Aus Der Mittleren Sammlung Majjhimanikayo Des Pali-Kanons
Edlen wohlzugänglich und betrachtet die Form nicht als sich selbst, noch sich selbst als formähnlich, noch in sich selbst die Form, noch in der Form sich selbst; er betrachtet das Gefühl, die Wahrnehmung, die Unterscheidungen, das Bewußtsein nicht als sich selbst, noch sich selbst als diesen ähnlich, noch in sich selbst diese, noch in diesen sich selbst. So kann, Bruder Visakho, der Glaube an Persönlichkeit nicht aufkommen.«
»Welcher Art ist nun, Ehrwürdige, der heilige achtfältige Weg?«
»Solcher Art, Bruder Visakho, ist der heilige achtfältige Weg, nämlich: rechte Erkenntnis, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechtes Wandeln, rechtes Mühn, rechte Einsicht, rechte Vertiefung.«
»Ist nun der heilige achtfältige Weg, Ehrwürdige, ein Zusammengefügtes oder ein Einiges?«
»Der heilige achtfältige Weg, Bruder Visakho, ist ein Zusammengefügtes.«
»Hat sich nun etwa, Ehrwürdige, der heilige achtfältige Weg aus drei Teilen zusammengestellt, oder ist er aus drei Teilen zusammengestellt worden?«
»Der heilige achtfältige Weg, Bruder Visakho, hat sich nicht aus drei Teilen zusammengestellt, sondern ist aus drei Teilen zusammengestellt worden. Rechte Rede, rechtes Handeln, rechtes Wandeln bilden den Teil der Tugend; rechtes Mühn, rechte Einsicht, rechte Vertiefung bilden den Teil der Vertiefung; rechte Erkenntnis und rechte Gesinnung bilden den Teil der Weisheit.«
»Und wie erklärt man, Ehrwürdige, die Vertiefung, die Vorstellungen in der Vertiefung, das Rüstzeug bei der Vertiefung und die Pflege der Vertiefung?«
»Die Einheit des Gemütes, Bruder Visakho, das ist die Vertiefung, die vier Pfeiler der Einsicht sind die Vorstellungen in der Vertiefung, die vier gewaltigen Kämpfe sind das Rüstzeug bei der Vertiefung, und die Übung, Pflege und Ausbildung in ebendiesen Dingen, das ist die Pflege der Vertiefung.«
»Wieviel Unterscheidungen gibt es, Ehrwürdige?«
»Drei Unterscheidungen gibt es, Bruder Visakho: körperliche Unterscheidung, sprachliche Unterscheidung und geistige Unterscheidung.«
»Und was ist, Ehrwürdige, körperliche Unterscheidung, sprachliche Unterscheidung und geistige Unterscheidung?«
»Einatmung und Ausatmung, Bruder Visakho, ist körperliche Unterscheidung, Erwägung und Überlegung sprachliche Unterscheidung, Wahrnehmung und Gefühl geistige Unterscheidung.«
»Und warum, Ehrwürdige, ist Einatmung und Ausatmung körperliche Unterscheidung, Erwägung und Überlegung sprachliche Unterscheidung, und Wahrnehmung und Gefühl geistige Unterscheidung?«
»Einatmung und Ausatmung, Bruder Visakho, sind körperliche Eigenschaften, sind an den Körper gebunden: darum ist Einatmung und Ausatmung die körperliche Unterscheidung. Was man vorher in Erwägung und Überlegung gezogen hat, Bruder Visakho, spricht man nachher aus: darum ist Erwägung und Überlegung die sprachliche Unterscheidung. Wahrnehmung und Gefühl sind geistige Eigenschaften, sind an den Geist gebunden: darum ist Wahrnehmung und Gefühl die geistige Unterscheidung.«
»Und wie kann man, Ehrwürdige, die Auflösung der Wahrnehmbarkeit erlangen?«
»Das ist nicht so, Bruder Visakho, als ob ein Mönch, dem die Auflösung der Wahrnehmbarkeit zuteil wird, sagen könnte: ›Ich werde die Auflösung der Wahrnehmbarkeit erlangen‹, oder: ›Ich erlange die Auflösung der Wahrnehmbarkeit‹, oder: ›Ich habe die Auflösung der Wahrnehmbarkeit erlangt‹; sondern er hat sein Gemüt vorher soweit ausgebildet, daß es dafür empfänglich wird.«
»Und wenn einem Mönche, Ehrwürdige, die Auflösung der Wahrnehmbarkeit zuteil wird, was löst sich da zuerst auf, die körperliche Unterscheidung, oder die sprachliche Unterscheidung, oder die geistige Unterscheidung?«
»Wenn einem Mönche, Bruder Visakho, die Auflösung der Wahrnehmbarkeit zuteil wird, löst sich zuerst die sprachliche Unterscheidung auf, dann die körperliche und dann die geistige.«
»Und wie kann man, Ehrwürdige, die Auflösung der Wahrnehmbarkeit aufheben?«
»Das ist nicht so, Bruder Visakho, als ob ein Mönch, der die Auflösung der Wahrnehmbarkeit aufhebt, sagen könnte: ›Ich werde die Auflösung der Wahrnehmbarkeit aufheben‹, oder: ›Ich hebe die Auflösung der Wahrnehmbarkeit auf‹, oder: ›Ich habe die Auflösung der Wahrnehmbarkeit aufgehoben‹; sondern er hat sein Gemüt vorher soweit ausgebildet, daß es dafür empfänglich wird.«
»Und wenn ein Mönch die Auflösung der Wahrnehmbarkeit aufhebt,
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