Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4
ein T-Shirt mit dem Aufdruck I CH BIN EINER DER G UTEN . „Oder wenigstens einen Palast. Was läuft so, meine königlichen Kumpel?“
„Christina schließt gerade Freundschaften“, erklärte David.
„Sehr witzig. Gut, dass du da bist, Kurt. Kannst du dich mal um dieses Problem kümmern?“ Sie machte eine Handbewegung zu dem Pinguin hin, der während des Gesprächs noch näher gerückt war.
„Was soll ich denn tun?“, fragte Kurt zweifelnd. „Ihn erschießen?“
„Um Himmels willen“, sagte David, bevor Christina ein Verbrechen begehen konnte. „Ich kümmere mich schon darum. Kurt, passen Sie bitte auf, dass sie nicht noch größere Probleme bekommt.“
„Haben Sie mal ne Thorazinspritze?“, rief Kurt hinter David her, der herzhaft lachte.
„Sieh mal einer an“, sagte Christina, die immer noch verärgert war. „Seid ihr jetzt beste Kumpel geworden, oder wie?" Aber eigentlich fand sie es entspannend … jeder versteckte Groll schien verschwunden, und der Mann sonderte auch nicht mehr diese Ich-Tarzan-du-Jane-Schwingungen ab, sobald sie zusammen in einem Raum waren.
„Ach, er ist schon ein netter Bursche.“ Kurt senkte die Stimme. „Mir tut er wirklich leid, weißt du? Erst mal wegen dem, was seinem Dad zugestoßen ist, und dann natürlich wegen dieser Riesenbeförderung. Und natürlich auch, weil er mit dir verheiratet ist. Denn wenn es darum geht, vor dem Parlament zu sprechen oder die armen Waisenkinder zu besuchen, bist du nicht gerade eine besondere Bereicherung.“
„Jedenfalls freuen wir uns beide, dass du auch noch hier bist, Arschloch. David hat neulich sogar mal was in der Art gesagt.“
Kurt zuckte die Achseln. Er war entspannter als früher und schien seit Kurzem sogar richtig dick mit Prinzessin Alex befreundet zu sein. Offenbar hatte er es mit der Rückkehr nach LA nicht so eilig. Das freute Christina. Alex hatte ihr anvertraut, dass er blieb, weil er immer noch Schuldgefühle wegen des Anschlags auf den König hatte. Das war zwar kein guter Grund zum Bleiben, aber der Mann taugte etwas, also ging die Rechnung doch auf. Irgendwie.
„Was tust du überhaupt hier?“
„Jenny hat mich geschickt, damit ich dich hole.“
„Diese Sklaventreiberin! Ich wollte doch bloß mal eine Pause machen.“
„Ja. Vor vier Stunden, wie Jenny sagt.“
„Ist eben ein großer Palast“, bemerkte Chris. „Ich hab wieder einmal überall nach David gesucht.“
„Ausreden, Ausreden. Jetzt komm schon, ich habe Jenny versprochen, dass ich dich zurückschleife.“
„Wer hat hier eigentlich das Kommando? Also ich ganz bestimmt nicht.“
„Frag doch Edmund“, schlug Kurt vor und geleitete sie zum Fahrstuhl.
34
„Wirklich?", fragte David zum ungefähr hundertsten Mal. „Das ist jetzt auch keiner deiner, ähem, üblichen Scherze?“
„Zum millionsten Mal – es ist überhaupt kein Scherz.“
„Wirklich?“ Doch er grinste.
„Ja, David. Hast gute Arbeit geleistet. Auch das ist kein Witz. Ich meine, boah! Gute Arbeit. Hmmm …“
Er schlang einen Arm um ihre Hüfte, und sie schritten den Krankenhauskorridor entlang. Eben hatten sie vor der Pforte eine kurze Erklärung an die Presse abgegeben, und im Austausch dafür hatte sich die Meute bereit erklärt, draußen zu bleiben. Die Spannung war immer noch hoch, aber das Land war weder explodiert noch geschmolzen, seit David das Zepter übernommen hatte, deshalb hatten sich Presse und Kritiker auf eine positiv-abwartende Haltung geeinigt.
Die besondere Hektik an diesem Tag rührte daher, dass das junge Paar von einem dringlichen Anruf Prinzessin Kathryns in das Krankenzimmer des Königs beordert worden war.
„Das ist – ich kann’s gar nicht glauben. Ich kann’s einfach nicht glauben.“
„Dann hast du dem Ausmaß unserer außerplanmäßigen Aktivitäten nicht genügend Beachtung geschenkt, Pinguin-Boy. Oder sollte ich Leber sagen: Penis-Boy?“ Ein wenig nervös fügte sie hinzu: „Bist du – stört es dich denn? Ich wollte sagen: Ist es okay?“
„Machst du Witze? Das ist die wunderbarste aller Neuigkeiten.“ David gluckste vor Freude. „Edmund wird vor Begeisterung junge Kätzchen kriegen!“
„Danke für diese wahrhaft widerliche bildliche Vorstellung -oh, wir sind schon da.“ Sie betraten das Privatzimmer, wo sie bereits von Dr. Sarett und Prinzessin Alex erwartet wurden. „Wo sind denn die andern alle?“
„Nicky hat Reitstunde, da wollte ich ihn nicht rausholen. David möchte das Leben des Kleinen so normal
Weitere Kostenlose Bücher