Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Sterilisierungsspritzen (»Ich bin nie mehr – trotz meines Wunsches – schwanger geworden«) berichtet sie von Blutentnahmen und Blutaustausch: »Man stellte meine Blutgruppe fest, die 0 war. Man hat mir ungefähr achtmal Blut abgenommen und hat es anderen Mitgefangenen, die eine andere Blutgruppe hatten, eingespritzt. Ich bekam dagegen das Blut anderer Mitgefangener, die eine andere Blutgruppe hatten.« Ärztliches Gutachten, neun Jahre nach der Befreiung: »Vermischung der Blutgruppen, von dem die Patientin spricht, sind schon von mehreren Patienten, die in Block 10 waren, erwähnt worden und erscheinen als wahrscheinlich, denn sie sind bisher immer in gleicher Weise angegeben. Es scheint sich um einen Versuch zur Bestimmung der Vermischung von Blutgruppen zu handeln. Im allgemeinen sprechen die Patienten von starken anaphylaktischen [allergischen] Schocks. Diese Patientin erwähnt diesen Schock nicht.« In der Deportation »umgekommen«: Vater, Mutter, ein Bruder, eine Schwester mit 2 Kindern, eine Schwester mit 5 Kindern. Ehemann ist tuberkulös zurückgekommen, neun Jahre nach der Befreiung noch im Sanatorium. Q.: SP .
Gudat , Heinrich
SS -Rottenführer
* 6 . 4 . 1915 Schillininken/Litauen. SS -Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Bobitz, Kreis Wismar ( DDR ).
Gudat , Heinrich ( sic )
SS -Rottenführer
* 9 . 11 . 1918 Getschen, Kreis Schaki in Litauen. Stabskompanie, Verwaltung, Abteilung Verpflegung. Nach 1945 in Norddeutschland. – Häftlingspfleger Stefan Wolny, Nr. 15496 , im Prozeß gegen Höß (StAu III ): »Im Frühjahr 1942 herrschte so ein schrecklicher Hunger im Lager, daß ich selbst anfing, Gras und Regenwürmer zu essen.«
Günther , Martin
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 11 . 4 . 1900 Affalter (LaP). SS -Unterscharführer ( 1943 ). In Auschwitz ab 22 . 10 . 1942 . SDG in den Außenlagern Jawischowitz und Fürstengrube. Verbleib unbekannt.
Günther , Willi
Oberscharführer
* 9 . 4 . 1895 Redenheide/Niederschlesien. Zimmermann. 1932 SS , 1933 NSDAP . 1939 KZ Buchenwald. 1944 Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) in den Außenlagern Gleiwitz I und Charlottengrube. Am 22 . 1 . 1948 in Krakau zu 12 Jahren Haft verurteilt (HvA 17 ).
Güßregen , Georg
SS -Obersturmführer ( 1944 )
* 7 . 4 . 1890 Bamberg. NSDAP -Nr. 3988326 , SS -Nr. 222498 . Zwischen 1941 und 1943 Kompanieführer verschiedener SS -Wachkompanien. September 1942
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Auch in Groß-Rosen. Verbleib unbekannt. – KZ -Kollege Franz Hofmann ( AV , Bl. 8722 ): »Wenn Häftlingstransporte in Auschwitz eintrafen, wurde die Rampe von einer Wachkompanie abgesperrt; die Leitung der Absperrung übernahm der jeweilige Kompaniechef, während die Diensteinteilung als solche von dem Kommandeur des Wachsturmbanns durchgeführt wurde.«
Güttler , Ludwig
SS -Unterscharführer
* 7 . 2 . 1910 . Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Verbleib unbekannt. – Thomas Burgenthal, als Zehnjähriger in Auschwitz (Auszug): »Ich erfuhr bald, daß jemand, der ein Muselmann geworden war, nicht mehr lange zu leben hatte. Das war das Schicksal eines Freundes meiner Eltern, den ich ›Onkel‹ genannt hatte. Er und seine Frau waren zusammen mit uns in Kattowitz gewesen. Er war Jude, sie Nichtjüdin. Als Deutsche hätte sie ihn verlassen und nach Deutschland zurückkehren können, aber das tat sie nicht. In Kielce lebte sie außerhalb des Ghettos und schaffte es irgendwie, Essen für ihn zu besorgen; dasselbe gelang ihr im Arbeitslager. Als ich ihn einige Wochen nach unserer Ankunft [in Auschwitz] wiedersah, war er der magerste Mensch, den ich je getroffen hatte. Er erkannte meinen Vater und mich nicht mehr.«
Gufler , Hans
SS -Unterscharführer
* 11 . 8 . 1915 Meran. SS -Totenkopf-Sturmbann. KZ -Kollege Althaus: »War Kompanierechnungsführer bei einer Wachkompanie.« Name auf der Liste des Exekutionskommandos, das am 22 . 11 . 1940 zur ersten Hinrichtung, Erschießung von 40 Polen, eingeteilt ist. Verbleib unbekannt. – PA -Häftling Bartel ( AV , Bl. 2454 ): »Die Erschießungen von Häftlingen, die sich als Schutzhäftlinge im Lager befanden, erfolgten zunächst in der Kiesgrube durch Erschießungskommandos, die sich aus Angehörigen der Wachmannschaft zusammensetzten. Seit 1942 wurden diese Erschießungen im Block 11 durchgeführt, und zwar zunächst noch durch die
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