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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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schon bemerkt haben, dass der König unterwegs auf … äh … Brautschau ist.“
    „Dad will wieder heiraten?“, fragte David ungläubig und schaffte es endlich, seinen Blick von den Pinguinen loszureißen. „Heilige Muttergottes, hat ihm denn das eine Mal nicht gereicht?“
    „Er sucht nicht nach einer Braut für sich, Sir, sondern für Sie.“
    „Oh. Wieder die alte Geschichte, dass der Kronprinz einen Erben braucht?"
    „Ja, Sir, das nehme ich auch an.“
    David zuckte die Achseln und schnappte sich einen frischen Eimer Stinte. „Von mir aus kann er aussuchen, wen er will. Ich meine, es spielt doch wirklich keine Rolle. Solange sie jung und gesund ist und nichts gegen das Kinderkriegen hat.“
    „Genau, wie Sie sagen, Sir. Fürwahr, das sind die einzigen Eigenschaften, auf die man bei einer Ehefrau Wert legen sollte“, sagte Edmund, ohne eine Miene zu verziehen. David starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Manchmal war es unmöglich zu beurteilen, ob sich der Mann über einen lustig machte oder nicht.
    Edmund öffnete wieder den Mund, wurde aber glücklicherweise von seinem Telefon unterbrochen, das piepste. Er zog es aus seiner Tasche und drückte auf den schwarzen Knopf an der Seite des Geräts.
    „Dante.“
    „Ähem, Mr Dante, hier Sergeant Kenner vom Osttor –“
    „Sprechen Sie, Sergeant.“
    „Also, hier ist ein Mädchen – eine Dame, meine ich –, und sie sagt …“
    „Ist er das? Geben Sie mir das Ding.“ Die tiefe Altstimme einer Frau war zunächst undeutlich, dann klarer zu vernehmen. Und lauter. David richtete sich auf und lauschte mit schief gelegtem Kopf dieser metallisch klingenden, scharfen Stimme. „Ist dort Edmund Dante?“
    „J …“
    „Schön, hören Sie zu, ich heiße Christina Krabbe und habe heute den König auf einem Fischkutter kennengelernt. Sagen Sie jetzt bloß nichts – ich weiß schon, wie das klingt. Aber es ist wahr! Er hat so getan, als wäre er der Kapitän, und er trug auch was im Gesicht, das wie eine tote Bisamratte aussah.“
    „Faszinierend …“
    „Naja, jedenfalls meinte er, ich könnte im Palast übernachten, wenn ich wollte. Und er hat mir Ihre Karte gegeben. Zuerst wollte ich zwar nicht, aber dann hab ich mir gesagt, was soll’s, warum eigentlich nicht? Ich weiß, wie sich das anhört.“
    „In der Tat. Ma’am, würden Sie mir bitte noch einmal Sergeant Kenner geben?“
    „Wie? Oh, klar.“ Ein dumpfer Schlag ertönte, gefolgt von einem Knacken.
    „Kenner am Apparat.“
    „Sergeant, hat die fragliche Dame schulterlanges, blondes Haar, grüne Augen und Sommersprossen? Und reicht Sie Ihnen etwa bis zur Schulter?“
    „Ihre Augen sind irgendwie eher blau als grün, aber der Rest stimmt haargenau.“
    „Und ist sie so unausstehlich, wie sie mir am Telefon vorkam?"
    „Nun … ja, schon.“
    „Sehr schön, dann bringen Sie sie zum Westtor, wo ich sie in Empfang nehmen werde.“
    „Sofort, Sir.“
    Edmund beendete das Gespräch und steckte das Handy wieder in seine Tasche.
    „Wer war denn das?“, fragte David. Er vergaß, den Stint loszulassen, und einer der Pinguine hackte mit dem Schnabel nach seiner Hand. Er spürte es allerdings kaum.
    „Ach, nur jemand, den Ihr Vater heute kennengelernt hat“, sagte Edmund leichthin. „Für Sie absolut unwichtig, Hoheit.“
    „Na schön, wenn Sie’s mir nicht sagen wollen. Jetzt sollten Sie sich aber besser auf den Weg machen. Zum Westtor brauchen Sie ja mindestens zwanzig Minuten.“
    „Sir, ich habe Ihnen schon ungefähr eine Milliarde Mal gesagt, Sie sollen nicht so übertreiben. Ich werde kaum mehr als zwölf brauchen.“ Edmund verneigte sich leicht. „Wenn ich mich entfernen dürfte, Eure Hoheit?“
    „Als ob Sie dazu eine Erlaubnis brauchten“, knurrte David und entließ den Majordomus mit einer Handbewegung.
    Christina Krabbe, sinnierte er, nachdem Edmund gegangen war. Seltsamer Name.
    Aber eine interessante Stimme.

4
    Aus Die Königin vom Ende der Welt von Edmund Dante III., © 2089, Harper Zebra and Schuster Publications.
    Meinem Großvater, Edmund Dante I, fiel die undankbare Aufgabe zu, der zukünftigen Königin Manieren, gute Umgangsformen und alle sonstigen Verhaltensweisen beizubringen, die sich für ein Mitglied des Königshauses ziemen. Folglich musste Dante Kenntnis von der Begeisterung des Königs über seine künftige Schwiegertochter haben, und ebenso musste er wissen, welche Rolle Königin Christina zu spielen hatte, bevor sie selbst eine Ahnung davon hatte. Es

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