Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
SS-Standort-Führerheim und steht allen SS-Führern zur Verfügung. Als Heimführer ist SS-Hauptsturmführer Zoller eingesetzt worden.« Weiterhin: »In Auschwitz diensttuenden Offizieren der Wehrmacht ist die Benutzung des Führerheims ohne besondere Genehmigung des SS-Standortältesten gestattet.« Todesurteil US-Militärgericht Dachau am 13.5.1946 im Mauthausen-Hauptprozeß . † Hinrichtung 28.5.1947 Landsberg, Leiche nach Ulm überführt.
Zombirt, Maria
Mengeles Zeichnerin, Nr. 7944
* 10.2.1919 Plock. Am 27.8.1941 Verhaftung durch Gestapo. Dezember 1941 in Ravensbrück. Ankunft Auschwitz am 20.6.1942. Schreiberin im Krankenrevier, Begleitung bei Selektionen. Zombirt (MV, Bd. 29): »Ich habe mit Wasserfarben menschliche Augen gemalt und zeichnete die Konturen von männlichen Nasen. Die Zwillinge waren sein A und O, und ich weiß es daher, weil ich eine äußerst genaue Liste führen mußte, und ich erinnere mich daher, daß die höchste Anzahl der Zwillingspaare ca. 350 war, und im Januar 1945, als ich bereits in der Evakuierungskolonne stand, waren es 72 Paare. Es fiel mir auf, daß im Falle eines natürlichen Todes eines der Zwillinge eine Meldung über den Tod des zweiten Zwillings nach ein paar Stunden zu mir kam.« Die in der Verwaltung des Birkenauer Häftlingskrankenbaus beschäftigte Anna Stefanska, Nr. 6866, zum Verbleib der Zwillinge (MV, Bd. 11): »Nachdem alle Untersuchungen abgeschlossen waren, holte man diese Kinder mit dem Sanitätswagen und brachte sie in Richtung des Krematoriums. Bezüglich der fortgebrachten Zwillinge erhielten wir in der Verwaltung eine schriftliche Anordnung, in der Kartothek zu vermerken, daß der betreffende Zwilling ›überstellt‹ wurde, was der Tötung entsprach. Am darauffolgenden Tag kam Mengele mit den Protokollen der Obduktion dieser Zwillinge, und diese Protokolle wurden in die Mappen der einzelnen Zwillinge hineingelegt. Diese Mappen und die darin befindlichen Obduktionsprotokolle habe ich persönlich gesehen.«
Zorn, Werner
SS -Sturmbannführer ( 1944 )
* 2.1.1915 Teltow b. Berlin. SS-Nr. 310348. 1938 SS-Verfügungstruppe. Vom 1.10. bis 25.11.1941 in Auschwitz, Führer zweier SS-Wachkompanien. Verbleib unbekannt. – Häftling Borowski 1946: »Was wird die Welt von uns wissen, wenn die Deutschen siegen? Sie werden unsere Familien, die Kranken, die Alten ermorden. Sie werden die Kinder ermorden. Und von uns wird niemand wissen.«
Zschöttsche, Otto
SS -Unterscharführer
* 23.3.1895 Wolfsheim b. Leipzig. SS-Totenkopf-Sturmbann. Am 9.3.1946 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht In der Hölle von Auschwitz : »Wie oft dachte ich, ich träume nur. Da schüttelt es mich am ganzen Körper, und ich spreche vor mich hin, Du bist im Konzentrationslager, im Vernichtungslager, laß Dich nicht unterkriegen. Ich will nicht ins Krematorium, noch einmal möchte ich erzählen können, wo viele Hunderte und Tausende meiner Kameradinnen geblieben sind, und was deutsches Kulturwerk einmal vollbracht hat.«
Zuritsch, Martin
SS -Schütze
* 17.6.1909. SS-Totenkopf-Sturmbann. Verbleib unbekannt. – Häftling Coenrad Road über die Rückkehr holländischer Häftlinge in ihre Heimat: »Am Nachmittag nähern wir uns Holland. Mit Tränen in den Augen singen wir aus voller Kehle. Der ganze Zug wird zu einem einzigen Chor. Wir jubeln und singen, aber niemand ist da. Wo sind die Komitees für unseren Empfang? Dann sehen wir, daß wir uns einem Bahnhof nähern. Ein Schild sagt uns, daß es die Stadt Eysden ist. Jetzt werden wir unseren großen Empfang haben, mit Reden, Musik und Tanz. Der Zug hält nicht im Bahnhof, sondern auf einem Abstellgleis. Dort steht ein holländischer Soldat. Er wird da sein, um uns abzuholen, und dann werden wir in einer Parade durch die Stadt marschieren. Wir können es kaum noch erwarten. Aber der Soldat sagt uns, daß wir den Zug nicht verlassen dürfen.«
Zwara, Adam
SS -Sturmmann
* 25.4.1920 Czerwenka. † Vermißt. – Häftling Vrba in seinen Erinnerungen (Auszug): »Ich kann mich nicht entsinnen, daß mich in all den Jahren, die ich in Prag lebte [1945–1958], irgendwann einmal irgendjemand gefragt hat, was eigentlich in Auschwitz war. Sicher, schon in den fünfziger Jahren organisierte der Bund Antifaschistischer Kämpfer in Prag einen jährlichen Auschwitz-Gedenkabend, und als ich einmal sogar dorthin gegangen bin, habe ich viel über die heldenhaften tschechischen
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