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Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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solcher Mönch in Weisheit erlöst genannt. –
     
    Acht gibt es, Anando, der Freiungen: und was für acht? Formhaft ist er und sieht die Formen: das ist die erste Freiung. Innen ohne Formwahrnehmung sieht er außen Formen: das ist die zweite Freiung. Schönheit nur hat er im Sinne: das ist die dritte Freiung. Durch völlige Überwindung der Formwahrnehmungen, Vernichtung der Gegenwahrnehmungen, Verwerfung der Vielheitwahrnehmungen gewinnt er in dem Gedanken ›Grenzenlos ist der Raum‹ das Reich des unbegrenzten Raumes: das ist die vierte Freiung.
    Nach völliger Überwindung der unbegrenzten Raumsphäre gewinnt er in dem Gedanken ›Grenzenlos ist das Bewußtsein‹ das Reich des unbegrenzten Bewußtseins: das ist die fünfte Freiung. Nach völliger Überwindung der unbegrenzten Bewußtseinsphäre gewinnt er in dem Gedanken ›Nichts ist da‹ das Reich des Nichtdaseins: das ist die sechste Freiung. Nach völliger Überwindung der Nichtdaseinsphäre erreicht er die Grenzscheide möglicher Wahrnehmung: das ist die siebente Freiung. Nach völliger Überwindung der Grenzscheide möglicher Wahrnehmung erreicht er die Auflösung der Wahrnehmbarkeit: das ist die achte Freiung. Das sind, Anando, die acht Freiungen.
    Sofern nun, Anando, ein Mönch diese acht Freiungen so nach oben hin beschreiten kann als nach unten zurück beschreiten kann, so nach oben hin als nach unten zurück beschreiten kann, wie er will und wo er will und so lange er will beschreiten kann und verlassen kann, und durch die Wahnversiegung die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung schon bei Lebzeiten sich offenbar gemacht, verwirklicht und errungen hat: so wird, Anando, ein solcher Mönch von beiden Seiten erlöst genannt. Eine andere aber, Anando, als diese Erlösung von beiden Seiten, die darüber hinausreichte oder erlesener wäre, gibt es nicht.«
     
    Also sprach der Erhabene. Zufrieden freute sich der ehrwürdige Anando über das Wort des Erhabenen.
     

Zur Erlöschung
     
Erster Bericht
    Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Rajagaham, am Geierkulm, im Gebirge.
    Um diese Zeit nun war der König von Magadha, Ajatasattu, der Sohn der Videherin, willens die Vajjiner zu bekriegen. Er hatte gesagt: ›Ich werde diese Vajjiner, die so mächtigen, so gewaltigen, ausrotten, werde die Vajjiner vertilgen, werde die Vajjiner vom Boden verschwinden lassen, die Vajjiner!‹ Da gab denn der König von Magadha, Ajatasattu, der Sohn der Videherin, Vassakaro dem Priester, dem Magadher Marschall, den Auftrag:
    »Komme du, Priester, und geh' zum Erhabenen hin und bring' dem Erhabenen zu Füßen meinen Gruß dar und erkundige dich in meinem Namen nach Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke und Wohlbefinden: ›Der König‹, sage, ›o Herr, von Magadha, Ajatasattu, der Sohn der Videherin, bringt dem Erhabenen zu Füßen Gruß dar und läßt Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke und Wohlbefinden wünschen‹; und füge hinzu: ›Der König, o Herr, von Magadha, Ajatasattu, der Sohn der Videherin, ist willens die Vajjiner zu bekriegen. Er hat gesagt: »Ich werde diese Vajjiner, die so mächtigen, so gewaltigen, ausrotten, werde die Vajjiner vertilgen, werde die Vajjiner vom Boden verschwinden lassen, die Vajjiner!«‹ Wie aber der Erhabene dir antworten wird, das merke dir gut und melde mir. Denn die Vollendeten reden nicht unvollkommen.«
    »Jawohl, Herr!« sagte da Vassakaro der Priester, der Magadher Marschall gehorsam zum König von Magadha, Ajatasattu, dem Sohn der Videherin. Dann ließ er prächtige Wagen bespannen, bestieg selbst einen solchen und fuhr, gefolgt von manchen anderen, von Rajagaham hinaus, nach dem Geierkulm im Gebirge, da fuhr er hin. So weit gekommen als man fahren konnte, stieg er vom Wagen ab und schritt dann zu Fuße dorthin, wo der Erhabene weilte. Dort angelangt begrüßte er den Erhabenen höflich, tauschte freundliche, denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und setzte sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sprach nun Vassakaro der Priester, der Magadher Marschall, zum Erhabenen also:
    »Der König, o Gotamo, von Magadha, Ajatasattu, der Sohn der Videherin, bringt Herrn Gotamo zu Füßen Gruß dar und läßt Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke und Wohlbefinden wünschen; und er läßt sagen: der König, o Gotamo, von Magadha, Ajatasattu, der Sohn der Videherin, ist willens die Vajjiner zu bekriegen. Er hat gesagt: Ich werde diese Vajjiner, die so mächtigen, so gewaltigen, ausrotten, werde

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