Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
oder als derartig werdend, oder er vermeint: ›Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.‹ Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: ›Auf die Lehre von der formhaft beschränkten Seele stützt er sich.‹
Wer da nun, Anando, bei Auslegung der Seele, sie als formhaft und unendlich auslegt, der legt sie entweder jetzt als formhaft und unendlich aus, oder als derartig werdend, oder er vermeint: ›Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.‹ Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: ›Auf die Lehre von der formhaft unendlichen Seele stützt er sich.‹
Wer da nun, Anando, bei Auslegung der Seele, sie als formlos und beschränkt auslegt, der legt sie entweder jetzt als formlos und beschränkt aus, oder als derartig werdend, oder er vermeint: ›Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.‹ Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: ›Auf die Lehre von der formlos beschränkten Seele stützt er sich.‹
Wer da nun, Anando, bei Auslegung der Seele, sie als formlos und unendlich auslegt, der legt sie entweder jetzt als formlos und unendlich aus, oder als derartig werdend, oder er vermeint: ›Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.‹ Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: ›Auf die Lehre von der formlos unendlichen Seele stützt er sich.‹ – Auf solcherlei Art, Anando, wird, bei Auslegung der Seele, ausgelegt.
Auf welcherlei Art nun, Anando, wird, bei keiner Auslegung der Seele, nicht ausgelegt? Daß sie formhaft und beschränkt sei, Anando, sagt man da nicht; daß sie formhaft und unendlich, oder formlos und beschränkt, oder formlos und unendlich sei, sagt man da nicht.
Wer da nun, Anando, bei keiner Auslegung der Seele, sie als formhaft und beschränkt nicht auslegt; sie als formhaft und unendlich, als formlos und beschränkt, als formlos und unendlich nicht auslegt: der legt sie weder jetzt als derartig aus, noch auch als derartig werdend, und vermeint auch nicht: ›Ob sie gleich so noch nicht ist, werde ich sie dazu bringen.‹ Ist es also, Anando, dann genügt es zu sagen: ›Auf die Lehre von der formhaft beschränkten Seele, von der formhaft unendlichen Seele, von der formlos beschränkten Seele, von der formlos unendlichen Seele stützt er sich nicht.‹ – Auf solcherlei Art, Anando, wird, bei keiner Auslegung der Seele, nicht ausgelegt.
Auf welcherlei Art nun, Anando, wird, bei Betrachtung der Seele, betrachtet? Das Gefühl sei sie, sagt man ja, Anando, bei Betrachtung der Seele: ›Das Gefühl ist meine Seele‹; oder man sagt dabei: ›Nicht doch ist bei mir das Gefühl die Seele, unmitfühlsam ist meine Seele‹; oder sagt auch: ›Weder ist ja bei mir das Gefühl die Seele, noch auch ist sie unmitfühlsam: die Seele wird von mir gefühlt, dem Gefühl unterworfen ist eben meine Seele‹: so wird ja, Anando, bei Betrachtung der Seele, betrachtet.
Da wäre denn, Anando, einem, der gesagt hat: ›Das Gefühl ist meine Seele‹, also zu antworten: ›Drei Arten von Gefühl, Bruder, gibt es: das wohlige Gefühl, das wehe Gefühl und das weder wohlig noch wehe Gefühl; welches von diesen drei Gefühlen betrachtest du nun als Seele?‹ – Zu einer Zeit, Anando, wo man ein wohliges Gefühl empfindet, zu dieser Zeit empfindet man kein wehes Gefühl und empfindet kein weder wohlig noch wehes Gefühl, eben ein wohliges Gefühl empfindet man zu dieser Zeit. Zu einer Zeit, Anando, wo man ein wehes Gefühl empfindet, zu dieser Zeit empfindet man kein wohliges Gefühl und empfindet kein weder wohlig noch wehes Gefühl, eben ein wehes Gefühl empfindet man zu dieser Zeit. Zu einer Zeit, Anando, wo man ein weder wohlig noch wehes Gefühl empfindet, zu dieser Zeit empfindet man kein wohliges Gefühl und empfindet kein wehes Gefühl, eben ein weder wohlig noch wehes Gefühl empfindet man zu dieser Zeit. Wohlige Gefühle sind aber, Anando, wandelbar, zusammengesetzt, bedingt entstanden, müssen versiegen und versagen, müssen aufhören und untergehn. Und auch wehe Gefühle sind, Anando, wandelbar, zusammengesetzt, bedingt entstanden, müssen versiegen und versagen, müssen aufhören und untergehn. Und auch weder wohlig noch wehe Gefühle sind, Anando, wandelbar, zusammengesetzt, bedingt entstanden, müssen versiegen und versagen, müssen aufhören und untergehn. – Wenn nun jener, während er ein wohliges Gefühl empfindet, ›Das ist meine Seele‹ glaubt, so muß er, sobald eben dieses wohlige Gefühl
Weitere Kostenlose Bücher