Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons
Gebiet und Wirkungskreis des anderen teilhat, haben die nicht einen Hort, nimmt nicht etwas an ihrem Gebiet und Wirkungskreis teil?«
»Fünf Sinnen, o Bruder, eignet verschiedenes Gebiet, verschiedener Wirkungskreis, und keiner hat am Gebiet und Wirkungskreis des anderen teil. Es ist das Gesicht, das Gehör, der Geruch, der Geschmack, das Getast. Diese fünf Sinne, Bruder, denen verschiedenes Gebiet, verschiedener Wirkungskreis eignet, so daß keiner am Gebiet und Wirkungskreis des anderen teilhat, die haben das Herz zum Hort, das Herz hat an ihrem Gebiet und Wirkungskreis teil.«
»Fünf Sinne haben wir da, Bruder: Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, Getast. Wodurch bestehn nun, o Bruder, diese fünf Sinne?«
»Fünf Sinne haben wir da, Bruder: Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, Getast. Diese fünf Sinne, o Bruder, bestehn durch die Lebenskraft.«
»Wodurch besteht aber die Lebenskraft, o Bruder?«
»Die Lebenskraft besteht durch die Wärme.«
»Und wodurch, o Bruder, besteht die Wärme?«
»Die Wärme besteht durch die Lebenskraft.«
»So verstehn wir nun jetzt die Rede des ehrwürdigen Sariputto also: ›Die Lebenskraft besteht durch die Wärme‹, und: ›Die Wärme besteht durch die Lebenskraft‹; wie soll man, o Bruder, den Sinn solcher Rede deuten?«
»So will ich dir denn, o Bruder, ein Gleichnis geben: auch durch Gleichnisse wird da manchem verständigen Manne der Sinn einer Rede klar. Gleichwie etwa, Bruder, bei einer brennenden Öllampe durch die Flamme das Licht erscheint und durch das Licht die Flamme: ebenso nun auch, o Bruder, besteht die Lebenskraft durch die Wärme und die Wärme durch die Lebenskraft.«
»Sind wohl, o Bruder, die Elemente der Lebenskraft mit den intelligiblen Dingen identisch, oder sind sie von ihnen verschieden?«
»Nicht sind die Elemente der Lebenskraft, o Bruder, mit den intelligiblen Dingen identisch. Sind aber, Bruder, die Elemente der Lebenskraft intelligibel geworden, so ist das nicht als das letzte Ziel eines Mönchs zu betrachten, der die Auflösung der Wahrnehmbarkeit erwirkt hat. Wenn aber, Bruder, die Elemente der Lebenskraft eines, und die intelligiblen Dinge etwas anderes sind, so betrachtet man dies als das letzte Ziel eines Mönchs, der die Auflösung der Wahrnehmbarkeit erwirkt hat.«
»Welche Eigenschaften haben nun, o Bruder, diesen Körper verlassen, wenn er niedergestürzt, hingefallen daliegt, wie ein totes Stück Holz?«
»Wenn drei Eigenschaften, Bruder, diesen Körper verlassen haben: die Lebenskraft, die Wärme und das Bewußtsein, dann liegt dieser Körper niedergestürzt, hingefallen da, wie ein totes Stück Holz.«
»Welcher Unterschied besteht nun, Bruder, zwischen einem Toten, Abgestorbenen und einem Mönche, der die Auflösung der Wahrnehmbarkeit erwirkt hat?«
»Wer da tot und abgestorben ist, o Bruder, dessen körperliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen sprachliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen geistige Elemente sind aufgelöst und erloschen, die Lebenskraft ist aufgezehrt, die Wärme verflogen, die Sinne zerstoben; der Mönch aber, der die Auflösung der Wahrnehmbarkeit erwirkt hat, dessen körperliche, sprachliche und geistige Elemente sind zwar aufgelöst und erloschen, doch die Lebenskraft ist nicht aufgezehrt, die Wärme nicht verflogen, und die Sinne sind gestillt. Das ist der Unterschied, Bruder, zwischen einem Toten und Abgestorbenen und einem Mönche, der die Auflösung der Wahrnehmbarkeit erwirkt hat.«
»Und welche Bedingungen, Bruder, ermöglichen die leidlose, freudlose Gemüterlösung?«
»Vier Bedingungen, Bruder, ermöglichen die leidlose, freudlose Gemüterlösung: da erwirkt, o Bruder, ein Mönch, nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns, die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmütig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte Schauung. Das sind die vier Bedingungen, Bruder, um der leidlosen, freudlosen Gemüterlösung teilhaftig zu werden.«
»Und welche Bedingungen, Bruder, ermöglichen den Eintritt der vorstellungslosen Gemüterlösung?«
»Zwei Bedingungen, Bruder, ermöglichen den Eintritt der vorstellungslosen Gemüterlösung: keiner Vorstellung Raum gewähren und sich in die Vorstellungslosigkeit verlieren. Das, o Bruder, sind die zwei Bedingungen, welche den Eintritt der vorstellungslosen Gemüterlösung ermöglichen.«
»Und welche Bedingungen, Bruder, ermöglichen die Dauer der vorstellungslosen
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