalt er sie. »Es ist wasserfest, und wir sind eh bald fertig.« Er widerstand der Versuchung, eine lockige Strähne von ihrem Busen zu schieben. »Raazaq sitzt sabbernd in seiner Limousine. Nein. Nicht verkrampfen. Entspann dich.«
Kane fuhr ihr mit den Fingern an den Schläfen ins Haar und breitete die warmen duftenden Fluten über ihre Schultern aus, wonach es ihn schon eine Stunde lang gelüstete. Sie bekam das allein zwar wunderbar hin, aber verdammt, er wollte sie berühren. Musste sie berühren. Ihr Haar fühlte sich wie warme Seide an.
»Tu so, als könne dein Geliebter dich sehen.« Er drapierte die Strähnen kunstvoll über die linke Schulter, so dass sie die Brust umkurvten. Und die Narbe bedeckten. Seine Fingerrücken streiften die harten Spitzen ihrer Nippel. Sie hielten beide den Atem an.
»Kane …«
»Ich will, dass er dich mehr will als den nächsten Atemzug«, teilte er ihr barsch mit. »Ich will, dass er an Sex denkt, sobald er dich sieht. Heißen, wilden, feuchten Sex.« Nur Worte , sagte er sich, alles nur Worte. Eine körperliche Reaktion ist gar nicht erforderlich, Wright! Reine Pheromonsache. Dennoch spannte sich sein Körper.
»Warum kann er nicht an ein Abendessen denken?«, warf AJ ein wenig atemlos ein, während er hinter sie ging. Sie drehte den Kopf und betrachtete ihn argwöhnisch. »Was machst du da?«
»Du spielst eine Rolle, Cooper. Sexy Sirene. Versenk dich in deine Rolle. Werde sie. Sei sie. Denk schwül. Denk heiß. Denk an nackte Haut auf nackter Haut.« Wenn sie noch hei ßer wurde, dann würden sie beide zu Asche verbrennen.
»Ich denke lieber an eine Runde im Hotelpool und anschließendem Zimmerservice«, sagte sie amüsiert.
»Du kannst nicht sexy aussehen, wenn du nicht sexy denkst.« Er legte ihr von hinten den Arm um die Taille. Seine Finger spreizten sich auf der warmen glatten Haut ihres Bauchs. Er verspürte den plötzlichen, überwältigenden Drang, ihre Haare zur Seite zu schieben und den Mund auf die zarte Haut in ihrem Nacken zu pressen.
Die Intimität der Berührung ließ sie erzittern. »Natürlich kann ich das«, sagte sie
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