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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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Deckplanken.
    „Majestät“, sagte ein Mann ein wenig lauter und verneigte sich tief.
    „Hey, auf dem Boot bin ich einfach AI, okay, Jungs?“ Der Kapitän kraulte seinen Bart. „Wie habt ihr mich überhaupt erkannt?“
    „Hey!“, rief Christina, während sie die Karte in ihrer Faust zerknüllte. „Hey!“
    „Was ist denn los?“, fragte der Kapitän und drehte sich um.
    „Sie sind der König? Sie sind der gottverdammte König von Alaska, und Sie haben Fischdarm unter den Fingernägeln?“
    „Hey, jeder möchte doch mal eine Weile abschalten.“
    „…abschalten?“
    „Rufen Sie einfach an, wenn Sie sich’s anders überlegen, Christina. Wir haben wirklich jede Menge Platz …“
    „… im Sitka-Palast, Herrgott im Himmel!“
    „Nun … ja.“ Er grinste breit. Sie schüttelte den Kopf und bedachte ihn mit einem finsteren Blick, doch innerlich musste sie ebenfalls grinsen. Er hatte sie ganz schön auf den Arm genommen, so viel war sicher. Schande über ihr Haupt, dass sie ihn nicht eher erkannt hatte, ob mit oder ohne Bart. Immerhin war der Typ fast jeden Monat im Fernsehen oder in der Zeitung.
    Ich hab’s geschafft, meinen Boss zu verprügeln und einen König zu beleidigen. Und alles innerhalb von drei Stunden. Kann gar nicht abwarten, was der Nachmittag bringt.

3
    Seine königliche Hoheit David Alexander Marko Dmitri Baranov, Kronprinz von Alaska, beugte sich vor und sagte: „Mund auf, kleine Dame. Du weißt doch, dass du’s willst.“
    Das glänzende Königspinguinweibchen, das dem Kronprinzen bis zum Oberschenkel reichte, öffnete den Schnabel und verschlang den dargebotenen Stint. Er widerstand dem Drang, das Tier zu tätscheln. Der scheinbar so niedliche Vogel war in Wahrheit mehr als fähig, schmerzhafte Schnabelhiebe auszuteilen, wenn er sich bedroht fühlte. Die Narben auf Davids Handrücken waren dafür Beweis genug.
    Er betrachtete das runde Dutzend Königspinguine, das in seinem fünfundsiebzig Quadratmeter großen Habitat umherwanderte und -schwamm. Hier war sein Lieblingsplatz im ganzen Palast. Hier fühlte sich der Kronprinz wirklich wohl, hier konnte er …
    „Seine Hoheit, Erbe des Throns, wieder einmal bei den Watschlern.“
    „Königspinguine watscheln nicht, Edmund“, entgegnete er, ohne sich umzuwenden. „Sie sind so ungefähr die einzigen Pinguine, die schreiten, statt zu hüpfen.“
    „Faszinierend, Sir. Ich bin dermaßen gefesselt, dass ich auf der Stelle einschlafen könnte. Selbstredend würde ich es aber nicht wagen, im Schlaf zu reden und vorzuschlagen, dass Sie Ihr Allerheiligstes verließen und mit dem König und Ihren königlichen Geschwistern speisten.“
    „Warum sollte ich das auch tun?“
    Der persönliche Assistent des Königs seufzte vernehmlich. „Schon gut, Sir.“
    „Dad ist also vom Fischfang zurück?“
    „Seit zwei Stunden, Sir.“
    „Ist er wieder erkannt worden, was?“
    „Der König ist sich seiner leicht zu erkennenden Physiognomie durchaus nicht bewusst.“
    David kicherte. Es war einfach zu komisch, wenn sich der König zu einem kleinen Privatvergnügen davonschlich – ein Bedürfnis allerdings, das er nur zu gut verstehen konnte! Doch Dad war immer am Boden zerstört, wenn ihn die Leute doch erkannten.
    „Wollen Sie die Vögel füttern?“
    „Die Einladung ehrt mich ungemein, aber da ich ein einfacher Mann bin, teile ich die Begeisterung Ihrer Familie für toten Fisch nicht gerade.“
    „Klugscheißer“, murmelte David. Edmund Dante betreute die königliche Familie schon seit Großvaters Zeiten. Und obwohl er die Institution des Königshauses tief verehrte, fürchtete er dessen lebende Mitglieder dennoch keinesfalls. Davids früheste Erinnerung an Edmund Dante bestand darin, dass sich der Haushofmeister verbeugte und ihn Sir genannt hatte – um ihm sodann den Hintern zu versohlen, weil er Prinzessin Alexandra einen Tritt versetzt hatte, der sie vom Kai ins Hafenwasser hinunterbefördert hatte.
    „Sir, ich, ähm, ich zögere, es zu äußern …“
    „Sie? Zögern? Was immer Sie geschnüffelt haben mögen, bekomm ich was davon ab?“
    Edmund bedachte den Prinzen mit einem säuerlichen Lächeln. Er war ein hochgewachsener Mann – so groß wie der König –, dabei jedoch gertenschlank. Außerdem besaß er zwei Magisterabschlüsse, einen in Geschichte Alaskas und einen weiteren in Literatur. Davids Schwestern hatten Edmund den Spitznamen Ichabod Brain verpasst. „Ihr Witz ist so ätzend wie stets, Sir. Ich habe mich gefragt, ob Sie

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