Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
üblichen Erschießungskommandos, einige Monate später jedoch nur noch durch Angehörige der politischen Abteilung oder der Lagerführung (Rapportführer usw.).«
Gura , Ladislaus
SS -Sturmmann
* 27 . 6 . 1918 Preßburg (Bratislava). Ab 15 . 4 . 1943 in Auschwitz, SS -Totenkopf-Sturmbann. Laut Langbein (
Menschen
) von SS -Gericht zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er »mit Häftlingen Schnaps getrunken hat«.
Gutas
Krematorium IV ( FSK )
* Unbekannt. Shlomo Venezia in seinen Erinnerungen über einen SS -Angehörigen, der jeweils das Hineintreiben der Menschen in die Gaskammer überwachte: »Beim Warten auf den SS -Mann, der das Gas hineinwerfen sollte, amüsierte er sich damit, das Licht ein- und auszuschalten, um den Menschen noch mehr Angst einzujagen. Wenn er das Licht ausschaltete, hörte man Geräusche aus der Gaskammer, als ob die Menschen vor Angst erstickten, denn sie begriffen, daß sie sterben mußten. Dann schaltete er das Licht wieder ein, und man hörte eine Art Seufzer der Erleichterung.«
Guth , Heinrich
SS -Unterscharführer
* 24 . 3 . 1908 Krtschedin/Kroatien. Standortverwaltung Auschwitz. Nach 1945 in Karlsruhe.
Gutman , Simon
Opfer von Versuchen zur Massensterilisierung mit Röntgenstrahlen
* 1923 . März 1942 Deportation nach Auschwitz. Gutman, dem beide Hoden herausgeschnitten wurden, über sein Leben nach der Befreiung (Auszug): »Als ich später mein Privatleben wiederaufnahm, war es für mich ein schrecklicher Schlag festzustellen, daß ich meinem Sexualleben nicht mehr nachgehen konnte. Ich habe damals versucht, mich behandeln zu lassen. Aber obwohl ich große Professoren von der Universität aufsuchte, fand man keine Mittel. Man gab mir Hormonspritzen, die ohne Erfolg blieben. Meine Konstitution veränderte sich, ich bin dicker geworden, mein Charakter hat sich verändert, ich bin sehr leicht erregbar und sehr gereizt und neige zum Jähzorn. Vor allem bin ich in stärkster Weise an alle diese Ereignisse fixiert, die mich geradezu verfolgen und mich quälen, besonders nachts, aber auch am Tage.« Ärztliches Gutachten: »Diese endokrine Störung ist begleitet von einer Demineralisierung, die zu einer Dekalzifikation der Wirbelsäule und damit zu einer Skoliose geführt hat. Es ist unmöglich, eine völlige Heilung herbeizuführen, die Veränderung ist definitiv.« Gutmans 44 jährige Mutter und fünf Geschwister waren deportiert und ermordet worden. Q.: SP .
Gutmann , Max
SS -Unterscharführer
* 24 . 12 . 1903 Lörrach. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung, SS -Küche Stammlager. 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 14 . 1 . 1980 am Geburtsort. – Häftling Koenig, Oktober 1942 in Laurahütte, zu dieser Zeit ein Lager der
Organisation Schmelt
, über Neuankömmlinge: »Unter ihnen gab es zwei Brüder, von denen einer an schwerem Durchfall litt, so daß er selbst die magere Kost, die wir erhielten, nicht bei sich behalten konnte. Um den Kranken zu retten, tauschte der andere Bruder seine Brotration und fast alle übrige Verpflegung gegen Schokolade ein, in der Hoffnung, daß diese den Durchfall des Bruders zum Stillstand bringen würde. Schokolade konnte nur außerhalb des Lagers auf dem schwarzen Markt gekauft werden. Sie war äußerst teuer, und es war sehr gefährlich, sie ins Lager einzuschmuggeln. So ergab sich das traurige Schauspiel, daß ein Bruder den anderen retten wollte, auf die Gefahr hin, selbst dabei zu verhungern. Der kranke Bruder starb. Ein paar Tage später stand der zweite Bruder beim Wecken nicht auf. Ein brüllender Wachmann schlug mit dem Stock auf ihn ein, um ihn aus dem Bett zu jagen. Er aber rührte sich nicht, denn er war tot.«
Gutsche , Heinrich
Bürgermeister der Stadt Auschwitz
* 17 . 10 . 1898 Glogau in Schlesien. Zwölf Jahre lang Bürgermeister von Bad Schönfließ in Brandenburg. 1937 Ausschluß NSDAP , da zuvor in einer Freimaurerloge, 1938 erneut NSDAP . August 1940 Amtskommissar (Bürgermeister) in Auschwitz: von 12 545 Stadtbewohnern in Oswiecim sind Dezember 1939 nur 61 Volksdeutsche. Beteiligt an der »Aussiedlung« von Polen und Juden. Gutsche: »Das Lager selbst habe ich ein- oder zweimal in Begleitung des Landrats von Bielitz besichtigt.« Sybille Steinbacher: »Gutsche pflegte von Beginn an engen Kontakt zur Lager-Kommandantur.« Am 28 . 7 . 1942 vom Sondergericht Kattowitz wegen Korruption zu 2 Jahren 3 Monaten Haft verurteilt, nach eigener Aussage wegen Begünstigung (sic) von
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