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Aus Licht gewoben

Aus Licht gewoben

Titel: Aus Licht gewoben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Bracken
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im Zimmer.
    »… aus der Hauptstadt?«, fragte mein Vater.
    »Nein, aber ich habe viel Zeit dort verbracht«, erwiderte der Fremde nach einer langen Pause.

    »Wie alt sind Sie genau, Mr. …?«
    »North«, sagte der Mann und wich damit der Frage meines Vaters geschickt aus. »Wayland North, wenn Ihnen das lieber ist.«
    »Was führt Sie in unsere Gegend?«, fragte Henrys Vater. Ich hatte noch nicht bemerkt, dass er auch da war. »Einen Zauberer so weit im Westen anzutreffen ist ungewöhnlich, in Anbetracht der Tatsache, dass wir so nah an Saldorra liegen und sie Ihrer … Zunft dort nicht gerade wohl gesinnt sind.«
    Ein Zauberer, dachte ich benommen. Das Wort hallte in meinen Ohren wider. Der Mann war ein Zauberer, ein Schüler Astraeas, und ich war so respektlos gewesen. Hatte er den Regen gebracht?
    »Nach dem Mord an unserem König ergaben manche Details keinen Sinn für mich«, sagte der Zauberer. »Ich brauchte Beweise, und so bin ich westwärts gereist.«
    Ich presste mein Ohr gegen die Wand.
    »Uns wurde mitgeteilt, das Gift sei aus Auster gekommen. Wollen Sie sagen, es kam aus Saldorra?«, wollte mein Vater wissen. Seine Stimme war fast schon zu ruhig, kaum hörbar durch das Rauschen in meinen Ohren. Gift? Henry und ich hatten eine Krankheit vermutet, vielleicht auch einen Unfall … aber Mord?
    Wayland North stieß ein scharfes Lachen aus. »Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass die Zauberer nicht die geringste Ahnung haben, woher das Gift kam. Sie wissen lediglich, dass es in sein allabendliches Glas Wein gegeben wurde.«
    »Also haben wir Auster für nichts und wieder nichts den Krieg erklärt?«, fragte Mr. Porter, und um ihn zu verstehen, hätte ich nicht einmal in der Nähe der Wand sein müssen. »Wegen einer Ahnung, einer Vermutung? Hat die Zauberergarde Sie hierher geschickt, um nach Informationen zu suchen?«

    »Die Garde vermutet noch immer Auster hinter der Tat«, antwortete der Zauberer. »Sie müssen verstehen, wenn wir gegen sie in den Krieg ziehen, dann nicht, weil sie unseren König ermordet haben, sondern weil ihr eigener König nun Anspruch auf unseren Thron erhebt.«
    »Das ist doch lächerlich«, rief Mr. Porter. »Nein«, widersprach mein Vater. »Das ist es nicht. Der König von Auster ist sein Cousin zweiten Grades, sein letzter lebender Verwandter, und du weißt genauso gut wie ich, dass nach unseren Gesetzen keine Frau den König beerben kann, ganz gleich wie die Umstände sind.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, es sei ein Gesetz eingebracht worden, um das zu ändern«, wandte Mr. Porter ein, »für den Fall, dass die Königin keinen männlichen Erben hervorbringt. «
    »Nächsten Monat hätte darüber abgestimmt werden sollen«, sagte Vater. »Wir können das Gesetz zwar für gültig erklären, aber es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Auster es nicht anerkennt.«
    »Sie suchen schon seit einer Weile nach einem Anlass für eine Invasion«, erklärte North. »Saldorras Soldaten werden sich ihnen anschließen. Ich würde sagen, sie sind nur noch etwa einen halben Tag von Ihrem Dorf entfernt.«
    »Sydelle!«, zischte eine Stimme. Ich erschrak und riss mich von der Wand los. Sie war von draußen gekommen, war durch das kleine Loch in der Wand geschlüpft, das ein Fenster sein sollte, jedoch weder verglast noch mit Stoff bespannt war.
    » Delle !« Es war Henry. Noch ein bisschen lauter, und das ganze Dorf hätte ihn hören können. Ich sah nach draußen, wo er im Schlamm hockte, nass bis auf die Haut.
    »Was ist?«, fragte ich gereizt.
    »Geht es dir gut? Ich habe auf dem Marktplatz auf dich gewartet«,
sagte er. »Und auf einmal tauchst du aus dem Nichts mit diesem Zauberer auf. Du warst so bleich, ich dachte, du wärst tot. Bist du ohnmächtig geworden?«
    »Nicht jetzt!«, flüsterte ich. »Ich erzähle dir die ganze Geschichte morgen. Geh jetzt!«
    Ich wartete nicht ab, ob er auf mich hören würde. Nach nur zwei Schritten war mein Ohr wieder an der Wand und lauschte der Stimme des Zauberers.
    »… und sie werden nicht anhalten. Ich habe den Regen benutzt, um sie so lange wie möglich aufzuhalten. Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr er Ihnen helfen würde.«
    »Sie wissen nicht, was es für uns bedeutet, dass Sie den Regen gebracht haben. Ich kann einfach nicht begreifen, wie Sie geschafft haben, woran alle anderen Zauberer gescheitert sind«, erwiderte mein Vater. Er klang müde. »Wenn es irgendetwas gibt, womit wir es Ihnen vergelten können, so sollen Sie es

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